Land­kreis Bam­berg stellt die eigen­wirt­schaft­li­che Bedie­nung auf 18 Bus­li­ni­en sicher

„Ver­bes­se­run­gen auf gan­zer Linie“

10-mal zum Mond und zurück – uns ist es gelun­gen, die eigen­wirt­schaft­li­che Bedie­nung auf 18 unse­rer Bus­li­ni­en für wei­te­re fünf Jah­ren sicher­zu­stel­len, inner­halb derer die­se unglaub­li­che Ent­fer­nung im Land­kreis Bam­berg gefah­ren wer­den wird.

„Wir waren auf gan­zer Linie erfolg­reich“, so Land­rat Johann Kalb, „denn

  1. konn­ten wir deut­li­che Ver­bes­se­run­gen durch zusätz­li­che Fahr­ten ermöglichen,
  2. kön­nen wir wei­ter­hin mit den bewähr­ten Part­nern zusam­men arbei­ten und
  3. spart der Land­kreis auch noch erheb­lich Kosten ein.“

Als Auf­ga­ben­trä­ger des all­ge­mei­nen öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs ist der Land­kreis Bam­berg für die Pla­nung, Orga­ni­sa­ti­on und Sicher­stel­lung des Bus­ver­kehrs im Land­kreis Bam­berg zustän­dig. Die Lini­en­ver­keh­re unter­lie­gen dabei seit Inkraft­tre­ten der EU-Ver­ord­nung 1370/2007 im Jahr 2009 und deren Umset­zung in natio­na­les Recht mit der Novel­lie­rung des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes (PBefG) im Jahr 2013 einem euro­pa­wei­ten Wettbewerb.

Mit dem Lauf­zeit­ende von Lini­en­kon­zes­sio­nen besteht für den Auf­ga­ben­trä­ger die Chan­ce, steu­ernd ein­zu­grei­fen und die Ver­keh­re ins­ge­samt neu zu regeln. Um die Bean­tra­gung nur ein­zel­ner gewinn­brin­gen­der Lini­en zu ver­mei­den und um eine mit­tel­fri­sti­ge Anglei­chung der Lauf­zei­ten der Kon­zes­sio­nen im gan­zen Land­kreis zu errei­chen, wur­de das soge­nann­te Lini­en­bün­de­lungs­kon­zept erstellt und im Juni 2017 in einer fort­ge­schrie­be­nen Ver­si­on fer­tig­ge­stellt. Es sieht eine voll­stän­di­ge Har­mo­ni­sie­rung der Lauf­zei­ten der Lini­en­ge­neh­mi­gun­gen Mit­te 2024 vor. Auf die­ser Basis wur­den in Zusam­men­ar­beit mit einem exter­nen Pla­nungs­bü­ro und in Abstim­mung mit den Gemein­den nach­fra­ge­ge­recht ein­zel­ne Anpas­sun­gen der Fahr­plä­ne vor­ge­nom­men. Dies war wie­der­um die Grund­la­ge für die im Novem­ber 2016 bzw. Novem­ber 2017 ver­öf­fent­lich­ten Vor­ab­be­kannt­ma­chun­gen für die zur Ver­ga­be anste­hen­den Liniengenehmigungen.

Für alle betrof­fe­nen Lini­en in den sechs Lini­en­bün­deln sind frist­ge­recht eigen­wirt­schaft­li­che Anträ­ge ein­ge­gan­gen, wel­che von der Regie­rung von Ober­fran­ken geprüft und geneh­migt wur­den. Das bedeu­tet, für jedes der Lini­en­bün­del hat sich ein Ver­kehrs­un­ter­neh­men gefun­den, wel­ches die in den Vor­ab­be­kannt­ma­chun­gen defi­nier­te Ver­kehrs­lei­stung vom 1. August 2018, 1. August 2019 bzw. 1. Dezem­ber 2019 bis zum 31. Juli 2024 ohne wirt­schaft­li­che Zuschüs­se des Land­kreis Bam­berg erbringt.

Es gibt kei­ne Wech­sel bei den Kon­zes­si­ons­in­ha­bern. Unse­re Fahr­gä­ste kön­nen sich somit wei­ter­hin auf ihre gewohn­ten Ver­kehrs­un­ter­neh­men ver­las­sen. Die bewähr­ten Part­ner­schaf­ten kön­nen mit unse­ren regio­na­len Bus­un­ter­neh­mern fort­ge­führt wer­den. Die Basel Rei­sen GmbH & Co. KG, die Omni­bus­be­trie­be MM-Hen­ne­mann KG, die Omni­bus Mat­thä­us Metz­ner sowie die Omni­bus­ver­kehr Fran­ken GmbH haben ein­mal mehr ihre Lei­stungs­fä­hig­keit unter Beweis gestellt.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt für den Land­kreis und die Kom­mu­nen ist die mit der Geneh­mi­gung der eigen­wirt­schaft­li­chen Anträ­ge ver­bun­de­ne Ein­spa­rung bis­her nöti­ger Auf­wen­dun­gen, die sich in Sum­me auf jähr­lich ca. 130.000 Euro beläuft und sich aus ver­schie­de­nen Effek­ten wie z. B. der Inte­gra­ti­on bis­her öffent­lich bezu­schuss­ter Lini­en in nun eigen­wirt­schaft­lich betrie­be­ne Lini­en­bün­del ergibt. Vie­le Wün­sche der Gemein­den konn­ten in den Fahr­plä­nen berück­sich­tigt werden.

Der Ein­gang der eigen­wirt­schaft­li­chen Anträ­ge zeigt, dass der Land­kreis Bam­berg den rich­ti­gen Weg gegan­gen ist und die defi­nier­ten Lini­en­bün­del den pri­va­ten Ver­kehrs­un­ter­neh­men die effi­zi­en­te Erbrin­gung der Lei­stun­gen ermög­licht. Damit konn­te ein auf­wän­di­ges euro­pa­wei­tes Wett­be­werbs­ver­fah­ren ver­mie­den wer­den, die bei Aus­blei­ben der eigen­wirt­schaft­li­chen Anträ­ge die Kon­se­quenz gewe­sen wäre. Die Wert­schöp­fung bleibt somit in der Region.

Auch wenn sich die Gre­mi­en sehr oft mit die­sen The­men beschäf­ti­gen muss­ten: „Das Ergeb­nis zeigt, dass hier alles rich­tig gemacht wur­de und sich die vie­le und akri­bi­sche Arbeit bezahlt gemacht hat. Dafür dan­ke ich vor allem mei­nen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern.“ Und natür­lich gehe es in der Umset­zung des inter­mo­da­len Mobi­li­täts­kon­zep­tes wei­ter, erklärt Land­rat Johann Kalb. „Als näch­sten Schritt zur Umset­zung des inter­mo­da­len Mobi­li­täts­kon­zep­tes wer­de ich ein ein­heit­li­ches Bus-Design vorschlagen.“