MdB Dr. Sil­ke Lau­nert stat­te­te Hein­ers­reuth Gemein­de­be­such ab

Lkw-Fahr­ver­bot als schnel­le Lösung

Die Fra­ge der Not­wen­dig­keit einer Orts­um­ge­hung, die Zukunft von Kin­der­gar­ten und Kin­der­krip­pe sowie ein Besuch bei der Genos­sen­schaft selbst­stän­di­ger Ver­si­che­rungs­mak­ler VEMA stan­den im Mit­tel­punkt des Gemein­de­be­su­ches von Dr. Sil­ke Lau­nert in Heinersreuth.

1. MdB Dr. Silke Launert (links) und die Heinersreuther Bürgermeisterin Simone Kirschner.

1. MdB Dr. Sil­ke Lau­nert (links) und die Hein­ers­reu­ther Bür­ger­mei­ste­rin Simo­ne Kirschner.

Die Orts­um­ge­hung ist im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan als erwei­ter­ter Bedarf mit Pla­nungs­recht ange­mel­det. Die Bür­ger­schaft sei sich aller­dings über die Not­wen­dig­keit nicht einig, sag­te Bür­ger­mei­ste­rin Simo­ne Kirsch­ner. Pro­blem sei es, dass vie­le Lkw-Fah­rer die B85 ger­ne als Aus­weich­rou­te benutz­ten. „Was uns wirk­lich ent­la­sten wür­de, wäre, wenn Lkw über die Auto­bahn fah­ren“, so die Bür­ger­mei­ste­rin. Das müss­te aller­dings ange­ord­net wer­den. Sie schlägt des­halb vor, pro­be­wei­se ein sol­ches Lkw-Fahr­ver­bot ein­zu­rich­ten. „Das wäre zumin­dest mal eine vor­über­ge­hen­de schnel­le Lösung, die mit wenig Auf­wand mach­bar wäre“, sag­te Dr. Sil­ke Lau­nert. Dann kön­ne man immer noch sehen, wie sich die Situa­ti­on weiterentwickelt.

Mit Span­nung war­tet man in Hein­ers­reuth auf die Ver­öf­fent­li­chung eines Ver­kehrs­gut­ach­tens, das vom Staat­li­chen Bau­amt in Auf­trag gege­ben wur­de. Sicher ist bis­lang nur, dass die Zahl der Kraft­fahr­zeu­ge pro Tag ohne­hin schon von rund 18000 im Jahr 2012 auf 14000 bis 15000 im Jahr 2017 zurück­ge­gan­gen ist. Die Kosten einer mög­li­chen Umge­hung wer­den nach aktu­el­lem Stand auf gut 24 Mil­lio­nen Euro beziffert.

Gesamt­ko­sten in Höhe von rund 1,3 Mil­lio­nen Euro wirft indes der Neu­bau der Kin­der­krip­pe in der Kin­der­ta­ges­stät­te „Sau­se­wind“ der Arbei­ter­wohl­fahrt auf. „Die Ein­rich­tung platzt der­zeit aus allen Näh­ten“, sag­te die Bür­ger­mei­ste­rin. Den Eigen­an­teil der Gemein­de bezif­fert sie auf etwa 800000 Euro, an För­de­run­gen wird mit rund 500000 Euro gerech­net. Noch offen ist der­zeit, ob die Gemein­de noch eine Rück­for­de­rung in Höhe von 148000 Euro auf­grund eines Ver­sto­ßes gegen die 25-jäh­ri­ge Zweck­bin­dung zah­len muss. Grund dafür ist, „dass in der Krip­pe kei­ne Krip­pe mehr statt­fin­det, son­dern ein Hort“. Die Räu­me blie­ben aber die glei­chen, gibt Kirsch­ner zu beden­ken. Im Rah­men des Kon­junk­tur­pa­ke­tes hat­te Hein­ers­reuth vor fünf Jah­ren einen Zuschuss für den Krip­pen­an­bau erhal­ten. Jetzt müs­se die Krip­pe aller­dings in den geplan­ten Neu­bau ver­legt werden.

