Azu­bis im Kreis Kulm­bach kön­nen „U25-Spre­cher“ wählen

Symbolbild Bildung

Ab Okto­ber Jung-Betriebs­rä­te wähl­bar – 1.500 Aus­zu­bil­den­de im Land­kreis Kulmbach

Juni­or-Betriebs­rä­te gesucht: Ab sofort kön­nen Azu­bis und jun­ge Beschäf­tig­te im Land­kreis Kulm­bach neue „U25-Spre­cher“ wäh­len. Noch bis Ende Novem­ber lau­fen die Wah­len für die Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tun­gen (JAV). Dar­auf hat die IG BAU Ober­fran­ken hin­ge­wie­sen. „Mit ihrer Stim­me kön­nen Berufs­star­ter ein ent­schei­den­des Wort mit­re­den – und sich das nöti­ge Gehör beim Chef ver­schaf­fen“, sagt Bezirks­vor­sit­zen­der Gerald Nicklas.

Häu­fig hät­ten jun­ge Beschäf­tig­te mit Miss­stän­den zu kämp­fen. Doch oft trau­ten sie sich nicht, die­se anzu­spre­chen – auch wegen eines zum Teil rau­en Umgangs­tons im Betrieb. „Die Pro­ble­me rei­chen von zu lan­gen Arbeits­zei­ten und feh­len­den Lehr­plä­nen bis hin zu Tätig­kei­ten, die gar nichts mit der Aus­bil­dung zu tun haben“, so Nick­las. Im aktu­el­len DGB-Aus­bil­dungs­re­port gaben 14 Pro­zent der Azu­bis an, sel­ten oder nie von ihrem Aus­bil­der betreut zu wer­den. Mehr als ein Drit­tel berich­tet von regel­mä­ßi­gen Über­stun­den. Zudem klagt ein wach­sen­der Teil der Befrag­ten dar­über, stän­dig für die Fir­ma erreich­bar sein zu müssen.

„Bei die­sen Pro­ble­men kom­men die Jugend­ver­tre­ter ins Spiel. Durch ihr Man­dat kön­nen sie mit dem Chef Klar­text reden – und zwar auf Augen­hö­he“, sagt Gewerk­schaf­ter Nick­las. Die IG BAU Ober­fran­ken appel­liert an Unter­neh­men in der Regi­on, die Wah­len zu unter­stüt­zen. Das kom­me den Betrie­ben am Ende selbst zugu­te. „Enga­gier­te Jugend­ver­tre­ter ver­bes­sern die Aus­bil­dungs­qua­li­tät und sor­gen für eine höhe­re Zufrie­den­heit beim Nach­wuchs. Und unter Schul­ab­gän­gern spricht sich schnell her­um, wo die Leh­re gut ist“, so Nick­las. Gera­de in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels ach­te­ten Jugend­li­che beson­ders dar­auf, ob die Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen stimmen.

Rund 1.500 Aus­zu­bil­den­de gibt es nach Anga­ben der Bun­des­agen­tur für Arbeit aktu­ell im Kreis Kulm­bach. Eine Inter­es­sen­ver­tre­tung kann wäh­len, wer in einem Betrieb arbei­tet, der min­de­stens fünf Jugend­li­che oder Azu­bis und bereits einen Betriebs­rat hat. Stimm­be­rech­tigt sind alle Beschäf­tig­ten unter 18 Jah­ren – genau­so wie alle Mit­ar­bei­ter unter 25, die ihre Berufs­aus­bil­dung absol­vie­ren. Alle Infos rund um die Wahl gibt es im Netz unter www​.jav​-por​tal​.de und bei der Jun­gen BAU unter www​.face​book​.com/​J​u​n​g​e​I​G​BAU.