MdB Dr. Sil­ke Lau­nert zur Ver­suchs­straf­bar­keit Cyber-Grooming

Das The­ma Schutz von Kin­dern und Jugend­li­chen vor sexu­el­len Über­grif­fen im Inter­net ist der­zeit wie­der in den Fokus der Öffent­lich­keit gerückt. In Zusam­men­hang damit steht die Debat­te rund um die The­ma­tik „Cyber-Groo­ming“. Hier­zu erklärt die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Sil­ke Launert:

„Laut der aktu­el­len Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­sta­ti­stik wur­den im Jahr 2017 13.539 Kin­der Opfer von Ver­ge­wal­ti­gun­gen und ande­rer sexu­el­ler Gewalt. Dar­über hin­aus regi­strier­te die Poli­zei 16.317 Fäl­le des Besit­zes und der Ver­brei­tung von kin­der­por­no­gra­fi­schem Material.

Die­se Zah­len sind alar­mie­rend und zei­gen, dass wir umge­hend han­deln müs­sen. Die Ein­füh­rung der Ver­suchs­straf­bar­keit des soge­nann­ten Cyber-Groo­mings muss oben auf der Prio­ri­tä­ten­li­ste ste­hen. Es ist abso­lut nicht nach­voll­zieh­bar, wes­halb der­je­ni­ge, wel­cher ledig­lich davon aus­geht, mit einem Kind zu chat­ten, um es zu sexu­el­len Hand­lun­gen zu ani­mie­ren, tat­säch­lich aber mit einem Poli­zei­be­am­ten oder den Eltern des Kin­des kom­mu­ni­ziert, von einer Straf­ver­fol­gung ver­schont bleibt. Bereits in der ver­gan­ge­nen Legis­la­tur­pe­ri­ode hat sich die Uni­on dafür ein­ge­setzt, den Ver­such des Cyber-Groo­mings unter Stra­fe zu stel­len. Lei­der hat der dama­li­ge Bun­des­ju­stiz­mi­ni­ster die Umset­zung die­ses Pro­jek­tes ver­hin­dert. Im Rah­men der Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen haben mei­ne Uni­ons­kol­le­gin­nen und ‑kol­le­gen und ich uns erfolg­reich dafür ein­ge­setzt, die Ein­füh­rung der Ver­suchs­straf­bar­keit in den Koali­ti­ons­ver­trag zu schrei­ben. Zusam­men mit Eli­sa­beth Win­kel­mei­er-Becker (MdB) und Ron­ja Kem­mer (MdB) habe ich mich nun in einem Schrei­ben an die amtie­ren­de Bun­des­ju­stiz­mi­ni­ste­rin gewandt und dar­um gebe­ten, uns den aktu­el­len Sach­stand mit­zu­tei­len sowie sich in ihrer Funk­ti­on für eine vor­ran­gi­ge Behand­lung die­ser The­ma­tik ein­zu­set­zen. Denn für uns als Uni­ons­po­li­ti­ker ist klar: Die Umset­zung die­ses Vor­ha­bens noch wei­ter auf­zu­schie­ben, wäre unse­ren Kin­dern gegen­über abso­lut unverantwortlich.“