Lulo, Lurch und Lebens­raum: Der Öko­lo­gisch-Bota­ni­sche Gar­ten als Ort der For­schung, Bil­dung und Artenvielfalt

Symbolbild Bildung

Bay­reu­ther Stadt­ge­spräch am 05.09.2018

Damals ganz neu ─ die Idee eines Öko­lo­gisch-Bota­ni­schen Gar­tens! Im Jahr 1978, vor nun­mehr 40 Jah­ren und nur drei Jah­re nach Beginn des Lehr­be­triebs an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, wur­de der Öko­lo­gisch-Bota­ni­sche Gar­ten (ÖBG) als zen­tra­le wis­sen­schaft­li­che Ein­rich­tung der Uni­ver­si­tät gegrün­det. Im Sep­tem­ber-Stadt­ge­spräch geht es nun um das Dop­pel­ju­bi­lä­um, das in die­sem Jahr gefei­ert wird: 40 Jah­re ÖBG und 20 Jah­re ÖBG-Freun­des­kreis e.V. Der gemein­sam gestal­te­te Vor­trag von Pflan­zen­ex­per­te Prof. em. Beck und ÖBG-Direk­tor PD Dr. Aas gewährt Ein­blicke in Geschich­te, Gegen­wart und Zukunft die­ses außer­ge­wöhn­li­chen klei­nen Para­die­ses inmit­ten der Stadt…

The­ma: Lulo, Lurch und Lebens­raum: Der Öko­lo­gisch-Bota­ni­sche Gar­ten als Ort der For­schung, Bil­dung und Artenvielfalt

  • Refe­ren­ten: Prof. em. Dr. Dr. h.c. Erwin Beck, Lehr­stuhl Pflan­zen­phy­sio­lo­gie, und PD Dr. Gre­gor Aas, Lei­ter des Öko­lo­gisch-Bota­ni­schen Gar­tens (bei­de Uni­ver­si­tät Bayreuth)
  • Datum/​Zeit: Mitt­woch, 05. Sep­tem­ber 2018, 18 Uhr
  • Ort: Iwa­le­wa­haus, Ecke Wöl­fel­stra­ße / Münz­gas­se, in 95444 Bayreuth

Inter­es­sier­te Bür­ger sind herz­lich ein­ge­la­den! Die Ver­an­stal­tung ist öffent­lich, der Ein­tritt frei, eine Anmel­dung nicht erforderlich.

Zum Vor­trag

Beför­dert wur­de die dama­li­ge Idee eines Öko­lo­gisch-Bota­ni­schen Gar­tens dadurch, dass ‚Öko­lo­gie und Umwelt­wis­sen­schaf­ten‘ seit Grün­dung der Uni­ver­si­tät Bay­reuth eines ihrer Pro­fil­fel­der war – und bis heu­te ist. Dem­entspre­chend ver­fass­te der Bota­ni­ker Prof. Dr. Erwin Beck das Kon­zept für einen bis dahin völ­lig neu­en Gar­ten, eben den Öko­lo­gisch-Bota­ni­schen Gar­ten. Aus­ge­rich­tet auf For­schung und Leh­re soll­ten in einem weit­läu­fi­gen Frei­ge­län­de und in gro­ßen Schau­ge­wächs­häu­sern ─ vege­ta­ti­ons­geo­gra­fisch geglie­dert und natur­nah gestal­tet ─ Lebens­räu­me und Pflan­zen­ge­mein­schaf­ten aller Kli­ma­zo­nen sowie eine umfang­rei­che Abtei­lung für Nutz­pflan­zen entstehen…

Prof. em. Dr. Dr. h.c. Erwin Beck – von 1975 bis 2006 Pro­fes­sor für Pflan­zen­phy­sio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth – wird das Stadt­ge­sprächs-Publi­kum durch die beweg­te Vor- und Bau­ge­schich­te des ÖBG füh­ren. Er erläu­tert, war­um der ÖBG der Uni­ver­si­tät Bay­reuth etwas Beson­ders ist, wor­in er sich von her­kömm­li­chen bota­ni­schen Gär­ten unter­schei­det und war­um es gute Grün­de dafür gibt, dass sei­ne Chro­nik kei­nen Eröff­nungs­ter­min aufweist.

PD Dr. Gre­gor Aas – seit 1996 Direk­tor des ÖBG – wird im Vor­tag dar­stel­len, dass sich in den letz­ten gut 20 Jah­ren der ÖBG als Lehr- und For­schungs­ein­rich­tung der Uni­ver­si­tät, aber auch als öffent­li­che Bil­dungs- und Erho­lungs­stät­te für die Stadt Bay­reuth und die gesam­te Regi­on eta­bliert hat. An vier Bei­spie­len, den Baum­ar­ten für den Wald von mor­gen, dem inno­va­ti­ven Pro­jekt ‚Lulo 2020‘, der Inva­si­ons­bio­lo­gie am Bei­spiel der Ener­gie­pflan­ze Sil­phie und der Bio­di­ver­si­tät im Gar­ten wird erläu­tert, wie Leh­re, For­schung und Arten­schutz im ÖBG mit­ein­an­der ver­zahnt wer­den und die Ergeb­nis­se ein­flie­ßen in die öffent­li­che Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und in die prak­ti­sche Umsetzung.

