Stei­ne­wer­fer auf die A 3 und A 73 im Bereich Erlan­gen gefasst

Symbolbild Polizei

Mit­tel­fran­ken (ots) – In der Nacht zum 09.05.2018 war­fen zunächst unbe­kann­te Täter Stei­ne sowie Euro­palet­ten von Brücken der A3 und A73 im Bereich Erlan­gen auf meh­re­re dar­un­ter vor­bei­fah­ren­de Fahr­zeu­ge. Zwei Tat­ver­däch­ti­ge wur­den zwi­schen­zeit­lich fest­ge­nom­men, sind gestän­dig und befin­den sich in Untersuchungshaft.

Die Per­so­nen war­fen gro­ße Pfla­ster­stei­ne (ca. 20 x 20 cm) und zwei Euro­palet­ten auf fah­ren­de Autos, die auf der A3 und A73 in Bai­er­s­dorf (Lkrs. Erlan­gen-Höch­stadt) und Elters­dorf (Stadt Erlan­gen) unter­wegs waren sowie auf einen fah­ren­den Zug in der Nähe des Bahn­ho­fes Elters­dorf (Bahn­strecke Nürn­berg – Bam­berg). Dabei wur­den neun Fahr­zeu­ge sowie ein Zug der Deut­schen Bahn beschädigt.

Zwei Stei­ne durch­schlu­gen die Wind­schutz­schei­ben der Fahr­zeu­ge. Einer durch­schlug die Wind­schutz­schei­be eines LKW, in des­sen Füh­rer­haus der Bei­fah­rer getrof­fen wur­de. Der 24-Jäh­ri­ge erlitt glück­li­cher­wei­se kei­ne lebens­ge­fähr­li­chen Ver­let­zun­gen, wur­de aber zur Behand­lung in ein Kran­ken­haus gebracht.

Nur dem Zufall war es zu ver­dan­ken, dass nie­mand schwe­rer ver­letzt oder gar getö­tet wurde.

Eine sofort ein­ge­lei­te­te Fahn­dung, bei der auch ein Poli­zei­hub­schrau­ber ein­ge­setzt war, ver­lief in der Tat­nacht ohne Erfolg. Der Kri­mi­nal­dau­er­dienst Mit­tel­fran­ken sicher­te alle tat­re­le­van­ten Spu­ren vor Ort.

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Erlan­gen über­nahm die wei­te­ren Ermitt­lun­gen und errich­te­te am 09.05.2018 die Ermitt­lungs­kom­mis­si­on „EKO Stein“. Die­ser gehör­ten in der Hoch­pha­se bis zu 28 Beam­te, die größ­ten­teils Ange­hö­ri­ge der KPI Erlan­gen waren, an. Unter­stüt­zung beka­men sie von der Poli­zei­in­spek­ti­on Erlan­gen-Land sowie der Fahn­dungs­kon­troll­grup­pe der Ver­kehrs­po­li­zei Erlangen.

Die wei­te­ren Ermitt­lun­gen erfolg­ten in enger Zusam­men­ar­beit mit der Staats­an­walt­schaft Nürn­berg-Fürth, Zweig­stel­le Erlan­gen, wegen ver­such­ten Mor­des in min­de­stens sechs Fällen.

Im Zuge des­sen schöpf­ten die Beam­ten alle recht­li­chen und ermitt­lungs­tak­ti­schen Mög­lich­kei­ten aus. Nicht nur Ange­hö­ri­ge der Ope­ra­ti­ven Fall­ana­ly­se des Poli­zei­prä­si­di­ums Mün­chen (im Volks­mund „Pro­fi­ler“ genannt), auch Spe­zi­al­ein­satz­kräf­te waren in die Ermitt­lun­gen mit eingebunden.

In der Fol­ge wur­de mit meh­re­ren Pres­se­ver­öf­fent­li­chun­gen nach Zeu­gen gefahn­det, Fahn­dungs­pla­ka­te erstellt, Fly­er ver­teilt und eine Anwoh­ner­be­fra­gung durch­ge­führt. Außer­dem befrag­ten die Ermitt­ler auf den Tag genau eine Woche spä­ter an den rele­van­ten Tatört­lich­kei­ten die Ver­kehrs­teil­neh­mer, um wei­te­re Fahn­dungs­an­sät­ze zu erhalten.

Die inten­si­ve Ermitt­lungs­ar­beit der „EKO Stein“ unter enger Ein­bin­dung der Staats­an­walt­schaft Nürn­berg-Fürth, Zweig­stel­le Erlan­gen, ergab schließ­lich einen drin­gen­den Tat­ver­dacht gegen zwei jun­ge Män­ner im Alter von 16 und 19 Jahren.

Auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Nürn­berg-Fürth, Zweig­stel­le Erlan­gen, erließ der Ermitt­lungs­rich­ter des AG Erlan­gen am 09.07.2018 Haft­be­fehl wegen ver­such­ten Mor­des, gefähr­li­chen Ein­griffs in den Stra­ßen­ver­kehr, gefähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung und gefähr­li­chen Ein­griffs in den Bahn­ver­kehr. Die Haft­be­feh­le wur­den am 12.07.2018 unter Ein­bin­dung von Spe­zi­al­kräf­ten vollzogen.

Bei den anschlie­ßen­den Woh­nungs­durch­su­chun­gen stell­ten die Beam­ten umfang­rei­ches Beweis­ma­te­ri­al sicher. Die Ermitt­ler fan­den unter ande­rem Die­bes­gut, das nach ersten Erkennt­nis­sen aus einer Gar­ten­haus­ein­bruch­se­rie im Raum Erlan­gen stammt. Fer­ner wur­de eine Brand­stif­tung am 04.05.2018 in einer ehe­ma­li­gen Dün­ge­mit­tel­fa­brik in Erlan­gen-Elters­dorf ein­ge­räumt. Die Ermitt­lun­gen dies­be­züg­lich dau­ern an.

Der­zeit befin­den sich die jun­gen Män­ner in Untersuchungshaft.