Huml wirbt für mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Pflegeberuf

Melanie Huml. Foto: A. Maurer

Melanie Huml. Foto: A. Maurer

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml wirbt für mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Pflegeberuf. Huml betonte am Samstag anlässlich einer Podiumsdiskussion des Sozialverbandes VdK in Bamberg: „Wir brauchen auch bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, um mehr Frauen und Männer für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen. Dazu sollen das ‚Sofortprogramm Pflege‘ und die ‚Konzertierte Aktion Pflege‘ beitragen, wie wir sie im Koalitionsvertrag in Berlin vereinbart haben.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Mein Ziel ist es ferner, dass Pflegedürftige möglichst lange selbstbestimmt leben können. Dazu gehört die Wahlfreiheit hinsichtlich der Wohnform. Die meisten Menschen wollen so lange wie möglich selbstständig zu Hause leben. Damit das gelingt, werden wir Pflegebedürftige und ihre Angehörigen künftig noch besser unterstützen. Denn es gleicht einer Herkulesaufgabe, Pflege und Betreuung organisatorisch, emotional und finanziell zu meistern.“

Um die Situation der pflegebedürftigen Menschen in Bayern und ihrer Angehörigen weiter zu verbessern, hat das Bayerische Kabinett am 10. April ein umfangreiches Pflege-Paket beschlossen. Huml erläuterte: „Dieses Paket wird sehr schnell ganz konkrete Verbesserungen bringen. So wird es bereits ab dem Spätsommer 2018 ein Bayerisches Landespflegegeld für Pflegebedürftige in Höhe von jährlich 1.000 Euro geben.“

Die Ministerin unterstrich: „Ziel des Landespflegegeldes ist, die Selbstbestimmung Pflegebedürftiger zu stärken. Das heißt: Sie können selbst entscheiden, ob sie mit dem Geld zum Beispiel Angehörigen oder anderen Menschen, die sie unterstützen, eine finanzielle Anerkennung zukommen lassen – oder sich damit selbst etwas Gutes tun.“

Der Ministerrat hat ferner eine neue staatliche Investitionskostenförderung für stationäre Pflegeplätze in Höhe von 60 Millionen pro Jahr beschlossen. Das Konzept sieht vor, jährlich 1.000 Pflegeplätze zu fördern. Huml betonte: „Neben der Fortentwicklung bestehender Pflegeplätze brauchen wir auch bedarfsgerechte neue Pflegeplätze. Beides ist erforderlich, um für die anstehende demografische Entwicklung gewappnet zu sein.“

Darüber hinaus soll ein Fünf-Millionen-Euro-Programm für mindestens 500 neue Plätze für die Kurzzeitpflege in Bayern sorgen. Denn häuslich Pflegende werden durch verstärkte Möglichkeiten, Angehörige in Kurzzeitpflege zu geben, spürbar entlastet.

Die Ministerin fügte hinzu: „Auch das trägt dazu bei, dass Pflegebedürftige möglichst lange in der gewohnten häuslichen Umgebung bleiben können. Außerdem wollen wir die hospizlichen und palliativmedizinischen Versorgungsangebote in Bayern in den nächsten fünf Jahren verdoppeln. Auch das entlastet pflegende Angehörige.“