2. Schultheaterfestival „Klein Zaches“ und Schulspieltag am ETA Hoffmann Theater Bamberg

Symbolbild Bildung

Vom 14. bis einschließlich 16. Juni 2018 gehört das ETA Hoffmann Theater wieder den Schultheatergruppen aus Bamberg und der Region. Bereits zum zweiten Mal treffen sich die theaterbegeisterten Schülerinnen und Schüler beim Schultheaterfestival Klein Zaches, um nicht nur ihre Inszenierungen zu präsentieren, sondern auch um sich untereinander auszutauschen und neue Inspiration für kommende Schultheaterproduktionen zu sammeln.

Auch in diesem Jahr sucht der Wanderpokal Klein Zaches ein neues Zuhause. Welche Schultheatergruppe ihn tatsächlich ausnahmsweise für zwei Jahre behalten darf, entscheidet eine unabhängige Jury, bestehend aus Bamberger Studierenden.

Dem voran steht der traditionelle Schulspieltag, bei dem sich Gruppen der jüngeren Altersklassen präsentieren.

Die Aufführungen sind öffentlich. Karten sind an der Theaterkasse und im Webshop erhältlich.

Teilnehmende Klassen:

  • Am Schulspieltag (14. Juni) sind beteiligt: Martinschule, Heidelsteigschule, Hugo-von-Trimberg-Schule, Erlöserschule, Mittelschule Burgebrach.
  • Am Schultheaterfestival (16. Juni) sind beteiligt: Dientzenhofer-Gymnasium und Kaiser-Heinrich-Gymnasium

Programm des Schulspieltages (14. Juni 2018, ab 17 Uhr):

Die kleine Biene Nimmersatt, 1. und 2. Klasse der Martinschule Bamberg

Die kleine Biene ist ein richtiger Vielfraß. Am allerliebsten isst sie den Honig, den sie gesammelt hat, alleine auf. In der Bienenschule passt sie nicht auf und weiß darum nicht, wie hinterhältig die Hornisse in Wirklichkeit ist. So gerät das Bienchen Nimmersatt in große Gefahr, doch zum Glück hat sie Freunde…

Königin Hupf (nach Helme Heine), Klassen 2a und b der Heidelsteigschule

Es war einmal eine Königin, die hatte viel zu tun. Das einzige Vergnügen für sie war es, nachts heimlich in ihrem Bett zu hüpfen. Eines Tages fand dieses Geheimnis ein neugieriger Minister heraus. Er erzählte es den anderen Ministern. Diese waren entsetzt und beschlossen, dass sie der Königin das Hüpfen verbieten. Die Königin hielt sich sofort an das Gesetz. Jedoch wurde sie von Tag zu Tag kränker. Als sie sterbenskrank war, holten die besagten Minister die besten Ärzte des Landes. Doch niemand konnte der Königin helfen. Als ihre letzte Stunde nahte, erfüllten ihr die Minister noch einen letzten Wunsch: Sie wollte noch einmal hüpfen. Als die schwache Königin zu hüpfen begann, wurde ihr Zustand immer besser, sie wurde fröhlicher und fühlte sich wieder stark. Und weil die Königin so glücklich aussah, begannen auch die Minister, Ärzte und das ganze Land zu hüpfen.

Leon und Isabel entdecken die Gereuth, Trimbergschule Bamberg

Ein Emoji, von dem keiner genau weiß, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt, besucht den alten Leon. Dieser erzählt von einem Tag in der Gereuth, an dem er, wie so oft, mit seiner Freundin Isabel im Viertel unterwegs war, auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung. Plötzlich beginnt die Erde zu zittern, Straßen, Bäume und Häuser verändern sich und es erscheint ein sprechendes Babynilpferd, dem geholfen werden muss.
Das Projekt wurde realisiert mit Mitteln aus „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“.

Black-Light-Show, Erlöser-Mittelschule Bamberg

In drei Szenen werden mit verschiedenen Leuchtmitteln kleine Geschichten ohne Sprache erzählt.

