Der Haus­not­ruf in der Regi­on Bamberg

Hausnotruf. Foto: ASB/T. Ehling
Hausnotruf. Foto: ASB/T. Ehling

Ein Haus­not­ruf erhöht die Sicher­heit von Senio­ren im häus­li­chen Umfeld und ent­la­stet damit auch Ange­hö­ri­ge. Eine Zusam­men­stel­lung bün­delt die wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen über Haus­not­ruf­sy­ste­me und beschreibt die Funk­ti­ons­wei­se, die Ziel­grup­pe, die Kosten und die Anbie­ter in der Regi­on Bamberg.

Wie funk­tio­niert ein Hausnotruf?

Ein Haus­not­ruf ist ein elek­tro­ni­sches Mel­de­sy­stem, das per Knopf­druck Hil­fe orga­ni­sie­ren kann. Der Nut­zer trägt den Not­ruf­knopf direkt bei sich, z. B. als Arm­band oder als Ket­te. Auf Knopf­druck wird über eine Frei­sprech­an­la­ge eine Ver­bin­dung zu einer Not­ruf­zen­tra­le her­ge­stellt, die rund um die Uhr besetzt ist. Die Not­ruf­zen­tra­le schätzt die Gefah­ren­si­tua­ti­on ein und infor­miert je nach Bedarf Ange­hö­ri­ge oder Nach­barn, einen Hin­ter­grund­dienst oder direkt den Ret­tungs­dienst. Um im Not­fall die Tür nicht auf­bre­chen zu müs­sen, wird oft eine siche­re Schlüs­sel­hin­ter­le­gung (beim Haus­not­ruf-Anbie­ter oder bei Bezugspersonen)
oder ein Schlüs­sel­safe direkt beim Nut­zer angeboten.

Für unter­wegs sind mobi­le Not­ru­fe erhält­lich, die eine grö­ße­re Reich­wei­te als Haus­not­ru­fe haben und den Stand­ort des Hil­fe­su­chen­den bei Bedarf über GPS orten können.

Für wen eig­net sich ein Hausnotruf?

Ein Haus­not­ruf eig­net sich beson­ders für Men­schen, die allein leben und sich daheim absi­chern möch­ten. Der Not­ruf ermög­licht schnel­le Hil­fe nicht nur bei medi­zi­ni­schen Not­fäl­len, son­dern z. B. auch bei Stür­zen oder bei einer dro­hen­den Gefahr. Der Haus­not­ruf erhöht die Sicher­heit von Senio­ren im häus­li­chen Umfeld und ent­la­stet damit auch Angehörige.

Was kostet ein Hausnotruf?

In der Regel wird eine ein­ma­li­ge Bereit­stel­lungs­ge­bühr von etwa 50 Euro fäl­lig. Die monat­li­chen Kosten kön­nen auf Antrag ab Pfle­ge­grad 1 mit 23 Euro monat­lich durch die Pfle­ge­kas­se bezu­schusst wer­den, sodass Basis­lei­stun­gen für den Nut­zer bereits ohne eige­ne monat­li­che Kosten erhält­lich sind. Umfas­sen­de­re Lei­stun­gen kosten den Nut­zer abzüg­lich Kas­sen­zu­schuss zwi­schen 10 und 25 Euro/​Monat. Im Fall von Bedürf­tig­keit kann die Über­nah­me nicht gedeck­ter Kosten durch das Sozi­al­amt geprüft werden.

Wel­che Anbie­ter gibt es in der Region?

In der Regi­on gibt es drei Anbie­ter von Haus­not­ru­fen. Die Ange­bo­te sind im Fol­gen­den kurz zusam­men­ge­fasst. Für die Anga­ben kann kei­ne Gewähr über­nom­men werden.

