Erste Bilanz zum zwei­ten Teil des Insektensommers

Acker­hum­mel auf Platz eins – Natur­freun­de haben eine Stun­de lang Insek­ten gezählt

Die Acker­hum­mel führt aktu­ell die baye­ri­sche Liste der am häu­fig­sten gemel­de­ten Insek­ten beim zwei­ten Teil der Mit­mach­ak­ti­on „Insek­ten­som­mer“ von LBV und sei­nem bun­des­wei­ten Part­ner NABU im August an. Auf Platz zwei bis fünf fol­gen die Honig­bie­ne, der Klei­ne Kohl­weiß­ling, der Gro­ße Kohl­weiß­ling und der Klei­ne Fuchs. Mit dem „Insek­ten­som­mer“ wol­len LBV und NABU auf die enor­me Bedeu­tung von Insek­ten auf­merk­sam machen. Die­se Tier­grup­pe ist stark gefähr­det und doch am wenig­sten erforscht. Jeder kann mit­hel­fen, Daten zur Arten­viel­falt und Häu­fig­keit der Insek­ten zu sam­meln. Denn zu den mei­sten der 33.000 in Deutsch­land vor­kom­men­den Insek­ten­ar­ten lie­gen noch kei­ne Daten vor. Unter den deutsch­land­wei­ten Top Ten der am häu­fig­sten gemel­de­ten Insek­ten im Hoch­som­mer sind fünf Bie­nen­ar­ten und vier Schmet­ter­lin­ge, dar­un­ter mit dem Tau­ben­schwänz­chen ein Wan­der­fal­ter aus dem Mit­tel­meer­raum, der immer häu­fi­ger bei uns anzu­tref­fen ist.

Der häu­fig­ste Beob­ach­tungs­ort ist auch die­ses Mal der Gar­ten, gefolgt von Bal­kon und Park. „Vor allem die im Hoch­som­mer aktu­ell flie­gen­den Insek­ten wie Schmet­ter­lin­ge, Hum­meln, Bie­nen und Wes­pen wer­den beson­ders wahr­ge­nom­men“, sagt LBV-Vor­sit­zen­der Dr. Nor­bert Schäf­fer. Offen­sicht­lich beob­ach­ten die Men­schen ger­ne, was in der unmit­tel­ba­ren Umge­bung krab­belt und flattert.

War­um die Acker­hum­mel aktu­ell Platz eins belegt, kann ähn­li­che Grün­de haben, wie bereits bei der Juni-Zäh­lung, wo die Stein­hum­mel – eine typi­sche Art für den Früh­som­mer – vor­ne lag. „Gro­ße Blü­ten­be­su­cher wie die sehr anpas­sungs­fä­hi­ge Acker­hum­mel sind leich­ter zu beob­ach­ten. Sie flie­gen Blü­ten gezielt und bestän­dig an und häu­fig an vie­len Orten, wie Wie­sen, Feld­rän­dern oder Gär­ten, zu fin­den“, so LBV-Arten­schutz­re­fe­rent Dr. Andre­as von Lind­ei­ner. Hum­meln sind ins­ge­samt bedeu­tend für die Bestäu­bung von zahl­rei­chen Obst- und Gemü­se­sor­ten wie bei­spiels­wei­se Toma­ten, Papri­ka und Auberginen.

Die­sen Som­mer sind auch vie­le Tau­ben­schwänz­chen unter­wegs. Der Schmet­ter­ling aus dem Mit­tel­meer­raum, der einem Koli­bri gleich von Blü­te zu Blü­te schwirrt, belegt der­zeit Rang acht der deutsch­land­wei­ten Top Ten. „Tau­ben­schwänz­chen sind Wan­der­fal­ter, die immer wie­der und immer häu­fi­ger zu uns kom­men. Bei­na­he jähr­lich wan­dern neben Zug­vö­geln auch Schmet­ter­lin­ge aus Süd­eu­ro­pa bei uns ein. Grund dafür sind die aktu­el­len kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen in unse­ren Brei­ten, die denen süd­lich der Alpen sehr ähn­lich sind“, erklärt von Lind­ei­ner. Tau­ben­schwänz­chen lie­ben kel­chi­ge Bal­kon­blu­men wie Gera­ni­en, Fuch­si­en oder Petu­ni­en. Aber auch Som­mer­flie­der oder Phlox in Gär­ten. Auch Schmet­ter­lings­blüt­ler wie Rot­klee und Luzer­ne auf Äckern und Wie­sen locken die mit lan­gen Saug­rüs­seln aus­ge­stat­te­ten sir­ren­den Tie­re an.

Für Juni und August sind bun­des­weit bis­lang 7.000 Mel­dun­gen bei LBV und NABU ein­ge­gan­gen. Beob­ach­tun­gen kön­nen noch bis zum 19. August unter www​.lbv​.de/​i​n​s​e​k​t​e​n​s​o​m​mer online nach­ge­mel­det wer­den. Die Daten der Zähl­ak­ti­on „Insek­ten­som­mer“ wer­den in Zusam­men­ar­beit mit der Platt­form www​.natur​gucker​.de erfasst.