Bam­ber­ger Grü­ne wol­len Bür­ger­ent­scheid zum Haupts­moor­wald im Oktober

Gemein­sa­mer Ter­min mit Land­tags­wahl ist mög­lich und spart Kosten – Tak­ti­sches Spiel der Stadt?

Unver­ständ­nis ruft es bei den Grü­nen her­vor, dass die Stadt­ver­wal­tung sich dage­gen aus­spricht, den Bür­ger­ent­scheid zum Haupts­moor­wald par­al­lel zur Land­tags­wahl am 14. Okto­ber durch­zu­füh­ren. „Die Begrün­dung dafür ist faden­schei­nig“, kom­men­tiert Jonas Glü­sen­kamp vom GAL-Vorstand.

Aus dem Rat­haus hat­te es gehei­ßen, dass eine Voll­sit­zung des Stadt­ra­tes dar­über ent­schei­den müs­se. Die näch­ste Sit­zung des gesam­ten Stadt­ra­tes fin­det jedoch erst Ende Sep­tem­ber statt, zu kurz­fri­stig für den zwei Wochen spä­ter statt­fin­den­den Wahl­ter­min. Auch die GAL-Stadt­rats­frak­ti­on will die­ser Argu­men­ta­ti­on nicht fol­gen. Vor­sit­zen­de Ursu­la Sowa sagt: „Nach der Geschäfts­ord­nung des Stadt­rats ist der Feri­en­se­nat stell­ver­tre­tend für den Gesamt­stadt­rat für alle The­men zustän­dig, die in den Feri­en anfal­len und drin­gend behan­delt wer­den müs­sen. Das ist hier der Fall.“ Es kön­ne also im August ent­schie­den wer­den, und das sei recht­zei­tig mit fast zwei Mona­ten Vor­lauf zur Wahl.

Die Ver­knüp­fung mit der Wahl wür­de bekannt­lich eine gro­ße Kosten­er­spar­nis bedeu­ten, weil alle Wahl­lo­ka­le und Wahlhelfer*innen ohne­hin schon akti­viert sind. Für einen geson­dert abge­hal­te­nen Bür­ger­ent­scheid rech­net man mit Gesamt­ko­sten von ca. 60.000 Euro.

Auch aus demo­kra­ti­schen Gesichts­punk­ten spricht sich GAL-Vor­stands­mit­glied Chri­sti­an Hader für den Bür­ger­ent­scheid am 14. Okto­ber aus: „Der Urnen­gang an die­sem Tag wird enorm auf­ge­wer­tet, wenn Bür­ge­rin­nen und Bür­ger über zwei wich­ti­ge poli­ti­sche Fra­gen ent­schei­den: Land­tags­wahl und Haupts­moor­wald. Die Moti­va­ti­on ist dadurch höher. Bei­des kann sich gegen­sei­tig befeu­ern.“ Hin­ter der von der Stadt Bam­berg offen­bar gewünsch­ten Tren­nung der Ter­mi­ne mut­ma­ßen die Grü­nen hin­ge­gen Tak­tik: „Hofft man etwa, Bür­ge­rin­nen und Bür­ger davon abzu­hal­ten, am Bür­ger­ent­scheid teil­zu­neh­men, und am Ende doch unge­hin­dert 60 Hekt­ar Wald abhol­zen zu können?“