Huml setzt bei Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen auf wis­sen­schaft­li­chen Fortschritt

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin zur Grün­dung eines neu­en For­schungs­zen­trums in Bamberg

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml setzt im Kampf gegen Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen auf wei­te­re wis­sen­schaft­li­che Fort­schrit­te. Huml beton­te anläss­lich der Über­ga­be des VDI-Sta­tus­re­ports am Don­ners­tag in Bam­berg: „Der Gesund­heits­schutz der Bevöl­ke­rung ist eines mei­ner Haupt­zie­le: Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­te Kei­me sind welt­weit zu einer Her­aus­for­de­rung für die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung von Mensch und Tier gewor­den. Es ist wich­tig, dass durch Hygie­ne­maß­nah­men die Wei­ter­ver­brei­tung der gefähr­li­chen Kei­me so weit wie mög­lich ver­hin­dert wird. Ich begrü­ße es sehr, dass sich der Fach­aus­schuss der VDI-Gesell­schaft Mate­ri­al Engi­nee­ring (VDI-GME) mit Nano­ma­te­ria­li­en zur Keim­re­du­zie­rung im kli­ni­schen Umfeld beschäftigt.“

Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Die Grün­dung des Anwen­der­zen­trums ‚Hygie­ne Tech­no­lo­gy Com­pe­tence Cen­ter (i‑HTCC)‘ im ‚Medi­cal Val­ley Cen­ter‘ (MVC) Bam­berg (August 2018, Anm.d.Red.) ist ein wich­ti­ger Schritt. Der Frei­staat Bay­ern betei­ligt sich mit Mit­teln der Wirt­schafts­för­de­rung an dem Pro­jekt. Das Fach­zen­trum für ange­wand­te Hygie­ne wird täg­li­che Pro­zess­ab­läu­fe in der Hygie­ne wis­sen­schaft­lich prü­fen und opti­mie­ren sowie inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien erfor­schen. Die­se For­schungs­er­geb­nis­se kön­nen auch dabei hel­fen, Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen zu bekämpfen.“

Bay­ern unter­nimmt seit Jah­ren viel­fäl­ti­ge Maß­nah­men, um die Aus­brei­tung von mul­ti­re­si­sten­ten Erre­gern zu bekämp­fen und die Ent­ste­hung neu­er mul­ti­re­si­sten­ter Erre­ger zu ver­hin­dern. Huml unter­strich: „Unse­re stärk­ste Waf­fe gegen eine Viel­zahl von Infek­ti­ons­krank­hei­ten sind Anti­bio­ti­ka. Aller­dings las­sen Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen die­se Waf­fe unwirk­sam wer­den, des­halb müs­sen wir wei­ter ent­schie­den dage­gen vorgehen.“

Das Baye­ri­sche Kabi­nett hat aus die­sem Grund im Okto­ber 2017 einen Akti­ons­plan gegen Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen beschlos­sen. Wesent­li­che Zie­le sind die wei­te­re Ver­brei­tung bis­her bekann­ter mul­ti­re­si­sten­ter Erre­ger (MRE) zu ver­hin­dern und die Ent­ste­hung wei­te­rer Resi­sten­zen zu ver­mei­den. Dazu sol­len unter ande­rem der Anti­bio­ti­ka­ver­brauch ver­rin­gert und neue Ver­fah­ren zur Bekämp­fung der Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen ent­wickelt wer­den. Eines von vie­len Hand­lungs­fel­dern ist fer­ner der Auf­bau der Anti­bio­ti­ka­re­si­stenz­da­ten­bank (BAR­Da) am Baye­ri­schen Lan­des­amt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (LGL).

Die Mini­ste­rin hob her­vor: „Die bereits seit 2008 in Bay­ern umfas­send ein­ge­lei­te­ten Maß­nah­men zur Bekämp­fung der Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen und zur Ver­bes­se­rung der Hygie­ne in den medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen zei­gen bereits Erfol­ge. Sie müs­sen aber ange­sichts der zuneh­men­den glo­ba­len Bedeu­tung von Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen fort­ge­führt wer­den. Dar­über hin­aus wer­den wir neue Pro­jek­te und Maß­nah­men in Angriff neh­men. So soll auch ein Leit­fa­den für Ärz­te zur Anti­bio­ti­ka­the­ra­pie ent­ste­hen. Gleich­zei­tig wol­len wir die Bevöl­ke­rung ver­stärkt über das The­ma Anti­bio­ti­ka und Resi­stenz­ent­wick­lung aufklären.“

Huml ergänz­te: „Wir brau­chen bei die­sem Pro­blem auch ein ver­stärk­tes euro­pa­wei­tes Vor­ge­hen. Mein Ziel ist es, einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit Anti­bio­ti­ka zu errei­chen und den Anti­bio­ti­ka­ein­satz auf das nöti­ge Maß zu redu­zie­ren. Ich begrü­ße es daher sehr, dass sich die EU-Kom­mis­si­on eben­falls für die Bekämp­fung der Anti­bio­ti­ka­re­si­sten­zen einsetzt.“

Der Ver­ein Deut­scher Inge­nieu­re (VDI) ist ein inter­dis­zi­pli­nä­res Netz­werk von Inge­nieu­ren, aber auch Ange­hö­ri­gen wei­te­rer Fach­be­rei­che und fun­giert als Wis­sens- und Kom­pe­tenz­platt­form. Der Fach­aus­schuss (FA) 202 der VDI-Gesell­schaft Mate­ri­al Engi­nee­ring (VDI-GME) beschäf­tigt sich mit Nano­ma­te­ria­li­en zur Keim­re­du­zie­rung im kli­ni­schen Umfeld.