Landratsamt Bamberg zum Umgang mit Haus- und Nutztieren bei Hitzewelle

Aufgrund der aktuellen Hitzewelle, die gemäß der Wettervorhersage bis mindestens Mitte August andauern soll, weist das Veterinäramt des Landratsamtes Bamberg vorsorglich auf den sorgsamen und korrekten Umgang mit Haus- und Nutztieren hin. Für viele in menschlicher Obhut gehaltene Tiere ist das heiße Wetter eine Tortur und eine oft unterschätzte Gefahr. Es gibt aber viele Möglichkeiten, den Tieren auch bei starker Hitze Erleichterung zu verschaffen.

Dabei müssen Tierhalter unbedingt auch auf die speziellen Bedürfnisse der Tiere eingehen. Nachfolgend eine kurze Übersicht über Maßnahmen, die Tieren über die Hitzetage hinweghelfen:

Hunde- und Katzenhaltung

  • Trinkwasser muss immer und uneingeschränkt zur Verfügung stehen.
  • Feuchtfutter ist gut, ersetzt aber den ständigen und uneingeschränkten Zugang zu Trinkwasser nicht.
  • Längere Spaziergänge nur frühmorgens oder spätabends, wenn es abgekühlt hat.
  • Tiere niemals auch nur kurz im Auto lassen. Messungen ergaben: selbst beim Parken im Schatten und leicht geöffneten Fenstern heizt sich das Auto bei Außentemperaturen von 30° C innerhalb von einer halben Stunde auf 46° C auf.
  • Hunden, die gerne baden, eine Bademöglichkeit anbieten.
  • Hunde und Katzen tagsüber am besten an kühlen Orten im Haus unterbringen (z. B. Keller) bzw. die Tiere ihren Aufenthaltsort selbst wählen lassen.

Heimtierhaltung (Kaninchen, Hamster und Co.)

  • Trinkwasser muss immer und uneingeschränkt zur Verfügung stehen.
  • Saftfutter (Rüben, Salat, etc.) ist gut, ersetzt aber den ständigen und uneingeschränkten Zugang zu Trinkwasser nicht.
  • Käfige immer in den Schatten stellen oder zumindest vor direkter Sonneneinstrahlung schützen (z. B. Sonnenschirm, Sonnensegel).
  • Falls möglich: Tiere aus den Käfigen in ein schattiges Freigehege mit luftigen Versteckmöglichkeiten umsetzen.
  • Falls möglich: kühlen Untergrund anbieten.

Pferde- Schaf-, Ziegen-. Schweine- und Rinderhaltung auf der Weide

  • Trinkwasser muss immer und uneingeschränkt zur Verfügung stehen.
  • Tiere nur auf Weiden mit Schattenmöglichkeit unterbringen (z. B. Bäume, Unterstand).
  • Gibt es keinen Schatten, können Weidetiere nur frühmorgens, in der Abenddämmerung oder nachts auf die Weide.
  • Schafe müssen in den Sommermonaten prinzipiell geschoren sein. Frisch geschorene Schafe dürfen nicht in die pralle Sonne, sonst erleiden sie einen Sonnenbrand.

Pferde- Schaf-, Ziegen-. Schweine- und Rinderhaltung im Stall

  • Tränkeanlagen auf Funktionalität überprüfen, Trinkwasser muss immer und uneingeschränkt zur Verfügung stehen.
  • Direkte Sonneneinstrahlung unterbinden (z. B. Sonnensegel).
  • Falls möglich: Luftzug im Stall schaffen (nicht Zugluft!).
  • Kälberiglus immer in den Schatten stellen (z. B. Vordächer nutzen, Scheunen mit offenen Toren).
  • Manche Tiere mögen Abkühlung durch Wasser (z. B. Schweine, Rinder, Pferde).

Generell gilt: Das, was Menschen bei großer Hitze gut tut, tut auch den Tieren gut – im Schatten verweilen, keine körperliche Anstrengung, jederzeit Zugang zu ausreichend Wasser, luftige Unterbringung und für die, die es mögen, ein kühles Bad.