Han­nes Heer spricht im Kunst­mu­se­um Bay­reuth über ver­folg­te Künstler

Anläss­lich der Aus­stel­lung „Von Frank­furt nach New York“ über das jüdi­sche Künst­ler­paar, den Maler Eric und die Aus­drucks­tän­ze­rin Jula Isen­bur­ger wird der Ham­bur­ger Histo­ri­ker Han­nes Heer am 26. Juli um 11 Uhr im Kunst­mu­se­um Bay­reuth einen Vor­trag über „Ent­ar­te­te Kunst“ und der Kampf für eine „deut­sche Kul­tur“ 1918 bis 1933 – Eric und Jula Isen­bur­ger als ver­fem­te Künst­ler“ halten.

Wie die alte Welt mit der Nie­der­la­ge im 1. Welt­krieg, der Flucht des Kai­sers und der Aus­ru­fung der Repu­blik 1918 zer­bor­sten war, so erschie­nen dem Bür­ger­tum die neu­en For­men von Lite­ra­tur und Thea­ter, von Musik, Tanz und bil­den­der Kunst als das Ende jeder Ord­nung – als „Asphalt­li­te­ra­tur“, unsitt­li­cher „Schmutz und Schund“, „Musik­bol­sche­wis­mus“ und „ent­ar­te­te Kunst“. Um die Erhal­tung der Kul­tur als Hort des „Rei­nen und Hei­li­gen“ und als Garant des Über­le­bens der „deut­schen See­le“ wie der „deut­schen Nati­on“ ent­brann­te ab 1919 ein erbit­ter­ter Kul­tur­kampf, der von den deutsch­na­tio­na­len Par­tei­en, christ­li­chen Ver­bän­den und der NSDAP geführt wur­de und sich vor allem gegen die Juden „als Kul­tur­zer­stö­rer“ rich­te­te. Dass die Listen für deren Ver­trei­bung lan­ge vor 1933 ange­legt wur­den, zei­gen die Schick­sa­le „Bay­reu­ther Künstler“.

Han­nes Heer ist bekannt als einer der inhalt­lich prä­gen­den wis­sen­schaft­li­chen Gestal­ter der Wehr­machts­aus­stel­lung „Ver­nich­tungs­krieg. Ver­bre­chen der Wehr­macht 1941 bis 1944“), die in zahl­rei­chen Städ­ten zu sehen war. 1997 wur­den er und sein Team mit der Carl-von-Ossietz­ky-Medail­le ausgezeichnet.

Han­nes Heer forscht vor allem auch über Künst­ler, die vom NS-Régime ver­folgt wur­den. Mehr­fach waren Vor­trä­ge von ihm im Richard Wag­ner Muse­um zu hören. In die­sem Jahr ist Han­nes Heer im Kunst­mu­se­um Bay­reuth zu Gast.

Die Ver­an­stal­tung wur­de ermög­licht durch eine Koope­ra­ti­on mit dem ebw (Evan­ge­li­sches Bil­dungs­werk in Bay­reuth) und freund­li­cher­wei­se unter­stützt durch die Stif­tung „Demo­kra­tie Leben“ .

  • Kunst­mu­se­um Bayreuth
  • Do, 26.7.2018, 11.00 Uhr
  • Vor­trag von Han­nes Heer über ver­fem­te Künstler
  • Der Ein­tritt ist frei, wir freu­en uns über Spenden