LAG Regi­on Bam­berg bringt Rad­ler auf Wege und Straßen

Neue Dimen­si­on im Alltagsradverkehr

Verkehrsplaner Markus Hammrich, Landrat Johann Kalb und LAG-Manager Jochen Strauß und (Foto: R. Mader)

Ver­kehrs­pla­ner Mar­kus Hamm­rich, Land­rat Johann Kalb und LAG-Mana­ger Jochen Strauß und (Foto: R. Mader)

Vie­le ken­nen das Pro­blem: Eigent­lich möch­te man etwas für die Umwelt tun und mit dem Fahr­rad zur Arbeit fah­ren, ABER: Es gibt kei­ne schnel­le, siche­re und durch­gän­gi­ge Ver­bin­dung für Fahr­rad­fah­rer. So enden man­che Rad­we­ge am Orts­en­de im Nichts, am Arbeits­platz gibt es kei­ne Mög­lich­keit, sein Rad sicher und geschützt abzu­stel­len und im Win­ter ist nicht auf allen Rad­we­gen ein Streu- und Räum­dienst gewähr­lei­stet. Also: Doch wie­der das Auto neh­men. „NEIN“ sagt Land­rat Johann Kalb, Vor­sit­zen­der der Loka­len Akti­ons­grup­pe (LAG) Regi­on Bam­berg, die im Land­kreis zustän­dig für die Ver­tei­lung von För­der­gel­der aus dem LEA­DER-Pro­gramm der EU ist.

„Wir wol­len das ändern. Das The­ma All­tags­rad­ver­kehr liegt mir sehr am Her­zen. Wir haben im tou­ri­sti­schen Bereich bereits eine her­vor­ra­gen­de Infra­struk­tur, bei den Strecken für den täg­li­chen Rad­ver­kehr gibt es aber noch Nach­hol­be­darf“, so Land­rat Kalb. Aus die­sem Grund hat die LAG beschlos­sen, eine Grund­la­gen­pla­nung für den All­tags­rad­ver­kehr in Auf­trag zu geben. Die­se kon­zep­tio­nel­le Pla­nung stellt den ersten Umset­zungs­bau­stein aus dem „Inter­mo­da­len Mobi­li­täts­kon­zept“ des Land­krei­ses Bam­berg dar, von dem letzt­end­lich alle Land­kreis­bür­ge­rin­nen und ‑bür­ger profitieren.

„Das Kon­zept besteht aus ver­schie­de­nen Stu­fen: Zuerst wird das beauf­trag­te Inge­nieur­bü­ro eine Bestands­auf­nah­me aller für den Rad­ver­kehr rele­van­ten Strecken durch­füh­ren. Hier wer­den neben ver­kehr­li­chen Pro­blem­stel­len auch die Lücken erfasst, die es aktu­ell im Rad­we­ge­netz noch gibt“, so der Land­rat. „Die digi­ta­le Auf­be­rei­tung und Spei­che­rung aller Strecken und ihrer Fahr­bahn­be­schaf­fen­heit steht dabei im Vor­der­grund“. Die­ses Vor­ge­hen ermög­licht ein effek­ti­ves Abar­bei­ten der Pro­blem­be­rei­che. Im Rah­men der Grund­la­gen­pla­nung wird aber auch die Ver­knüp­fung zu ande­ren Ver­kehrs­mit­teln, wie zu Bus und Bahn, fokus­siert wer­den. „Mobi­li­täts­ket­te heißt das Zau­ber­wort“, so Kalb. „Durch Mobi­li­täts­sta­tio­nen wol­len wir den täg­li­chen Weg zur Arbeit, zur Schu­le oder zum Ein­kauf mit umwelt­freund­li­chen Ver­kehrs­trä­gern erleich­tern, z. B. indem man Abstell­vor­rich­tun­gen an Bahn­hö­fen und zen­tra­len Bus­hal­te­stel­len schafft, an denen man auch ein teu­res E‑Bike dieb­stahl­si­cher unter­stel­len kann.“

Somit ent­steht ein Maß­nah­men­ka­ta­log, der sich mit allen The­men und Schwie­rig­kei­ten des All­tags­rad­fah­rers beschäf­tigt. Doch die­se bezie­hen sich nicht nur auf die Wege und Stra­ßen, son­dern auch auf die Be- und Aus­schil­de­rung. „Unser Ziel ist es, mög­lichst zahl­rei­che neue All­tags­rad­fah­rer zu gewin­nen und ihnen die­se manch­mal schwie­ri­ge Suche durch eine pas­sen­de Beschil­de­rung und Weg­wei­sung vor Ort und im Inter­net zu erspa­ren“, erklärt Land­rat Johann Kalb.

Land­rat Kalb und LAG-Mana­ger Strauß sind sich einig: „Wir haben dem Inge­nieur­bü­ro ein ganz schö­nes Päck­chen geschnürt, das sie inner­halb eines Jah­res bear­bei­ten müs­sen. Da sind per­sön­li­che Erfah­run­gen genau­so ein­ge­flos­sen wie fach­kun­di­ge Hin­wei­se des Ver­kehrs­club Deutsch­land (VCD).“ Nach­dem das aus­ge­wähl­te Büro aus­ge­zeich­ne­te Refe­ren­zen vor­wei­sen kann, geht man bei der LAG von einem guten Ergeb­nis mit ent­spre­chen­den Hand­lungs­emp­feh­lun­gen aus. Die­se sol­len spä­te­stens Ende näch­sten Jah­res vor­lie­gen. „Viel­leicht kön­nen wir das ein oder ande­re Vor­ha­ben schon wäh­rend Aus­ar­bei­tungs­pha­se umset­zen. Wir errei­chen mit der Stu­die auf jeden Fall eine neue Dimen­si­on im All­tags­rad­ver­kehr“, resü­miert Land­rat Johann Kalb.