Tipps für einen siche­ren Pilzgenuss

Vor­sicht beim Pil­ze sam­meln! Ober­frän­ki­sche Johan­ni­ter geben Tipps für einen siche­ren Pilzgenuss

Pas­sio­nier­te Pilz­samm­ler kön­nen in den näch­sten Wochen wie­der ihrer Lei­den­schaft nach­ge­hen und mit Korb und Mes­ser durch die Wäl­der zie­hen. Doch nicht jeder Pilz ist ess­bar – der Ver­zehr eines gif­ti­gen Pil­zes kann fol­gen­schwer sein. Die Johan­ni­ter erklä­ren, wel­che Sym­pto­me auf eine Ver­gif­tung hin­wei­sen, was im Ver­dachts­fall zu tun ist und was die häu­fig­sten Ursa­chen von Pilz­ver­gif­tun­gen sind.

  1. Nur neh­men, was man genau kennt: das ist die wich­tig­ste Regel beim Pil­ze sam­meln. Ist man sich nicht abso­lut sicher zur Genieß­bar­keit des Pil­zes, soll­te er auf kei­nen Fall geges­sen werden.
  2. Bei Unsi­cher­heit: Rat ein­ho­len. Vie­le Pilz­rat­ge­ber geben einen guten Über­blick über die hei­mi­schen Pil­ze und hel­fen bei der Erkenn­bar­keit. Auch kann der Rat der Pilz­sach­ver­stän­di­gen der Deut­schen Gesell­schaft für Myko­lo­gie befragt werden.
  3. Kommt es trotz aller Vor­sicht zu einer Ver­wechs­lung, ist rasches Han­deln gebo­ten. Bereits gering­ste Men­gen von Pilz­gif­ten kön­nen schwe­re Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen her­vor­ru­fen, bis hin zu töd­li­chem Ausgang.

„Typi­sche Sym­pto­me, die auch erst Stun­den oder sogar Tage nach der Mahl­zeit auf­tre­ten kön­nen, sind Bauch­schmer­zen, Übel­keit, Erbre­chen, Durch­fall, Schweiß­aus­brü­che oder eine Gelb­fär­bung der Haut“, erklärt Julia Reisch, Aus­bil­dungs­lei­te­rin der Johan­ni­ter in Ober­fran­ken. „Bei Ver­dacht auf eine Ver­gif­tung soll­te man sofort den Ret­tungs­dienst rufen sowie alle Pilz­re­ste und gege­be­nen­falls Erbro­che­nes auf­be­wah­ren“, emp­fiehlt die Exper­tin. Ärz­te kön­nen so die Art des Gif­tes fest­stel­len las­sen und die geeig­ne­ten Gegen­maß­nah­men einleiten.

Von Eigen­be­hand­lun­gen raten die Johan­ni­ter drin­gend ab. Es gibt kei­ne Haus­mit­tel gegen Pilz­ver­gif­tung, die ohne ärzt­li­chen Rat ein­ge­setzt wer­den soll­ten. Erbre­chen soll­te nicht aktiv her­bei­ge­führt wer­den. „Ruhe bewah­ren und unter der Not­ruf­num­mer 112 pro­fes­sio­nel­le Hil­fe rufen, das sind die besten Hilfs­mit­tel. Wer nach einem Pilz­essen bewusst­los wird, soll­te sofort in die sta­bi­le Sei­ten­la­ge gebracht wer­den“, emp­fiehlt Reisch. Da sich der Zustand von Men­schen mit Ver­gif­tun­gen jeder­zeit ver­schlech­tern kön­ne, soll­ten Betrof­fe­ne nicht selbst ins Kran­ken­haus oder zum Arzt fah­ren, son­dern trans­por­tiert werden.

Nicht nur Gift­pil­ze sind gefähr­lich, Gefahr lau­ert ins­be­son­de­re auch bei der Lage­rung und Zube­rei­tung: Zu Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen kommt es laut der Deut­schen Gesell­schaft für Myko­lo­gie sogar am häu­fig­sten dann, wenn Spei­se­pil­ze zu lan­ge auf­ge­ho­ben, falsch gela­gert oder nicht rich­tig zube­rei­tet wur­den. Denn auch genieß­ba­re Pil­ze sind im rohen Zustand mei­stens gif­tig. Aus­nah­men bil­den Zucht­cham­pi­gnons und Stein­pil­ze. „Ach­ten Sie auch bei Spei­se­pil­zen auf Fri­sche und ein appe­tit­li­ches Aus­se­hen. Sicher­heit geht in jedem Fall vor“, rät Julia Reisch.

Die Johan­ni­ter emp­feh­len eine regel­mä­ßi­ge Auf­fri­schung von Erste-Hil­fe-Kennt­nis­sen, um im Ernst­fall rich­tig hel­fen zu kön­nen. Infos zum Kurs­an­ge­bot der Johan­ni­ter gibt es im Inter­net unter www​.johan​ni​ter​.de/​e​r​s​t​e​h​i​lfe.