Zu den Referenten

Prof. em. Dr. Dr. h.c. Erwin Beck (Jg. 1937) ist Bota­ni­ker und Bio­che­mi­ker und hat von 1975 bis 2006 an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth den Lehr­stuhl für Pflan­zen­phy­sio­lo­gie inne gehabt. Zuneh­mend beschäf­tig­te er sich aber auch mit öko­lo­gi­schen Fra­gen (Öko­phy­sio­lo­gie, Pflan­zen­öko­lo­gie) und ist Ko-Autor eines Lehr­buchs für Pflan­zen­öko­lo­gie. Er forsch­te in Hoch­re­gio­nen Ost­afri­kas und seit 1997 im Berg­re­gen­wald in Ecua­dor. Erwin Beck ist Ehren­mit­glied der Deut­schen Bota­ni­schen Gesell­schaft, deren Prä­si­dent er von 1995 bis 2002 war. Nach der ‚Wen­de‘ fun­gier­te er als Vor­sit­zen­der der Struk­tur- und Beru­fungs­kom­mis­si­on der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin. Er war lan­ge Jah­re aus­wär­ti­ger Exami­ner an den Uni­ver­si­tä­ten Addis Abe­ba und Nai­ro­bi. Von 1998 bis 2008 war er Vor­sit­zen­der des Sach­ver­stän­di­gen­krei­ses Bio­di­ver­si­täts­for­schung des Bun­des­mi­ni­ste­ri­ums für Bil­dung und For­schung sowie von 2008 bis 2014 Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on für Bio­di­ver­si­täts­for­schung der Deut­schen Forschungsgemeinschaft.

PD Dr. Gre­gor Aas (Jg. 1957) hat an der LMU Mün­chen und der ETH Zürich Forst­wis­sen­schaf­ten stu­diert; 1990 wur­de er an der LMU Mün­chen zum Dr. forest. pro­mo­viert und 1996 an der ETH Zürich mit einer For­schungs­schrift zum The­ma Bio­di­ver­si­tät habi­li­tiert. Als Pri­vat­do­zent lehrt Gre­gor Aas an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth Bota­nik und an der ETH Zürich Den­dro­lo­gie. Seit 1996 ist Gre­gor Aas Direk­tor des ÖBG – in die­ser Funk­ti­on ist er auch Mit­glied des Bay­reu­ther Zen­trums für Öko­lo­gie und Umwelt­for­schung (Bay­CE­ER). Seit 2014 gehört er als stell­ver­tre­ten­des Bei­rats­mit­glied dem Natur­schutz­bei­rat der Regie­rung von Ober­fran­ken an. Einem brei­te­ren Publi­kum dürf­te der Gar­ten­di­rek­tor durch sei­ne GU-Natur­füh­rer ‚Bäu­me‘ und ‚Laub­bäu­me‘ bekannt gewor­den sein. Die­se Bestim­mungs­bü­cher hat­ten meh­re­re Auf­la­gen und wur­den in vie­le Spra­chen übersetzt.

Die Bay­reu­ther Stadtgespräche…

brin­gen seit Juli 2014 den Bür­gern von Stadt und Regi­on wis­sen­schaft­li­che The­men all­ge­mein ver­ständ­lich auf­be­rei­tet näher. Im Rah­men der monat­li­chen Ver­an­stal­tungs­rei­he wer­den abwech­selnd ein oder meh­re­re Refe­ren­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, ande­rer Uni­ver­si­tä­ten oder Insti­tu­te sowie aus der (Hochschul-)Politik ein­ge­la­den. Die Bay­reu­ther Stadt­ge­sprä­che ste­hen unter der gemein­sa­men Schirm­herr­schaft des Uni­ver­si­täts­prä­si­den­ten sowie des Uni­ver­si­täts­ver­eins Bay­reuth e.V. und wer­den in Zusam­men­ar­beit mit dem Uni­ver­si­täts-Forum Bay­reuth, dem Kol­le­gi­um Bay­reu­ther Uni­ver­si­täts­pro­fes­so­ren (i.R.), ver­an­stal­tet. Die Vor­trä­ge fin­den i.d.R. jeweils am ersten Mitt­woch im Monat ab 18 Uhr im Iwa­le­wa­haus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Ecke Wöl­fel­stra­ße / Münz­gas­se, in 95444 Bay­reuth statt. Inter­es­sier­te Bür­ger sind herz­lich ein­ge­la­den! Der Ein­tritt ist frei, eine Anmel­dung nicht erforderlich.

Ach­tung!

Das näch­ste Stadt­ge­spräch fin­det wegen des Fei­er­tags am Mitt­woch, 10. Okto­ber 2018, statt – das The­ma wird recht­zei­tig bekanntgegeben.