„Theo­lo­gi­sche Gedan­ken zur Kunst“ im Kunst­mu­se­um Bayreuth

Symbolbild Religion

Frank­furt – Wien – Ber­lin, das waren die gemein­sa­men Sta­tio­nen von zwei Künst­ler­kar­rie­ren bis zum Exil. Er, Eric Isen­bur­ger war erfolg­reich als Maler, sie, Jula Isen­bur­ger als Tän­ze­rin. Aber als Juden wur­den sie im natio­nal­so­zia­li­sti­schen Deutsch­land ange­fein­det und flo­hen nach Frank­reich. Bei Kriegs­aus­bruch wur­den sie dort inter­niert und kamen nur durch die Hil­fe fran­zö­si­scher Künst­ler­kol­le­gen wie­der frei. Die USA nah­men damals Ver­folg­te in gro­ßer Zahl auf, 1941 erhiel­ten die Isen­bur­gers ein ame­ri­ka­ni­sches Visum und 1949 die Staatsbürgerschaft.

Flucht, Leben in der Frem­de und neue Hei­mat bil­den auch den Hin­ter­grund für ein Bibel­wort aus der jüdi­schen Bibel – christ­lich dem Alten Testa­ment -, das heu­te oft von Braut­paa­ren als Trau­spruch gewählt wird (obwohl es im Buch Ruth die Schwie­ger­toch­ter zu ihrer Schwie­ger­mut­ter sagt): „Wo du hin­gehst, da will ich auch hin­gehn“. Jula Isen­bur­ger war für ihren Ehe­mann das bevor­zug­te Modell auf allen Sta­tio­nen die­ses beweg­ten Lebens. Indi­vi­du­el­le Schick­sa­le auf dem Hin­ter­grund der Weltgeschichte.

Für die Väter und Müt­ter des jüdi­schen Vol­kes und ihren Glau­ben war das Ver­spre­chen Got­tes ent­schei­dend, dass er mit­geht auf dem Exodus aus der Hei­mat und in neue Hei­ma­ten, in die Zer­streu­ung und ins gelob­te Land. Das hebräi­sche Imma­nu­el – Gott mit uns – wur­de dann zum Namen Jesu Chri­sti als Heils­wort, aber so oft auch missbraucht.

Wo du hin­gehst – Theo­lo­gi­sche Gedan­ken zur Kunst

  • von Pfar­rer Hans Peetz
  • zur Aus­stel­lung „Eric und Jula Isen­bur­ger – Von Frank­furt nach New York“
  • am Diens­tag, den 11.09.2018 um 20 Uhr im Kunst­mu­se­um Bayreuth