Dali-Aus­stel­lung im Bam­ber­ger Diö­ze­san­mu­se­um eröffnet

Symbolbild Religion

Erz­bi­schof Schick: „Hei­li­ge Schrift ist Kul­tur­gut und Quel­le für die Kultur“

Dali: "Abendmahl". Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Silvia Franzus

Dali: „Abend­mahl“. Foto: Pres­se­stel­le Erz­bis­tum Bamberg/​Silvia Franzus

Das Bam­ber­ger Diö­ze­san­mu­se­um zeigt bis zum 18. Novem­ber 115 Bibel­il­lu­stra­tio­nen von Sal­va­dor Dalí. Die Son­der­aus­stel­lung „Sal­va­dor Dalí – Biblia Sacra“ reiht sich in das Jahr der Kul­tur im Erz­bis­tum Bam­berg ein und soll die Besu­cher zum Nach­den­ken über das Buch der Bücher als wich­tig­stes Kul­tur­gut des Abend­lan­des anre­gen, wie Erz­bi­schof Lud­wig Schick am Frei­tag bei der Eröff­nung sag­te. Die Bibel sei aber nicht nur Kul­tur­gut, son­dern auch die wich­tig­ste Quel­le für die Kul­tur. Kein ande­res Buch habe die Künst­ler zu allen Zei­ten so oft und viel­ge­stal­tig inspi­riert wie die Hei­li­ge Schrift. Kein ande­res Buch habe auch die Musi­ker und Kom­po­ni­sten so ange­regt, Musik­stücke zu schrei­ben und auf­zu­füh­ren, wie die Bibel, beton­te der Erzbischof.

Genau­so wich­tig wie die Bil­den­de Kunst sei auch die Lebens­kul­tur Euro­pas von der Bibel geprägt wor­den. „Unse­re gerecht-barm­her­zi­ge, huma­ne und sozia­le Lebens­kul­tur ist vor allem aus der Hei­li­gen Schrift her­vor­ge­gan­gen“, sag­te Schick und zitier­te Imma­nu­el Kant: „Die Exi­stenz der Bibel als ein Buch für die Men­schen, ist der größ­te Gewinn, den die mensch­li­che Ras­se je erfah­ren hat.“

Die Farb­gra­phi­ken von Sal­va­dor Dalí (1904–1989) zum Alten und Neu­en Testa­ment gel­ten als bedeu­tend­ste Bibel-Illu­stra­ti­on des 20. Jahr­hun­derts. Die in ihrer Voll­stän­dig­keit prä­sen­tier­ten Farb­li­tho­gra­phien wur­den von Dalí zwi­schen 1963 und 1965 geschaf­fen. Ihre Ori­gi­nal­treue gemäß den Aqua­rel­len Dalís ist durch die beson­de­re Druck­tech­nik erhal­ten geblie­ben. In der im Diö­ze­san­mu­se­um prä­sen­tier­ten Fol­ge hat Dalí jeden der unbe­schnit­te­nen Bögen ein­schließ­lich der zuge­hö­ri­gen Farb­ska­len hand­si­gniert. Die aus der Samm­lung von Richard H. May­er, Kunst­ga­le­rien Böt­tin­ger­haus Bam­berg, stam­men­de Suite ist somit ein Uni­kat und wur­de so bis­her nur im Münch­ner Künst­ler­haus gezeigt. Dalís farb­ex­plo­si­ve und umfang­rei­che Illu­stra­tio­nen sind als Jahr­hun­dert­werk zu ver­ste­hen, das an Genia­li­tät und künst­le­risch hand­werk­li­chem Kön­nen alles Bekann­te in den Schat­ten stellt.

Ergän­zend zur Biblia-Sacra-Suite wer­den zudem Dalís Illu­stra­tio­nen zu „Sig­mund Freud: Moï­se et le Mono­thé­is­me“ gezeigt, bestehend aus zehn Ori­gi­nal-Farb­ra­die­run­gen über Farb­li­tho­gra­phien, gedruckt auf Lamm­le­der, und einem Holz­schnitt sowie der zuge­hö­ri­gen, eben­falls von Dalí gestal­te­ten Kas­set­te mit einer gepräg­ten Dar­stel­lung des Moses von Michel­an­ge­lo. Die­ser steht im Zen­trum von Sig­mund Freuds (1856–1939) Schrift „Moses und Michel­an­ge­lo“ von 1914, wäh­rend die zehn Illu­stra­tio­nen unmit­tel­bar auf Freuds letz­te, 1939 erschie­ne­ne Druck­schrift „Der Mann Moses und die mono­the­isti­sche Reli­gi­on“ Bezug neh­men. Es han­delt sich um eine unge­wöhn­lich auf­wen­di­ge Publi­ka­ti­on, die als Dalís Hom­mage an Sig­mund Freud erschien.

Erz­bi­schof Schick rief die Besu­cher der Aus­stel­lung auf: „Mögen Sie inspi­riert wer­den für Glau­be, Hoff­nung und Lie­be und eine christ­li­che Lebenshaltung.“

Die Aus­stel­lung dau­ert bis 18. Novem­ber 2018 und ist von Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen.