Herbst­wan­dern in der Frän­ki­schen Schweiz

Aufseßtal mit Nebelfeldern. Foto: TZ Fränkische Schweiz / Trykowski
Aufseßtal mit Nebelfeldern. Foto: TZ Fränkische Schweiz / Trykowski

Mit­te Sep­tem­ber, wenn die Feri­en vor­bei sind, wird es ruhi­ger in der Regi­on. Die Land­wir­te sind dabei, die Ern­te ein­zu­fah­ren und freu­en sich auf die bevor­ste­hen­de „Sta­de“ Zeit. Die Tage wer­den kür­zer im Ver­gleich zum Som­mer und lang­sam färbt sich das Herbst­laub, bedingt durch die lan­ge Trocken­zeit. Die Luft wirkt klar, kühl und frisch, das Atmen fällt leicht; man spürt förm­lich, wie die Luft in den Kör­per ein­zieht und mit neu­er Ener­gie versorgt.

Daher ist jetzt im Sep­tem­ber die Zeit der Herbst­wan­de­rer gekom­men. Das sind Leu­te, die genau das suchen: Ruhe und Zurück­ge­zo­gen­heit, die Hek­tik des Som­mers ver­ges­send, um Kraft zu tan­ken und das im Jah­res­lauf Erleb­te zu ver­ar­bei­ten. Durch ein Meer fal­len­der Blät­ter zu wan­dern, oder von den ersten Herbst­ne­beln „ver­schluckt“ zu wer­den, den abend­li­chen, röt­lich leuch­ten­den Son­nen­un­ter­gang auf sich wir­ken las­sen, das hat alles sei­nen unbe­ding­ten Reiz: Lei­ses Rascheln unter den Schu­hen, das Gluckern klei­ner Flüss­chen: das beru­higt unge­mein. Man kommt auch nicht mehr so schnell ins Schwit­zen beim Erklim­men unse­rer Mit­tel­ge­birgs­hö­hen mit ihren mit­tel­al­ter­li­chen Burg­an­la­gen und ver­spürt gesun­den Hun­ger und viel­leicht auch ech­ten Durst nach einer aus­gie­bi­gen Wan­der­tour. Dem abzu­hel­fen ist eine der berühm­ten Brot­zei­ten der Regi­on und ein „Seid­la“ Bier das rich­ti­ge. Und wenn dann noch Kirch­weih ist, schmeckt das Essen ob der guten Stim­mung gleich viel bes­ser. Die Chan­ce das zu erle­ben ist groß, denn es wer­den mehr als 400 Kirch­wei­hen im Ver­an­stal­tungs­ka­len­der der Frän­ki­schen Schweiz gezählt. Nimmt man die rund 4000 Kilo­me­ter Wan­der­we­ge dazu, die es in der Regi­on der­zeit gibt, ist die Wahr­schein­lich­keit in ein Dorf mit Kirch­weih zu gera­ten, am Wochen­en­de enorm. Ein Para­dies für Men­schen die ger­ne „per Pedes“ unter­wegs sind. Um allen mög­li­chen intel­lek­tu­el­len Ansprü­chen gerecht zu wer­den gibt es mitt­ler­wei­le sogar The­men­we­ge: einen Kir­schen­weg bei Pretz­feld, Jacobs­we­ge für Pil­ger, Lern­we­ge für Geo­lo­gen, Höh­len­we­ge für Spel­äo­lo­gen, Spiel- und Mär­chen­we­ge für klei­ne Kin­der. Es gibt außer­dem Pre­mi­um-Wan­der­we­ge wie den Fran­ken­weg und den Frän­ki­schen Gebirgs­weg für aus­dau­ern­de und anspruchs­vol­le Wan­de­rer und es gibt auch kur­ze Braue­rei- und Bier­we­ge, die eher von Bier­lieb­ha­bern oder bei Jung­ge­sel­len­ab­schie­den „genos­sen“ wer­den und Kunst­we­ge, an denen fan­ta­sie­vol­le Arte­fak­te zu bestau­nen sind. Beliebt sind Kom­bi­na­tio­nen aus Wan­dern und Anschau­en. So kann man Ende Sep­tem­ber und am ersten Sonn­tag im Okto­ber zahl­rei­che Ern­te­dank­fe­ste besu­chen. Gera­de für Tages­aus­flüg­ler aus dem Groß­raum der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg hält die Frän­ki­sche Schweiz vie­le wei­te­re Rund­tou­ren zwi­schen fünf und zwan­zig Kilo­me­tern parat. Wan­der­vor­schlä­ge, wan­der­freund­li­che Quar­tie­re und diver­se Ein­kehr­mög­lich­kei­ten kön­nen Inter­es­sier­te bei den Tou­rist­infor­ma­tio­nen der Regi­on oder unter www​.fraen​ki​sche​-schweiz​.com/​s​p​o​r​t​/​w​a​n​d​e​r​n​.​h​tml abfra­gen. Auf der Home­page gibt es auch ein Tou­ren­por­tal mit vie­len wei­te­ren Strecken­vor­schlä­gen. Und es gibt eine Bro­schü­re in der 19 Rund­tou­ren beschrie­ben und auf Kar­ten ein­ge­zeich­net sind. Die Bro­schü­re kann kosten­los in der Tou­ris­mus­zen­tra­le Frän­ki­sche Schweiz, Obe­res Tor 1, 91320 Eber­mann­stadt, bestellt wer­den. Die Tele­fon­num­mer lau­tet: +49 (0)9191 86–1054. www​.fraen​ki​sche​-schweiz​.com

Herbst­fei­ern

Am 30. Sep­tem­ber fei­ert Gut Schön­hof in Eichen­bir­kig ein mehr­tä­gi­ges Ern­te­dank­fest mit Brot­backen im eige­nen histo­ri­schen Back­ofen, mit viel Musik, Wan­de­run­gen, Hoffüh­run­gen und frän­ki­scher Küche. Nicht min­der inter­es­sant ist das Ern­te­dank­fest im Mug­gen­dorf, heu­er eben­falls am 30. Sep­tem­ber, das vie­le ken­nen wer­den. Hier sind vor allem die bei­den Umzü­ge nen­nens­wert; nach­mit­tags der Ern­te­dank­um­zug des baye­ri­schen Bau­ern­ver­ban­des und abends der Kür­bi­s­um­zug der Kin­der. Die Kin­der kom­men mitt­ler­wei­le aus der gesam­ten Frän­ki­schen Schweiz, um ihre kunst­voll ver­zier­ten Kür­bis­se zu prä­sen­tie­ren. Eben­falls ab dem 30.9. ist in Hei­li­gen­stadt, ein­zig­ar­tig in der Frän­ki­schen Schweiz, der geschmück­te Ern­te­dank­brun­nen am Markt­platz zu bestau­nen. Eine Woche spä­ter, am ersten Okto­ber­wo­chen­en­de fin­den wei­te­re Ern­te­dank­fe­ste statt. Alten­dorf bei But­ten­heim fei­ert das bekann­te Kür­bis­fest. Höhe­punkt ist die Wahl des Kür­bis­kö­nigs. Der­je­ni­ge gewinnt die Kro­ne, der den schwer­sten Kür­bis auf die Waa­ge bringt. Um die 100 Kilo­gramm schwer sind die mei­sten. Das ist aber noch gar nichts im euro­pa­wei­ten Ver­gleich. Laut Inter­net­re­cher­che brach­te der euro­päi­sche Sie­ger­kür­bis 2017 rund 1008 Kilo­gramm auf die Waa­ge: der welt­weit größ­te hat­te sogar 1071 Kilo­gramm Gewicht.