Wis­sen­schafts­mi­ni­ste­rin Mari­on Kiech­le eröff­net das Baye­ri­sche Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik (Bay­Batt) an der Uni­ver­si­tät Bayreuth

Symbolbild Bildung

Ener­gie­spei­che­rung von morgen

Die näch­ste Gene­ra­ti­on siche­rer, intel­li­gen­ter und nach­hal­ti­ger Ener­gie­spei­cher kommt dem­nächst aus Bay­reuth: Heu­te eröff­ne­te die Baye­ri­sche Wis­sen­schafts­mi­ni­ste­rin, Prof. Dr. med. Mari­on Kiech­le, das neue Baye­ri­sche Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik (Bay­Batt) an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. In den kom­men­den fünf Jah­ren wird der Frei­staat 25 Mio. Euro in den Auf­bau des Bay­Batt inve­stie­ren und im End­aus­bau 114 neue Stel­len schaf­fen, davon allein zwölf Pro­fes­su­ren. Am Bay­Batt wer­den Bat­te­rien als inter­agie­ren­de, intel­li­gen­te Syste­me inter­dis­zi­pli­när erforscht und wei­ter­ent­wickelt. Das gibt es so in Deutsch­land bis­her nur an der Uni­ver­si­tät Bayreuth.

„Der Elek­tro­mo­bi­li­tät gehört die Zukunft. Lei­der ist Deutsch­land aber bei der Bat­te­rie­tech­nik zurück­ge­fal­len. Daher bau­en wir ein For­schungs- und Ent­wick­lungs­zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf.“ Dies kün­dig­te Mini­ster­prä­si­dent Mar­kus Söder am 18. April die­ses Jah­res in sei­ner Regie­rungs­er­klä­rung an. In nur knapp sechs Mona­ten haben die Wis­sen­schaft­ler der Uni­ver­si­tät Bay­reuth den Rah­men für die­se Groß­auf­ga­be geschaf­fen, heu­te konn­te Wis­sen­schafts­mi­ni­ste­rin Prof. Dr. med. Mari­on Kiech­le das Baye­ri­sche Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik (Bay­Batt) an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth eröff­nen. „Die Grün­dung von Bay­Batt ist die kon­se­quen­te wis­sen­schafts- und wirt­schafts­po­li­ti­sche Ant­wort auf aktu­el­le und zukünf­ti­ge Ener­gie- und Mobi­li­täts­fra­gen – ein Leucht­turm­pro­jekt für die Regi­on Ober­fran­ken in dem wis­sen­schaft­li­chen Zukunfts­feld Bat­te­rie­for­schung und ‑ent­wick­lung“, so die Ministerin.

Im Rah­men eines Fünf-Jah­res-Plans will die Staats­re­gie­rung 25 Mio. Euro in den Auf­bau des Bay­Batt inve­stie­ren und im End­aus­bau 114 neue Stel­len an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth schaf­fen, dar­un­ter zwölf Pro­fes­su­ren. „Bay­Batt soll Brücken bau­en zwi­schen den For­schungs­ein­rich­tun­gen zu Bat­te­rie­ma­te­ria­li­en einer­seits und den inge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Lehr­stüh­len und For­schungs­ein­rich­tun­gen gro­ßer Auto­mo­bil- und Gerä­te­her­stel­ler, die an den Kom­plett­sy­ste­men arbei­ten, ande­rer­seits. Die an der Bat­te­rie­tech­nik betei­lig­ten Arbeits­grup­pen sind außer­dem viel­fäl­tig im Rah­men von Ver­bund­pro­jek­ten oder Indu­strie­auf­trä­gen mit der ein­schlä­gi­gen Wirt­schaft ver­netzt, was einen zügi­gen Trans­fer der Ergeb­nis­se in die Pra­xis sicher­stellt“, erläu­ter­te Mini­ste­rin Kiech­le anläss­lich der Eröff­nung des BayBatt.

„Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist mit ihren der­zei­ti­gen Kom­pe­ten­zen bereits jetzt her­vor­ra­gend auf­ge­stellt im Bereich der Spei­cher­tech­no­lo­gien und damit prä­de­sti­niert für die­ses neue Zen­trum“, erklär­te Kanz­ler Dr. Mar­kus Zan­ner am Eröff­nungs­tag und füg­te an: „Dank der Ent­schei­dung der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung haben wir nun die Mög­lich­keit, die­se Stär­ken zu bün­deln und mas­siv aus­zu­bau­en.“ Aktu­ell arbei­ten etwa 20 Grup­pen dis­zi­plin- und fakul­täts­über­grei­fend an rele­van­ten The­men. Die­se Akti­vi­tä­ten sol­len im neu­en Baye­ri­schen Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik (Bay­Batt) gebün­delt wer­den, ergänzt um die neu­en Pro­fes­su­ren und Arbeitsgruppen.

Bay­Batt wird sich – deutsch­land­weit ein­zig­ar­tig – in For­schung und Leh­re der gesam­ten Wert­schöp­fungs­ket­te von Bat­te­rien wid­men, vom Mate­ri­al über intel­li­gen­te Syste­me und ver­netz­te Spei­cher bis hin zur Bat­te­rie­si­cher­heit. Wis­sen­schaft­ler aus vier Fakul­tä­ten der Uni Bay­reuth sind am Bay­Batt betei­ligt: aus der Phy­sik (Fakul­tät für Mathe­ma­tik, Phy­sik und Infor­ma­tik), der Che­mie (Fakul­tät für Che­mie, Bio­lo­gie und Geo­wis­sen­schaf­ten), der Wirt­schafts­in­for­ma­tik (Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­che Fakul­tät) und den Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten (Fakul­tät für Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten). „Mit die­ser Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät über­win­det die Uni­ver­si­tät Bay­reuth die für die deut­sche For­schungs­land­schaft bis­her cha­rak­te­ri­sti­sche Tren­nung in Dis­zi­pli­nen“, berich­tet Prof. Dr.-Ing. Micha­el Dan­zer, Inha­ber des Lehr­stuhls Elek­tri­sche Ener­gie­sy­ste­me und Lei­ter des Bay­Batt. Er erläu­tert: „Es gibt einer­seits For­schungs­ein­rich­tun­gen zu Bat­te­rie­ma­te­ria­li­en, ande­rer­seits inge­nieur­wis­sen­schaft­li­che Lehr­stüh­le an Hoch­schu­len sowie indu­stri­el­le For­schungs­ein­rich­tun­gen mit Fokus auf kom­plet­ten Ener­gie­sy­ste­men (Auto­mo­bi­le u.a.). In Bay­reuth aber soll das neue Baye­ri­sche Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik an den Schnitt­stel­len von Mate­ri­al­wis­sen­schaft, Elek­tro­che­mie, Inge­nieur­wis­sen­schaft, Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie und Öko­no­mie inter­dis­zi­pli­när for­schen und entwickeln.“

Das Zen­trum hat vier wis­sen­schaft­li­che Schwer­punk­te: siche­re High-Per­for­mance-Mate­ria­li­en, Grenz­flä­chen­phä­no­me­ne und Trans­port­pro­zes­se, intel­li­gen­te Bat­te­rien sowie ver­netz­te Bat­te­rie­spei­cher. Ein wich­ti­ger Aspekt dabei ist die infor­ma­ti­ons­tech­ni­sche und wirt­schaft­li­che Ein­bet­tung ver­netz­ter Bat­te­rie­spei­cher in kom­plet­te Ener­gie­sy­ste­me. Für den wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs sol­len ein Bache­lor- und ein Master­stu­di­en­gang ‚Bat­te­rie­tech­no­lo­gie und Bat­te­rie­sy­stem­tech­nik‘ ent­wickelt wer­den. Zudem soll die Cam­pus-Aka­de­mie ein wis­sen­schaft­li­ches Fort­bil­dungs­an­ge­bot ‚Bat­te­rie­tech­nik‘ für Inter­es­sier­te mit natur- oder inge­nieur­wis­sen­schaft­li­cher Vor­bil­dung ent­wickeln. Dar­über hin­aus kün­dig­te Kanz­ler Dr. Zan­ner heu­te an: „Ziel ist die Schaf­fung eines ‚Inno­va­ti­ons­öko­sy­stems‘ auf dem Gebiet der Bat­te­rie­for­schung und ‑ent­wick­lung.“ Des­halb will das neue Zen­trum auf sei­nen diver­sen Arbeits­ge­bie­ten den Tech­no­lo­gie­trans­fer eben­so wie Indu­strie­kon­tak­te för­dern und neue Geschäfts­mo­del­le, Start-ups und Spin-Offs unterstützen.