FDP gegen Abhol­zung von 3,56 Hekt­ar Haupts­moor­wald in Bamberg

MdL Alex­an­der Muth­mann kün­digt Anfra­ge im Baye­ri­schen Land­tag an

Sie sprechen sich gemeinsam gegen die Abholzung von 3,56 Hektar Wald für die Verkehrspolizei aus (von links):  FDP-Ortsvorstandsmitglied Silvia Wendenburg, MdL Alexander Muthmann, Landtagskandidat Martin Pöhner und Kreisvorsitzender Jobst Giehler

Sie spre­chen sich gemein­sam gegen die Abhol­zung von 3,56 Hekt­ar Wald für die Ver­kehrs­po­li­zei aus (von links): FDP-Orts­vor­stands­mit­glied Sil­via Wen­den­burg, MdL Alex­an­der Muth­mann, Land­tags­kan­di­dat Mar­tin Pöh­ner und Kreis­vor­sit­zen­der Jobst Giehler

Bei einem Orts­ter­min im Haupts­moor­wald spra­chen sich der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Alex­an­der Muth­mann (FDP) und FDP-Land­tags­kan­di­dat Mar­tin Pöh­ner klar gegen die Abhol­zung von 3,56 Hekt­ar Wald für den geplan­ten Neu­bau der Ver­kehrs­po­li­zei-Inspek­ti­on aus. Der aus dem Baye­ri­schen Wald stam­men­de Muth­mann, der aktu­ell der ein­zi­ge Ver­tre­ter der FDP im Baye­ri­schen Land­tag ist, infor­mier­te sich am Diens­tag im Rah­men sei­ner Ober­fran­ken­tour zusam­men mit FDP-Bezirks­vor­sit­zen­dem Tho­mas Nagel und FDP-Kreis­vor­sit­zen­dem Jobst Gieh­ler über das umstrit­te­ne Vor­ha­ben und kün­dig­te eine Anfra­ge im Land­tag an.

Muth­mann zeig­te sich ver­wun­dert über die Abhol­zungs­plä­ne des Baye­ri­schen Innen­mi­ni­ste­ri­ums. „Mit­ten in einem Nah­erho­lungs­ge­biet ist das abso­lut nicht üblich. Vor allem ist es auch nicht sinn­voll, weil es genü­gend Alter­na­tiv­flä­chen gibt.“ Ohne Not 3,56 Hekt­ar intak­ten Wald zu opfern und damit auch die Zugangs­mög­lich­kei­ten in den Haupts­moor­wald an die­ser Stel­le ein­zu­schrän­ken, soll­te nicht Ziel der Staats­re­gie­rung sein, kri­ti­sier­te Muth­mann. Der frü­he­re Land­rat des Land­krei­ses Frey­ung –Gra­fen­au will mit sei­ner Anfra­ge im Par­la­ment die Staats­re­gie­rung zum Umden­ken bewegen.

FDP-Land­tags­kan­di­dat Mar­tin Pöh­ner, der in Ober­fran­ken auf Listen­platz 2 steht, beton­te zudem, dass er sich bei einem Wie­der­ein­zug der FDP in den Land­tag im Herbst klar gegen die Abhol­zung von 3,56 ha Wald für die Ver­kehrs­po­li­zei stark machen wer­de. „Das ist mit uns als FDP nicht zu machen“, sag­te Pöh­ner in Hin­blick auf das nach den Umfra­gen zu erwar­ten­de Ende abso­lu­ten Mehr­heit der CSU im Land­tag. Der Haupts­moor­wald als „grü­ne Lun­ge Bam­bergs“ dür­fe nicht der­art beein­träch­tigt wer­den. „Die Plä­ne des Frei­staats für den Ver­kehrs­po­li­zei­stand­ort sind eine Schnaps­idee“, kri­ti­sier­te er.

FDP prä­sen­tiert Alternativstandort

Bei dem Orts­ter­min prä­sen­tier­te die FDP auch einen Alter­na­tiv­stand­ort für die Ver­kehrs­po­li­zei: Mar­tin Pöh­ner schlug das auf dem benach­bar­ten Muna-Gelän­de geplan­te neue Gewer­be­ge­biet vor. „Das Muna-Gelän­de, das in wei­ten Tei­len ent­we­der bereits bebaut, ver­sie­gelt oder kon­ta­mi­niert ist und zudem aktu­ell durch Mau­ern und Zäu­ne von der Öffent­lich­keit abge­schot­tet ist, wäre ide­al, um neben Gewer­be­be­trie­ben auch die Ver­kehrs­po­li­zei auf­zu­neh­men“, mein­te der FDP-Land­tags­kan­di­dat, der die Libe­ra­len im Stadt­rat ver­tritt. Pöh­ner kün­dig­te des­halb an, par­al­lel zur Land­tags­schie­ne auch einen ent­spre­chen­den Ände­rungs­an­trag zum Bebau­ungs­plan­ver­fah­ren „Gewer­be­park Geisfel­der Stra­ße“ im Stadt­rat zu stellen.

FDP-Kreis­vor­sit­zen­der Jobst Gieh­ler unter­strich bei die­ser Gele­gen­heit noch ein­mal, wie wich­tig die Ent­wick­lung eines Gewer­be­ge­bie­tes für Bam­berg auf den ehe­ma­li­gen Muna-Gelän­de des frü­he­ren US-Stand­or­tes ist, auf dem der­zeit rund 150 teils bau­fäl­li­ge ehe­ma­li­ge Lager- und Werk­stät­ten­ge­bäu­de ste­hen. „Dadurch ent­steht nicht nur die Mög­lich­keit, neue Betrie­be anzu­sie­deln, son­dern auch bestehen­de Hand­werks­be­trie­be aus der Innen­stadt an den Stadt­rand zu ver­le­gen und gege­be­nen­falls zu erwei­tern. Dadurch wer­den in der Innen­stadt und den benach­bar­ten Wohn­vier­teln Flä­chen frei, um neue Woh­nun­gen in Bam­berg zu schaf­fen, die drin­gend benö­tigt wer­den“, ist Gieh­ler über­zeugt. Anders als der geplan­te Ver­kehrs­po­li­zei-Stand­ort sei die Ent­wick­lung des Muna-Gelän­des zum Gewer­be­ge­biet des­halb eine gro­ße Chan­ce für Bamberg.