Bau von 56 neu­en Woh­nun­gen im Kreis Kulm­bach genehmigt

Halb­jah­res­bi­lanz: IG BAU for­dert mehr Per­so­nal für Bauämter

Gebrem­ster Bau-Boom: Zwi­schen Janu­ar und Juni wur­de im Land­kreis Kulm­bach der Neu­bau von 56 Woh­nun­gen geneh­migt. Das sind 35,6 Pro­zent weni­ger als im ersten Halb­jahr des ver­gan­ge­nen Jah­res, wie die IG Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit­teilt. Die Gewerk­schaft beruft sich dabei auf neue­ste Zah­len des Sta­ti­sti­schen Bundesamts.

Inve­sti­tio­nen von ins­ge­samt 14,3 Mil­lio­nen Euro pla­nen dem­nach die Bau­her­ren im Kreis Kulm­bach, um aus den erteil­ten Geneh­mi­gun­gen neue Woh­nun­gen zu machen. Die IG BAU Ober­fran­ken sieht jedoch Luft nach oben. „Vie­le Sozi­al­woh­nun­gen sind aus der Preis­bin­dung gefal­len – und jetzt mit deut­lich höhe­rer Mie­te auf dem Markt. Gegen den Schwund bei Sozi­al­miet­woh­nun­gen und gegen den Man­gel an bezahl­ba­ren Woh­nun­gen hilft nur eins: bau­en, bau­en, bau­en“, sagt Bezirks­vor­sit­zen­der Gerald Nicklas.

Erschwert wer­de das Bau­en und Pla­nen aller­dings durch feh­len­des Per­so­nal in den Bau­äm­tern. Nach IG BAU-Anga­ben sank die Zahl der Beschäf­tig­ten in den kom­mu­na­len Bau­be­hör­den in Bay­ern zwi­schen 1995 und 2010 um 24 Pro­zent – zwi­schen 2011 und 2016 stieg sie dar­auf­hin ledig­lich um 5 Pro­zent. Das hat eine Stu­die des Deut­schen Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung (DIW) her­aus­ge­fun­den. Danach kamen auf 1.000 Ein­woh­ner in Bay­ern zuletzt ledig­lich rund 0,7 Voll­zeit-Beschäf­tig­te in den Bauverwaltungen.

www​.igbau​.de Pres­se-Infor­ma­ti­on IG Bau­en-Agrar-Umwelt Bezirks­ver­band Ober­fran­ken Sei­te 2/2 „Der jah­re­lan­ge Per­so­nal­ab­bau in den Ämtern rächt sich in Zei­ten einer anzie­hen­den Bau­kon­junk­tur beson­ders“, sagt Nick­las. Eng­päs­se bei der Pla­nung und Geneh­mi­gung führ­ten dazu, dass wich­ti­ge Bau­pro­jek­te ver­schleppt wür­den. Das betref­fe auch die kom­mu­na­le Infra­struk­tur – wie den Bau von Schu­len, Stra­ßen und Krankenhäusern.

Laut DIW geben Städ­te und Gemein­den im Schnitt 85 Pro­zent ihrer Inve­sti­tio­nen für Bau­ten aus. „Man­geln­de Pla­nungs­ka­pa­zi­tä­ten haben daher enor­me Aus­wir­kun­gen auf das Bau­en vor Ort“, so Nick­las. Des­halb sei ein Groß­teil der Käm­me­rer auch wei­ter­hin skep­tisch, was den Abbau des Inve­sti­ti­ons­rück­stands ange­he. Nach einer Umfra­ge des aktu­el­len KfW-Kom­mu­nal­pa­nels rech­nen nur 32 Pro­zent der Käm­me­rer damit, den Rück­stand bei der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur in den näch­sten fünf Jah­ren abzu­bau­en – trotz einer guten finan­zi­el­len Ent­wick­lung in den mei­sten Kom­mu­nen. 68 Pro­zent erwar­ten, dass der Inve­sti­ti­ons­stau gleich bleibt oder anwächst.