Baye­ri­sches Rotes Kreuz, Tel. 0951 / 98 18 913

  • ein­ma­li­ge Bereit­stel­lungs­ge­bühr 50 Euro
  • Haus­not­ruf mit Fest­netz­an­schluss: 42 Euro/​Monat (inkl. Hin­ter­grund­dienst und Schlüs­sel­hin­ter­le­gung oder Schlüsselsafe)
  • Haus­not­ruf, wenn kein Fest­netz­an­schluss vor­han­den ist: plus 2 Euro/​Monat
  • Mobi­ler Not­ruf (für zuhau­se und unter­wegs): Geo­ca­re: 50 Euro/​Monat

Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe, Tel. 0951 / 20 85 33 16

  • ein­ma­li­ge Bereit­stel­lungs­ge­bühr 49 Euro
  • Basis­pa­ket: 25 Euro/​Monat (ab Pfle­ge­grad 1 für Nut­zer i.d.R. kostenlos)
  • Haus­not­ruf mit Fest­netz­an­schluss: 32 Euro/​Monat (Schlüs­sel­safe) oder 44 Euro/​Monat (inkl. Hin­ter­grund­dienst und Schlüs­sel­hin­ter­le­gung oder Schlüsselsafe)
  • 2 mal jähr­lich Sicher­heits­wo­chen: ohne Bereit­stel­lungs­ge­bühr und ein Monat kostenlos
  • Haus­not­ruf, wenn kein Fest­netz­an­schluss vor­han­den ist: ohne Aufpreis
  • Mobi­ler Not­ruf (für zuhau­se und unter­wegs): auf Anfra­ge, ab 35 Euro

Mal­te­ser Hilfs­dienst, Tel. 0951 / 20 88 10

  • ein­ma­li­ge Bereit­stel­lungs­ge­bühr 50 Euro
  • Grund­si­cher­heit: 25 Euro/​Monat (ab Pfle­ge­grad 1 für Nut­zer i. d. R. kosten­los), inkl. Schlüs­sel­safe. Vor­aus­set­zun­gen: Fest­netz­an­schluss, mind. 2 Kon­takt­per­so­nen mit Schlüs­sel zur Woh­nung des Nutzers
  • Haus­not­ruf mit Fest­netz­an­schluss: 44 Euro/​Monat (inkl. Hin­ter­grund­dienst und Schlüs­sel­hin­ter­le­gung oder Schlüsselsafe)
  • Auf Wunsch sind regel­mä­ßi­ge Anru­fe durch Ehren­amt­li­che möglich
  • Haus­not­ruf, wenn kein Fest­netz­an­schluss vor­han­den ist: plus 3 Euro/​Monat
  • Mobi­ler Not­ruf (für zuhau­se und unter­wegs): auf Anfrage

Ein Haus­not­ruf ist Ver­trau­ens­sa­che. Es lohnt sich daher, mit den Anbie­tern per­sön­lich Kon­takt auf­zu­neh­men und sich unver­bind­lich bera­ten zu las­sen. Sinn­voll ist es, sich dabei auch nach den genau­en Lei­stun­gen des Hin­ter­grund­dien­stes und nach mög­li­chen Zusatz­ko­sten, z. B. bei erhöh­ter Inan­spruch­nah­me des Haus­not­rufs, zu erkundigen.

Auch die ambu­lan­ten Pfle­ge­dien­ste bie­ten i. d. R. Haus­not­ru­fe an und kön­nen bera­ten. Für all­ge­mei­ne Bera­tung rund um Pfle­ge und Pfle­ge­hilfs­mit­tel kön­nen sich Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und deren Ange­hö­ri­ge an die neu­tra­le Pfle­ge­be­ra­tung ihrer Pfle­ge­kas­se wenden.

Wie kann „Tech­nik“ sonst noch unterstützen?

Für das selb­stän­di­ge Woh­nen zuhau­se gibt es noch wei­te­re tech­ni­sche Hil­fen, z. B. Medi­ka­men­ten­spen­der mit Erin­ne­rungs­funk­ti­on, auto­ma­ti­sche Herd­ab­schal­tung, Was­ser­mel­der, Sturz-Sen­sor­mat­ten, Syste­me zur Haus­tür­über­wa­chung und ‑steue­rung, oder Gerä­te zur Über­prü­fung der Vital­funk­tio­nen. Bera­tung dazu leisten:

  • Wohn­be­ra­tung der Stadt Bam­berg, Tel. 0951 / 87–10 69
  • Wohn­be­ra­tung des Land­krei­ses Bam­berg, Tel. 0951 / 85–510
  • Smart­House SOPHIA, Tel. 0170 / 744 52 25.