Der­weil ste­he die Gemein­de mit 107 Kin­der­gar­ten­plät­zen und 43 Krip­pen­plät­zen nach dem Aus­bau ohne­hin gut da. Bei ins­ge­samt rund 340 Kin­dern zwi­schen 0 und 10 Jah­ren habe Hein­ers­reuth in Sachen Nach­wuchs ohne­hin kaum Probleme.

Nach den Wor­ten von Dr. Sil­ke Lau­nert wird der Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung (Hort oder Ganz­tags­schu­le) kom­men. Lau­nert ver­wies auch auf das „Gute-Kita-Gesetz“, in das der Bund in den kom­men­den Jah­ren 5,5 Mil­li­ar­den Euro für den Aus­bau und die Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen inve­stiert. Ein ent­spre­chen­des Gesetz soll bereits nach der Som­mer­pau­se ver­ab­schie­det wer­den. „Das ist ein rich­ti­ges und wich­ti­ges Signal. Wir müs­sen jedem ein­zel­nen Kind die Chan­ce auf Bil­dung und Wohl­stand ermög­li­chen“, sag­te Lau­nert. Für eine För­de­rung durch das „Gute-Kita-Gesetz“ kön­nen sich Gemein­den bewerben.

Drit­ter Pro­gramm­punkt des Gemein­de­be­suchs war die Besich­ti­gung des VEMA-Neu­baus im Orts­teil Unter­kon­ners­reuth. Die VEMA ist nach den Wor­ten ihres Vor­stands­vor­sit­zen­den Her­mann Hüb­ner eine Genos­sen­schaft, die 1997 „von Ver­si­che­rungs­mak­lern für Ver­si­che­rungs­mak­ler“ gegrün­det wur­de. Ziel ist es, Mehr­wer­te für ange­bun­de­ne Ver­si­che­rungs­mak­ler zu schaf­fen. „Inzwi­schen zäh­len wir zu den füh­ren­den Inter­me­diä­ren für die Bran­che der Ver­si­che­rungs­mak­ler. Dies errei­chen wir durch eine Fül­le von Ange­bo­ten und Lösun­gen, die wir unse­ren Part­nern in unse­rem Online-Por­tal zur Ver­fü­gung stel­len“, so Hüb­ner. Dazu bie­tet der Zusam­men­schluss unter ande­rem eige­ne Tarif­rech­ner für Ange­bots­er­stel­lung und Doku­men­ta­ti­on, Hil­fe­stel­lun­gen hin­sicht­lich Mar­ke­ting, Ver­trieb und Unter­neh­mens­be­ra­tung bis hin zur Zertifizierung.

Der Vor­stands­chef sprach von bun­des­weit rund 20000 selbst­stän­di­gen Ver­si­che­rungs­mak­lern, vom Neben­be­ruf­ler bis zum 3000-Mann-Unter­neh­men. An das VEMA-System sei­en 18000 Mit­ar­bei­ter und 3000 Mak­ler­fir­men ange­schlos­sen. Bun­des­weit sei­en rund 600000 Men­schen in der Ver­si­che­rungs­wirt­schaft tätig.
Hüb­ner sprach bei dem Besuch auch die Pro­ble­me der Lebens­ver­si­che­rer durch die der­zeit herr­schen­de Nied­rig­zins­pha­se an. Lebens­ver­si­che­run­gen wür­den dadurch für die Alters­ver­sor­gung zuneh­men unin­ter­es­sant. Eine Lösung sah der VEMA-Vor­stands­vor­sit­zen­de dar­in, dass Lebens­ver­si­che­rer aus den fest­ver­zins­li­chen Anla­gen in Akti­en gehen, was sie der­zeit aller­dings nicht dür­fen. „Andern­falls bekom­men wir das Alters­vor­sor­ge­pro­blem nicht in den Griff.“