Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Bam­berg lädt zu Aus­stel­lungs­er­öff­nung ein

Vom Kloster zum Gulag: Diese Ansicht ist eines der zahlreichen Motive, die während der Ausstellung „Gedächtnislabyrinth Solovki“ in der Bamberger Teilbibliothek 4 auf 15 Schautafeln zu sehen sein werden. Quelle: Natalia Grinina
Vom Kloster zum Gulag: Diese Ansicht ist eines der zahlreichen Motive, die während der Ausstellung „Gedächtnislabyrinth Solovki“ in der Bamberger Teilbibliothek 4 auf 15 Schautafeln zu sehen sein werden. Quelle: Natalia Grinina

Im Gedächt­nis­la­by­rinth der Solovki-Inseln

Sie liegt inmit­ten des Wei­ßen Mee­res, am Ran­de Russ­lands und ist doch ein histo­risch bedeu­ten­der Fleck: Die nach der Haupt­in­sel Solov­ki benann­te Insel­grup­pe beweg­te sich stets zwi­schen Repres­si­on und Auf­leh­nung gegen die Staats­macht und spie­gelt dar­in die wider­sprüch­li­chen Bestand­tei­le der rus­si­schen Geschich­te wider. Die­ser histo­ri­schen Viel­schich­tig­keit und Bedeu­tungs­viel­falt der Inseln wid­met sich eine Aus­stel­lung mit dem Titel „Gedächt­nis­la­by­rinth Solov­ki. Indi­zi­en, Spu­ren, Stim­men“ in der Teil­bi­blio­thek 4 der Uni­ver­si­tät Bam­berg, Heu­markt 2. Die öffent­li­che Ver­nis­sa­ge fin­det am Mon­tag, 25. Juni 2018, um 19 Uhr statt.

Auf 15 Schau­ta­feln prä­sen­tiert die Aus­stel­lung in Text und Bild ein brei­tes Spek­trum an The­men. Dazu gehört die geo­gra­phi­sche Rand­la­ge der Insel­grup­pe eben­so wie die dar­auf befind­li­chen Bau­ten aus Holz und Stein, die an die sich wan­deln­den Bedeu­tun­gen der Solov­ki-Inseln in der rus­si­schen Geschich­te erin­nern: Im 15. Jahr­hun­dert wur­de dort eines der bedeu­tend­sten Klö­ster Russ­lands gegrün­det, das jedoch schon im 16. Jahr­hun­dert als Gefäng­nis und Ver­ban­nungs­ort für Oppo­si­tio­nel­le fun­gier­te und im 17. Jahr­hun­dert Ort erbit­ter­ten Wider­stands gegen die Kir­chen­re­form war. Nach einer Peri­ode gei­sti­ger und wirt­schaft­li­cher Blü­te im 19. und frü­hen 20. Jahr­hun­dert wur­de das Klo­ster nach der Revo­lu­ti­on von 1917 zur Keim­zel­le des GULag-Systems. Unter den zu Wort kom­men­den Zeit­zeu­gen sind bei­spiels­wei­se Den­ker und Autoren wie Pavel Flo­renskij, Maxim Gor­kij, Dmit­rij Lichačev oder Michail Prišvin.

Kon­zi­piert wur­de die Aus­stel­lung von einer Pro­jekt­grup­pe unter Prof. Dr. Susan­ne Frank, Lei­te­rin des Fach­ge­biets ost­sla­wi­sche Lite­ra­tu­ren und Kul­tu­ren der Hum­boldt Uni­ver­si­tät Ber­lin, die 2016 Solov­ki berei­ste. Dr. Fabi­an Fran­ke, Biblio­theks­di­rek­tor der Uni­ver­si­tät Bam­berg, Prof. Dr. Ada Raev, Pro­fes­sur für Sla­vi­sche Kunst- und Kul­tur­ge­schich­te, und Prof. Dr. Mar­kus Beh­mer, Dekan der Fakul­tät Gei­stes- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten, freu­en sich, zur Ver­nis­sa­ge Susan­ne Frank und Pro­jekt­teil­neh­me­rin Julia Koif­man für eine Ein­füh­rung begrü­ßen zu kön­nen. Die Aus­stel­lung kann bis zum 31. Juli 2018 bei frei­em Ein­tritt zu den regu­lä­ren Öff­nungs­zei­ten der Teil­bi­blio­thek besucht wer­den: von Mon­tag bis Frei­tag von 8.30 bis 24 Uhr sowie Sams­tag und Sonn­tag von 10 bis 20 Uhr.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Aus­stel­lung fin­den Sie unter www​.uni​-bam​berg​.de/​u​b​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​-​a​u​s​-​d​e​r​-​u​n​i​v​e​r​s​i​t​a​e​t​s​b​i​b​l​i​o​t​h​e​k​/​g​e​d​a​e​c​h​t​n​i​s​l​a​b​y​r​i​n​t​h​-​s​o​l​o​vki.