Neue Mit­mach­ak­ti­on „Insek­ten­som­mer“

Eine Stun­de Insek­ten beob­ach­ten und melden

Zwei Zeit­räu­me vom 1. bis 10. Juni und vom 3. bis 12. August 

Unter dem Mot­to „Zäh­len, was zählt“ star­tet der LBV zusam­men mit sei­nem bun­des­wei­ten Part­ner NABU das neue Citi­zen Sci­ence-Pro­jekt „Insek­ten­som­mer“ – und ganz Bay­ern kann mit­ma­chen. Es ist die erste bun­des­wei­te Insek­ten­zäh­lung in Deutsch­land. „Wir wol­len alle Natur­fans im Frei­staat auf­ru­fen, dem wach­sen­den Ver­stum­men in der Insek­ten­welt nicht taten­los zuzu­se­hen. Jede und jeder kann mit­hel­fen und das Sum­men, Brum­men und Krab­beln in sei­nem Hei­mat­ort und ihrer Stadt doku­men­tie­ren. Wer Insek­ten und ihren Lebens­raum ken­nen­lernt, kann sie auch bes­ser schüt­zen“, wirbt der LBV-Vor­sit­zen­de Dr. Nor­bert Schäf­fer für die Akti­on. „Die poli­ti­sche Bot­schaft ist uns wich­tig – aber es soll vor allem Spaß machen!“

„Mit dem Insek­ten­som­mer wol­len wir auf die enor­me Bedeu­tung der rund 33.000 Insek­ten­ar­ten in Deutsch­land auf­merk­sam machen und Gesell­schaft, Poli­tik und Land­wirt­schaft für den Schutz die­ser Tier­grup­pe sen­si­bi­li­sie­ren. Käfer, Wild­bie­nen, Schmet­ter­lin­ge, Wan­zen und Amei­sen sind für unse­re Öko­sy­ste­me und uns Men­schen unver­zicht­bar“, betont LBV-Arten­schutz­re­fe­rent Dr. Andre­as von Lind­ei­ner. „Die Daten zur Arten­viel­falt und Häu­fig­keit der Insek­ten sind eine wich­ti­ge Ergän­zung für ein lan­des­wei­tes, pro­fes­sio­nel­les Moni­to­ring, das die Lan­des­re­gie­rung bald anpacken sollte.“

Vom 1. bis zum 10. Juni sowie vom 3. bis zum 12. August sind alle baye­ri­schen Natur­freun­de auf­ge­ru­fen, sich am besten mit Hil­fe einer Becher­lu­pe auf Insek­ten­su­che zu bege­ben. Beob­ach­ten und zäh­len kann man fast über­all: im Gar­ten, auf dem Bal­kon, im Park, auf der Wie­se, im Wald, an Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beob­ach­tungs­ge­biet soll nicht grö­ßer sein als etwa zehn Meter in jede Rich­tung vom eige­nen Stand­punkt aus. Gezählt wird eine Stun­de lang. Die Ergeb­nis­se kön­nen online unter www​.lbv​.de/​i​n​s​e​k​t​e​n​s​o​m​mer gemel­det werden.

Jedes Insekt zählt – und wird gezählt. Dane­ben wird je Zähl­zeit­raum beson­de­re Auf­merk­sam­keit auf acht in Deutsch­land beson­ders häu­fig vor­kom­men­de Arten gerich­tet. Im Juni sind das Stein­hum­mel, Asia­ti­scher Mari­en­kä­fer, Blut­zi­ka­de, Hain­schweb­flie­ge, Leder­wan­ze, Gemei­ne Flor­flie­ge sowie die bei­den Tag­fal­ter Admi­ral und Tag­pfau­en­au­ge. „Wer vie­le Insek­ten sehen will, soll­te an einem son­ni­gen, war­men, trocke­nen und wind­stil­len Tag los­zie­hen“, emp­fiehlt der Biologe.

Der LBV enga­giert sich seit Jah­ren für den Schutz der Insek­ten. Sie sind unver­zicht­bar für unse­re Öko­sy­ste­me, tra­gen zur Ver­meh­rung von Pflan­zen sowie zur Frucht­bar­keit des Bodens bei. Stu­di­en zei­gen, dass die Insek­ten­be­stän­de in Deutsch­land deut­lich zurück­ge­hen. Inten­si­ve Land­wirt­schaft, der Ein­satz von Pesti­zi­den und die Aus­räu­mung der Land­schaft oder der zuneh­men­de Sied­lungs­druck durch Stra­ßen und Wohn­ge­bie­te sind nur eini­ge Grün­de für den Insek­ten­schwund. Die Daten zur Akti­on „Insek­ten­som­mer“ wer­den in Zusam­men­ar­beit mit der Platt­form www​.natur​gucker​.de erfasst, von LBV und NABU aus­ge­wer­tet und zeit­nah ver­öf­fent­licht. Mehr Infos unter www​.lbv​.de/​i​n​s​e​k​t​e​n​s​o​m​mer.