„Waggon“, nach Günter Eich, Klasse M9, MS Burgebrach

Ein dunkler Güterwaggon rollt einem unbekannten Ziel entgegen. Er ist vollgepfercht mit vielen Menschen. Nur die Alten erinnern sich noch daran, dass sie vor 40 Jahren von Uniformierten in diesen Waggon eingesperrt wurden. Immer wieder erzählen sie davon. Doch ihre Kinder und Enkel, die offensichtlich in diesem Waggon geboren wurden, können mit den Erinnerungen der Alten nichts anfangen, zumal sie die Wörter auch nicht verstehen, mit denen die frühere bessere Welt beschrieben wird. Sie reagieren genervt. Plötzlich wird in den Waggon ein Loch gerissen und ein Lichtstrahl fällt herein. Ein Enkel riskiert einen Blick nach draußen. Auch die Alten schauen. Zu ihrem Entsetzen hat sich „ihre Welt“ verändert. Sie bekommen Angst. Man beschließt gemeinsam, das Loch wieder zu verschließen. Kaum aber ist es wieder dunkel, spüren die Insassen, dass der Zug immer schneller fährt. In panischer Angst rufen sie um Hilfe…

Programm des Schultheaterfestivals „Klein Zaches“ (16. Juni 2018, ab 10 Uhr):

10:00 Uhr:  KASIMIR UND KAROLINE, Dientzenhofer-Gymnasium

1929 – ein Abend auf dem Oktoberfest und ein Paar, das versucht über ihre zerbröckelnde Beziehung zu reden, aber den Schlüssel dafür nicht findet. Den Hintergrund für diese Handlung bildet das Volksfest mit seinem Trubel, den Zerstreuungen und Ablenkungen und letztlich der Unmöglichkeit zur Ruhe zu kommen.

Unsere Version des Stückes fokussiert sich auf wenige Kernstellen des Textes. Dazu kappten wir einige der Nebenstränge der Vorlage und konzentrierten uns auf fünf Charaktere. Neben den beiden Hauptfiguren sind dies der um Karoline werbende Schürzinger sowie der derbe Merkel Franz und dessen Freundin Erna.

Die Darstellung versucht zunächst den Kernkonflikt zwischen Kasimir und Karoline textlich zu verankern. Zu dem Text treten dann zunehmend tänzerische und musikalische Elemente, wodurch wir andere Wahrnehmungsebenen ansprechen wollen. Denn die Gewalt, die Verzweiflung und die Vergeblichkeit, die den Anstrengungen der Charaktere innewohnt, kann unserer Meinung nach nicht nur durch den Text erfahren werden.

„Es ist die Ballade vom arbeitslosen Chauffeur Kasimir und seiner Braut…, eine Ballade voll stiller Trauer, gemildert durch Humor, das heißt durch die alltägliche Erkenntnis „Sterben müssen wir alle!“
Künstlerische Leitung: Dominik Stoeker und Ludwig Bieger

12:00 Uhr: TAFEL ZUM TAG DER OFFENEN GESELLSCHAFT
14:00 Uhr: IN.FLUENCE, Spielclub Generation, ETA Hoffmann Theater

Was beeinflusst mich, dich, Sie, uns? Was war es in der Vergangenheit, was ist es in der Gegenwart, was wird es in Zukunft sein und wer zum Teufel sind eigentlich diese Influencer, von denen so viele Menschen sprechen? Aus diesen Fragen hat der SPIELCLUB GENERATION eine Szenencollage mit performativen Elementen entwickelt, die kritisch begutachtet, wie sich Individuen ihre Meinungen bilden.
Künstlerische Leitung: Ramona Parino

16:00 Uhr DER FÄNGER IM ROGGEN, Kaiser-Heinrich-Gymnasium

Holden Caulfield verlässt nach einem Schulverweis für seine schlechten Noten kurz vor Beginn der Weihnachtsferien die Schule, um dem oberflächlichen, selbstdarstellerischen Verhalten seiner Kameraden und der Schulgesellschaft zu entfliehen. Er traut sich aus Angst vor der Reaktion der hysterisch-nervösen Mutter und des beruflich erfolgreichen Vaters nicht sofort nach Hause, sondern irrt drei Tage lang auf der Suche nach menschlicher Nähe und einer Zukunftsperspektive durch Manhattan.
Künstlerische Leitung: Daniel Seniuk