„Vor­sicht! Got­tes­dienst“ in Forchheim

Symbolbild Religion

Neu­es Hin­weis­schild für die Got­tes­dien­ste des Kom­pe­tenz­zen­trums Demenz

„Gottesdienst. Wir bitten um Ruhe!“ steht auf dem Aufsteller. Im Kompetenzzentrum Demenz der Diakonie Neuendettelsau in Forchheim finden viele Gottesdienste außerhalb der Kapelle statt. Der neue Aufsteller soll Vorbeikommende darauf hinweisen. Foto: Diakonie Neuendettelsau/ Bodo Steinheimer

„Got­tes­dienst. Wir bit­ten um Ruhe!“ steht auf dem Auf­stel­ler. Im Kom­pe­tenz­zen­trum Demenz der Dia­ko­nie Neu­en­det­tels­au in Forch­heim fin­den vie­le Got­tes­dien­ste außer­halb der Kapel­le statt. Der neue Auf­stel­ler soll Vor­bei­kom­men­de dar­auf hin­wei­sen. Foto: Dia­ko­nie Neuendettelsau/​Bodo Steinheimer

„Got­tes­dienst – wir bit­ten um Ruhe“ besagt ein Schild, das vor dem Spei­se­be­reich im Kom­pe­tenz­zen­trum Demenz der Dia­ko­nie Neu­en­det­tels­au in Forch­heim steht. Hier fin­den regel­mä­ßig Got­tes­dien­ste außer­halb der Kapel­le statt, zum Bei­spiel für Men­schen, die bett­lä­ge­rig sind. Ent­wickelt wur­de das Hin­weis­schild von den Betreu­ungs­kräf­ten und Dia­kon Man­fred Riedel.

„Gott kommt mit­ten hin­ein in unse­ren Wohn­be­reich. Got­tes Geist der Lie­be ist mit­ten unter uns“, begrüßt Dia­kon Man­fred Rie­del die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner eines Wohn­be­rei­ches im Kom­pe­tenz­zen­trum Demenz in Forch­heim. Sie haben sich zu einem Haus­got­tes­dienst dort ein­ge­fun­den, wo sie auch ihre Mahl­zei­ten ein­neh­men. So kön­nen Bewoh­ner teil­neh­men, für die der Weg in die Kapel­le zu beschwer­lich oder zu unsi­cher ist. Selbst Bett­lä­ge­ri­ge kön­nen in den Gemein­schafts­be­reich gebracht wer­den. Ande­re, die der Kir­che etwas fer­ner sind, kom­men manch­mal mit ihrem Roll­stuhl und hören neu­gie­rig vom Gang aus oder aus ihrem Zim­mer zu. „Auch Ange­hö­ri­ge fei­ern ger­ne mit, wenn sie gera­de zu Besuch sind“, erzählt Dia­kon Rie­del. Der all­täg­li­che Pfle­ge­be­trieb läuft dabei dezent wei­ter. Unter­stützt wird Man­fred Rie­del durch die Mit­ar­bei­te­rin­nen in der Betreuung.

Damit alle sofort erken­nen, dass Got­tes­dienst ist, haben Dia­kon Rie­del und die Mit­ar­bei­te­rin­nen einen Hin­weis­auf­stel­ler ent­wickelt. „Wenn der Got­tes­dienst außer­halb der Kapel­le statt­fin­det, ent­steht ein hei­li­ger Raum mit­ten im Wohn­be­reich. Dar­auf soll mit dem Schild hin­ge­wie­sen wer­den“, erklärt Rie­del. Für Sabi­ne Lux ist die­ser Got­tes­dienst außer­halb der haus­ei­ge­nen Kapel­le eine wich­ti­ge Ergän­zung des geist­li­chen Lebens im Haus. So kön­nen auch Bewoh­ner erreicht wer­den, die auf­grund kör­per­li­cher oder kogni­ti­ver Beein­träch­ti­gun­gen nicht zu Got­tes­dien­sten in die haus­ei­ge­ne Kapel­le im Erd­ge­schoss gehen kön­nen, meint die Mit­ar­bei­te­rin der sozia­len Betreuung.

Nach­dem der Seel­sor­ger alle per­sön­lich begrüßt hat beginnt der Got­tes­dienst mit Kir­chen­glocken. Die Senio­ren kom­men durch den Klang der Glocken zur Ruhe und sit­zen andäch­tig in der Run­de. Auch das Orgel­vor­spiel über Smart­phone und Blue­tooth-Laut­spre­cher stimmt sie auf die besinn­li­che hal­be Stun­de ein. Für Dia­kon Man­fred Rie­del ist es dabei wich­tig, bekann­te Lie­der zu sin­gen, gemein­sam das Glau­bens­be­kennt­nis zu spre­chen und das Vater­un­ser zu beten. „Die Bewoh­ner sol­len dar­in einen Anker des Ver­trau­ten haben. Bei die­sen Got­tes­dienst­ele­men­ten betei­li­gen sich alle“, so Rie­del. Und wenn er nach dem Segen „Auf Wie­der­sehn singt“, kommt Stim­mung auf. Alle win­ken und sin­gen mit.

„Als Kir­che und Dia­ko­nie müs­sen wir zu den Men­schen gehen. Gera­de bei älte­ren Men­schen ist ein gro­ßes Bedürf­nis nach Spi­ri­tua­li­tät und Trost aus dem christ­li­chen Glau­ben“, betont der Neu­en­det­tel­sau­er Diakon.

Für den Lei­ter der sozia­len Betreu­ung, Sozi­al­päd­ago­ge Veit Har­nisch, sind die zusätz­li­chen Got­tes­dien­ste in den Wohn­be­rei­chen wich­ti­ger Bestand­teil der indi­vi­du­el­len Betreu­ung, die dem Wohn­grup­pen­kon­zept der Ein­rich­tung ent­spricht. Auch Ein­rich­tungs­lei­ter Kamil Bor­kow­ski meint: „Wir wol­len die Bewoh­ner dort abho­len, wo sie sind. Dazu gehört es, ihnen in ihrer Lebens­welt zu begeg­nen und ihnen so in ihrer Indi­vi­dua­li­tät gerecht zu werden“.
Für die Dia­ko­nie Neu­en­det­tels­au ist der pasto­ra­le Dienst als „Pfle­ge der See­le“ ein fester Bestand­teil der Ange­bo­te für Senio­ren und eine wich­ti­ge Ergän­zung zu den Ange­bo­ten der Kirchengemeinden.

Eine gro­ße Hil­fe sind dabei Ehren­amt­li­che, die bei­spiels­wei­se beim Auf­schla­gen der Lie­der­bü­cher und bei der Beglei­tung der Bewoh­ner zum und im Got­tes­dienst unter­stüt­zen. Inter­es­sen­ten für das Ehren­amt sind herz­lich will­kom­men und kön­nen sich an das Kom­pe­tenz­zen­trum Forch­heim unter der Tele­fon­num­mer 09191–97785‑0 oder per Mail an info.​kompetenzzentrum.​forchheim@​diakonieneuendettelsau.​de wenden.