Bam­ber­ger Initia­ti­ve „Freund statt fremd“ mit Juli­us-Rumpf-Preis ausgezeichnet

In Aner­ken­nung für die gelei­ste­te Inte­gra­ti­ons­hil­fe für Geflüch­te­te wur­den die ehren­amt­li­chen Hel­fer des Ver­eins „Freund statt fremd“ am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de mit dem Juli­us-Rumpf-Preis ausgezeichnet.

Dr. Eberhard Rumpf

Dr. Eber­hard Rumpf

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag wur­de vor etwa 100 gela­de­nen Gästen der mit 10.000 EUR dotier­te Juli­us-Rumpf-Preis an Ver­tre­ter des Ver­ei­nes für Inte­gra­ti­ons­hil­fe, Freund statt fremd, über­reicht. Im Rah­men eines offi­zi­el­len Fest­ak­tes im Schloss Gey­ers­wörth wür­dig­te der Initia­tor des Prei­ses, die Mar­tin-Niem­öl­ler-Stif­tung, „den bei­spiel­haf­ten Ein­satz des Ver­eins, der mit hoher Pro­fes­sio­na­li­tät, Phan­ta­sie und Men­schen­freund­lich­keit die Geflüch­te­ten beglei­tet und unter­stützt“. Die­ser Ein­satz für die Mit­men­schen sei es auch, „durch wel­chen sich der Bam­ber­ger Ver­ein in die Tra­di­ti­on Mar­tin Niem­öl­lers und Juli­us Rumpfs stellt“, hoben Micha­el Karg, Vor­sit­zen­der der Mar­tin-Niem­öl­ler-Stif­tung und Dr. Eber­hard Rumpf, ein Nach­fah­re Juli­us Rumpfs und Mit­glied des Kura­to­ri­ums der Juli­us-Rumpf-Stif­tung, hervor.

Freund statt fremd Teil der sor­gen­den Zivilgesellschaft

In sei­ner Lau­da­tio unter­strich der Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins Pro Asyl Andre­as Lipsch die gro­ße Bedeu­tung von Freund statt fremd für die Zivil­ge­sell­schaft. Es sei ein Glück, dass es Freund statt fremd in Bam­berg gebe, und dass der Ver­ein Teil einer sehr gro­ßen sor­gen­den Zivil­ge­sell­schaft in Deutsch­land sei. Bam­bergs drit­ter Bür­ger­mei­ster Wolf­gang Metz­ner beton­te indes die beson­de­re Rol­le, wel­che der Ver­ein in der Stadt beklei­det: „Sie haben etwas unend­lich Gro­ßes geschaf­fen – über­par­tei­lich, krea­tiv und bodenständig.“

Die­ses Enga­ge­ment hat auch die Mar­tin-Niem­öl­ler-Stif­tung beein­druckt: „Inzwi­schen tei­len sich 17 Arbeits­krei­se die Auf­ga­ben: von der Betreu­ungs­ar­beit in der Auf­nah­me­ein­rich­tung über Sprach- und Inte­gra­ti­ons­kur­se, Paten­schaf­ten, Hil­fe bei der Woh­nungs­su­che bis zur Gestal­tung von Frei­zeit­an­ge­bo­ten und dem Betrieb einer Klei­der­kam­mer“, fass­te Micha­el Karg zusammen.

Auch gegen poli­ti­sche Wider­stän­de das Rich­ti­ge tun

Stell­ver­tre­tend für Freund statt fremd nahm Geschäfts­stel­len­lei­te­rin Rena­te von Roten­han zusam­men mit zahl­rei­chen Hel­fern, unter denen mitt­ler­wei­le auch vie­le Geflüch­te­te sind, den Preis ent­ge­gen. Im Namen des Ver­ei­nes bedank­te sich die Syre­rin Shams Al Say­ed für die Aus­zeich­nung: „Dass Freund statt fremd jetzt von der Mar­tin-Niem­öl­ler-Stif­tung die­sen Preis ver­lie­hen bekommt, macht uns stolz und froh. Der Juli­us-Rumpf-Preis zeigt uns, dass wir das Rich­ti­ge tun, er gibt uns den Mut wei­ter­zu­ar­bei­ten und die Kraft, dies auch gegen die aktu­el­len poli­ti­schen Wider­stän­de durch­zu­set­zen. Der Preis ist auch ein Signal aus der Gesell­schaft an die Gesell­schaft, dass die­se Arbeit geschätzt wird und för­de­rungs­wür­dig ist. Im Namen von Freund statt fremd daher: ein herz­li­ches Dan­ke­schön an die Fami­lie Rumpf und die Martin-Niemöller-Stiftung!“

Mit dem Juli­us-Rumpf-Preis zeich­net die Mar­tin-Niem­öl­ler-Stif­tung seit dem Jahr 2000 Ein­zel­ne oder Grup­pen aus, die für Tole­ranz, gewalt­freie Kon­flikt­lö­sun­gen, Mit­mensch­lich­keit und Ver­söh­nung ein­tre­ten. Der Preis erin­nert an des Wir­ken des Wies­ba­de­ner Markt­kir­chen­pfar­rers Juli­us Rumpf (1874–1948), der füh­ren­des Mit­glied der Beken­nen­den Kir­che wäh­rend der NS-Zeit war.