Son­der­ef­fek­te bela­sten Ergeb­nis der Stadt­wer­ke Bayreuth

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth ver­bu­chen für das Geschäfts­jahr 2017 ein Minus in Höhe von knapp einer Mil­li­on Euro. Ver­ant­wort­lich dafür sind vor allem Sondereffekte.

Das Geschäfts­jahr 2017 wird Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er ver­mut­lich in weni­ger guter Erin­ne­rung behal­ten: Zwar legt das Unter­neh­men (Ener­gie, Was­ser, ÖPNV, Par­ken, Bäder, Glas­fa­ser) beim Umsatz um 2,9 Pro­zent auf ins­ge­samt 131 Mil­lio­nen Euro zu, unter dem Strich steht aller­dings ein Ver­lust in Höhe von einer Mil­li­on Euro. Noch 2016 schloss das Unter­neh­men mit einem Gewinn in Höhe von 1,3 Mil­lio­nen Euro ab. „Mit die­sem Ergeb­nis kön­nen wir nicht zufrie­den sein“, betont Jür­gen Bay­er. „Wir steu­ern aktu­ell schon gegen: Bei­spiels­wei­se mit einem Alters­teil­zeit­an­ge­bot an unse­re Mit­ar­bei­ter, das unser Ergeb­nis mit­tel­fri­stig ent­la­sten soll. Die Rück­stel­lung hier­für bela­stet aller­dings unser Geschäfts­jahr 2017 als bilan­zi­el­ler Son­der­ef­fekt.“ Bei den Inve­sti­tio­nen ste­hen für 2017 rund 10 Mil­lio­nen Euro zu Buche; fast dop­pelt so viel wie im Vor­jahr. Ein Groß­teil davon, etwa 4,3 Mil­lio­nen Euro, flos­sen in die Was­ser­ver­sor­gung. „2017 haben wir mit der Sanie­rung unse­res Was­ser­werks auf dem Eichel­berg begon­nen, die wir 2019 abschlie­ßen wer­den“, erklärt der Stadt­wer­ke-Chef. Und auch in die Strom­ver­sor­gung haben die Stadt­wer­ke rund 2,3 Mil­lio­nen Euro inve­stiert – vor allem im Bay­reu­ther Umland.

Ins­ge­samt erlö­sten die Stadt­wer­ke Bay­reuth im für sie so wich­ti­gen Ener­gie- und Was­ser­be­reich 8,9 Mil­lio­nen Euro (2016: 11,8 Mil­lio­nen Euro). „Ver­ant­wort­lich für den gerin­ge­ren Gewinn sind haupt­säch­lich Rück­stel­lun­gen für unser Alters­teil­zeit­an­ge­bot und Rück­stel­lun­gen für aus­ste­hen­de Strom- und Gas­ab­rech­nun­gen“, erklärt Jür­gen Bay­er. Erfreu­lich sei für ihn die anhal­tend hohe Eigen­strom­erzeu­gung mit­hil­fe eines Wind­parks sowie meh­re­rer Block­heiz­kraft­wer­ke und Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen. 2017 stell­ten die Anla­gen der Stadt­wer­ke Bay­reuth rund 16.500 Mega­watt­stun­den Strom (+1.000 Pro­zent gegen­über 2010) her. „Außer­dem freue ich mich, dass wir dank unse­rer Kun­den, die wir seit eini­ger Zeit aus­schließ­lich mit Öko­strom und Öko­gas ver­sor­gen, im ver­gan­ge­nen Jahr 170.000 Ton­nen CO2 ver­mie­den haben.“

Gra­vie­ren­de Ver­lu­ste bei Bädern und ÖPNV

Der Stadt­bus­ver­kehr, die Bäder und die Park­ein­rich­tun­gen der Stadt­wer­ke muss­ten einen Ver­lust von 7,8 Mil­lio­nen Euro (rund 500.000 Euro mehr als noch im Vor­jahr) hin­neh­men. Die Zahl der mit den Stadt­bus­sen beför­der­ten Fahr­gä­ste liegt wie schon in den Vor­jah­ren bei kon­stan­ten 6 Mil­lio­nen. Umsatz­ein­bu­ßen (-8,9 Pro­zent) ver­zeich­ne­ten die Stadt­wer­ke jedoch bei den Park­ein­rich­tun­gen, da der Park­platz neben der Stadt­hal­le geschlos­sen wur­de: Ins­ge­samt nut­zen im ver­gan­ge­nen Jahr rund 340.000 Kurz­par­ker die Park­häu­ser und Tief­ga­ra­gen des Unter­neh­mens. Ein freund­li­che­res Bild zeigt der Blick auf die Besu­cher­bi­lanz der Stadt­wer­ke-Bäder: Nach dem ver­reg­ne­ten Som­mer 2016 leg­te das Kreuz­stein­bad im Geschäfts­jahr 2017 um gut 11,2 Pro­zent zu. 129.000 Men­schen stat­te­ten dem Kreu­zer einen Besuch ab. Auch das Stadt­bad konn­te sich gegen­über dem Vor­jahr noch­mals stei­gern. Gut 95.000 Gäste (+6,7 Pro­zent) fan­den 2017 ihren Weg in das Hal­len­bad. „Es freut mich beson­ders, dass wir durch die Zusam­men­ar­beit mit dem Actic-Fit­ness-Stu­dio den anhal­ten­den Besu­cher­rück­gang der ver­gan­ge­nen Jah­re erfolg­reich gestoppt haben“, kom­men­tiert Jür­gen Bay­er. Sor­gen­kind bei den Bädern ist die Lohen­grin Ther­me: Nur noch 191.000 Bade­gä­ste ver­buch­te die Ther­me – der Ver­lust lag 2017 bei rund 3 Mil­lio­nen Euro.

Genau wie die Bäder ist auch der Stadt­bus­ver­kehr für die Stadt­wer­ke Bay­reuth ein Drauf­zahl­ge­schäft. Eben­so der Betrieb der Park­ein­rich­tun­gen, die jedes Jahr älter wer­den. „Vie­le wis­sen nicht, dass wir den Ver­lust aus die­sen Berei­chen jedes Jahr mit unse­ren Gewin­nen aus der Ener­gie­ver­sor­gung aus­glei­chen“, gibt Bay­er zu beden­ken. Auf die Fra­ge, ob die Stadt­wer­ke die­se Bela­stung auch in Zukunft stem­men kön­nen, gibt sich der Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer zurück­hal­tend: „Wir füh­len uns der Daseins­vor­sor­ge ver­pflich­tet. Es sieht aller­dings vie­les danach aus, dass wir in den kom­men­den Jah­ren kei­ne gro­ßen Sprün­ge machen können.“