250. Geburts­tag des Bam­ber­ger Arz­tes Andre­as Röschlaub

Symbolbild Bildung

Medi­zi­ni­sche Umbrü­che um 1800

Er war ein Haupt­ver­tre­ter der „Roman­ti­schen Medi­zin“ um 1800, der ärzt­li­che Pra­xis mit natur­phi­lo­so­phi­scher Theo­rie ver­band. Natur und Geist sah er als Ein­heit: Andre­as Rös­ch­laub war einer der ein­fluss­reich­sten und zugleich umstrit­ten­sten deut­schen Ärz­te sei­ner Zeit – nicht zuletzt, weil er sich mit neu­ar­ti­gen Ideen abseits der tra­di­tio­nel­len Schul­me­di­zin befass­te. Anläss­lich sei­nes 250. Geburts­tags erin­nert eine öffent­li­che Fest­ver­an­stal­tung an sein Wir­ken und sei­ne Kar­rie­re an der Uni­ver­si­tät Bam­berg, an der es bis zum Jahr 1803 eine Medi­zi­ni­sche Fakul­tät gab. Inter­es­sier­te sind am Mon­tag, den 22. Okto­ber 2018, um 17 Uhr in den Raum U7/01.05, An der Uni­ver­si­tät 7, eingeladen.

Aus Anlass des Jubi­lä­ums recher­chier­te eine Grup­pe von For­sche­rin­nen und For­schern um Prof. Dr. Mark Häber­lein, Lehr­stuhl für Neue­re Geschich­te unter Ein­be­zie­hung der Lan­des­ge­schich­te an der Uni­ver­si­tät Bam­berg, und Dr. Mar­grit Prus­sat, Uni­ver­si­täts­ar­chiv, in alten Urkun­den, Akten und wis­sen­schaft­li­chen Publi­ka­tio­nen. Mark Häber­lein und Mar­grit Prus­sat publi­zier­ten deren Ergeb­nis­se in dem Buch „Eine Wis­sen­schaft im Umbruch“, in dem es um das Wir­ken Andre­as Rös­ch­laubs und die Geschich­te der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät der älte­ren Uni­ver­si­tät Bam­berg geht. Bei der Jubi­lä­ums­fei­er prä­sen­tie­ren sie die­se Publi­ka­ti­on. Außer­dem stellt der Mar­bur­ger Ana­tom Prof. em. Dr. Ger­hard Aumül­ler, ein aus­ge­wie­se­ner Ken­ner der Medi­zin­ge­schich­te, unter dem Titel „Zwi­schen ‚medi­ci­ni­scher Poli­zey‘ und phi­lo­so­phi­scher Medi­zin“ Medi­zin­kon­zep­te in Bam­berg um 1800 vor: Er spricht damit das Span­nungs­feld an, in dem auch Andre­as Rös­ch­laub forschte.

Der 1768 in Lich­ten­fels gebo­re­ne Andre­as Rös­ch­laub stu­dier­te und pro­mo­vier­te an der Uni­ver­si­tät Bam­berg, an der er auch sei­ne erste Pro­fes­sur erhielt. Obwohl er bereits 1802 an die Uni­ver­si­tät Lands­hut wech­sel­te, war sei­ne Zeit in Bam­berg beson­ders pro­duk­tiv. Hier ver­fass­te er sei­ne grund­le­gen­den Schrif­ten zur Erre­gungs­theo­rie und ver­half dem Bam­ber­ger Kran­ken­haus als Stell­ver­tre­ter des Direk­tors Adal­bert Fried­rich Mar­cus in den Jah­ren 1799 bis 1802 zu natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Bekannt­heit. „Ins­ge­samt ist Andre­as Rös­ch­laub ein her­aus­ra­gen­des Bei­spiel für die über­re­gio­na­le Wirk­sam­keit eines Bam­ber­ger Gelehr­ten um 1800 und des­sen Ein­bin­dung in mit­tel­eu­ro­päi­sche Kom­mu­ni­ka­ti­ons­net­ze“, fasst Mark Häber­lein zusammen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:
www​.uni​-bam​berg​.de/​a​r​c​h​/​v​e​r​a​n​s​t​a​l​t​u​n​g​e​n​/​a​r​t​i​k​e​l​/​a​n​d​r​e​a​s​-​r​o​e​s​c​h​l​a​u​b​-​2​018