Gut besuch­te Podi­ums­dis­kus­si­on des BUND Natur­schutz in Ebrach

Kla­res Votum der Land­tags­kan­di­da­ten für NationalparkStudie

Eva Bulling-Schröter (Die Linke), Tobias Sieling (ÖDP), Martin Wünsche (FDP), Verena Scheer (Freie Wähler),   Georg Lunz (B‘90/Die Grünen), Uwe Metzner (SPD) und Hubert Weiger (BUND). Foto: Uwe Gratzky

Eva Bul­ling-Schrö­ter (Die Lin­ke), Tobi­as Sie­ling (ÖDP), Mar­tin Wün­sche (FDP), Vere­na Scheer (Freie Wäh­ler), Georg Lunz (B‘90/Die Grü­nen), Uwe Metz­ner (SPD) und Hubert Wei­ger (BUND). Foto: Uwe Gratzky

Die Podi­ums­dis­kus­si­on des BUND Natur­schutz mit Land­tags­kan­di­da­tin­nen und ‑kan­di­da­ten des Stimm­krei­ses Bam­berg-Land in Ebrach war sehr gut besucht. Dies zeigt, dass das The­ma Buchen­wäl­der im Stei­ger­wald für die Regi­on das Poten­ti­al einer histo­ri­schen Wei­chen­stel­lung hat und wei­ter hoch aktu­ell bleibt: wird ein Natio­nal­park und Welt­na­tur­er­be im Staats­wald kom­men oder wird das durch „inte­gra­ti­ve“ Forst­wirt­schaft auf gan­zer Flä­che ver­hin­dert? Es wur­de deut­lich, dass es eine Befrie­dung nur geben kann, wenn die von fast allen Kan­di­da­ten gefor­der­te Stu­die über die Aus­wir­kun­gen eines Natio­nal­parks Klar­heit bringt. Die Bevöl­ke­rung muss auf Fak­ten­ba­sis in die Dis­kus­si­on ein­be­zo­gen wer­den. Hubert Wei­ger, Vor­sit­zen­der des BUND Deutsch­land, mach­te deut­lich, dass es die Auf­ga­be demo­kra­ti­scher Par­tei­en ist, die Dis­kus­si­on in sach­li­che Bah­nen zu len­ken. Die Ver­an­stal­tung fand im Rah­men der tra­di­tio­nel­len Tagung „Natur­er­be Buchen­wäl­der“ statt

Land­tags­kan­di­da­tIn­nen for­dern Stu­die und fak­ten­ba­sier­te Diskussion

Georg Lunz (B‘90/Die Grü­nen), Uwe Metz­ner (SPD), Eva Bul­ling-Schrö­ter (Die Lin­ke) in Ver­tre­tung für Andre­as Trän­ken­schuh, Mar­tin Wün­sche (FDP) und Tobi­as Sie­ling (ÖDP) sehen in einem Natio­nal­park Stei­ger­wald eine gro­ße Chan­ce für den Schutz hei­mi­scher Natur. Bay­ern brau­che mehr Schutz­ge­bie­te und dabei ste­he der Stei­ger­wald mit an vor­der­ster Stel­le. Auch für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der Regi­on sehen die genann­ten Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten gro­ße Chan­cen durch das Natio­nal­park-Prä­di­kat: ein sanf­ter Natur­tou­ris­mus wäre ein gro­ßen Gewinn, loka­le Unter­neh­men wür­den geför­dert, Arbeits­plät­ze geschaf­fen, der Öffent­li­che Per­so­nen­nah­ver­kehr und die Nah­ver­sor­gung ver­bes­sert. Gemein­sam for­dern die o.g. Kan­di­da­tIn­nen eine neu­tra­le Stu­die über die Aus­wir­kun­gen des Natio­nal­parks, um „Fake News“ den Nähr­bo­den zu ent­zie­hen. Sie set­zen sich dafür ein, dass die Bevöl­ke­rung auf die­ser Fak­ten­ba­sis in die Dis­kus­si­on ein­be­zo­gen wird. Vere­na Scheer (Freie Wäh­ler), sprach sich als ein­zi­ge Kan­di­da­tin gegen den Natio­nal­park aus, möch­te aber eben­falls die Situa­ti­on „ent­här­ten“. Der BN bedau­ert sehr, dass der Kan­di­dat der CSU nach einer ersten Zusa­ge lei­der abge­sagt hat und es der CSU nicht mög­lich war einen Ver­tre­ter zu die­sem wich­ti­gen The­ma zu schicken. Hei­ner Gre­mer vom Baye­ri­schen Rund­funk mode­rier­te die Podi­ums­dis­kus­si­on, bei der die Zuhö­rer kon­tro­vers mit­dis­ku­tier­ten. Auch Ebrachs Bür­ger­mei­ster Max­Die­ter Schnei­der sprach sich in sei­nem Gruß­wort für eine fach­li­che Stu­die über die Natio­nal­park-Aus­wir­kun­gen aus.

BUND Natur­schutz hält am Natio­nal­park Stei­ger­wald fest

Wei­ger mach­te deut­lich, dass der BUND Natur­schutz wei­ter am Natio­nal­park Stei­ger­wald fest­hält. Er for­der­te von den Staats­for­sten, das Nut­zungs­kon­zept des Forst­be­triebs Ebrach, das klei­ne nut­zungs­freie Tritt­stei­ne vor­sieht, end­lich bay­ern­weit im bewirt­schaf­te­ten Staats­forst umzu­set­zen. Die­ses Nut­zungs­kon­zept kann aber einen Natio­nal­park im Stei­ger­wald nicht ersetzen.

Loka­le Holz­ver­sor­gung muss gesi­chert sein

Der BN nimmt die Sor­gen der Säge­werks­be­sit­zer und Brenn­holz­kun­den sehr ernst. Er wird sich auch wei­ter­hin für die gesi­cher­te regio­na­le Holz­ver­sor­gung mit einem Natio­nal­park ein­set­zen. Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung hat­te in der Dis­kus­si­on um den 3. Baye­ri­schen Natio­nal­park die regio­na­le Holz­ver­sor­gung durch Kon­zep­te zuge­si­chert, wie sie in ande­ren Natio­nal­par­ken in Baden –Würt­tem­berg und in Rhein­land-Pfalz bzw. Saar­land bereits erfolg­reich umge­setzt wer­den. Wei­ger erin­ner­te dar­an, dass der BN nach der Forst­re­form gemein­sam mit mit­tel­stän­di­gen Säge­wer­ken und dem baye­ri­schen Säge­werks­ver­band gegen die Ansied­lung von Groß­sä­ge­wer­ken gekämpft hat­te. Die von den Groß­sä­ge­wer­ken auf­ge­kauf­ten gro­ßen Holz­men­gen ste­hen heu­te den klein- und mit­tel­stän­di­schen Säge­wer­ken natür­lich nicht mehr zur Verfügung.