BN und LBV: Kei­ne Unter­stüt­zung für Volks­be­geh­ren der ÖDP zum Bienensterben

BN und LBV sehen inhalt­li­che und recht­li­che Män­gel beim Geset­zes­ent­wurf zum Erhalt von Arten­reich­tum und Naturschönheit

Bay­erns größ­te Umwelt­ver­bän­de, der BUND Natur­schutz (BN) und der LBV (Lan­des­bund für Vogel­schutz), wer­den den Antrag der ÖDP auf ein Volks­be­geh­ren für Arten­reich­tum und Natur­schön­heit in Bay­ern nicht unter­stüt­zen. Nach ein­ge­hen­der Prü­fung kom­men die bei­den Ver­bän­de über­ein­stim­mend zu dem Schluss, dass der Ent­wurf in der jet­zi­gen Form kein wirk­sa­mes Instru­ment zur Bekämp­fung des dra­ma­ti­schen Arten- und Insek­ten­ster­bens darstellt.

Die Aus­wir­kun­gen des rasan­ten Insek­ten­ster­bens wur­den von Natur­schüt­zern schon seit lan­gem beklagt, im letz­ten Jahr ist das The­ma schließ­lich auch in der öffent­li­chen Wahr­neh­mung ange­kom­men. Von allen Sei­ten besteht seit­dem Einig­keit: es exi­stiert drin­gen­der Hand­lungs­be­darf, um den Rück­gang von Bie­nen, Schmet­ter­lin­gen und Co. zu stop­pen. Alle Initia­ti­ven zum Erhalt der Arten­viel­falt sind begrü­ßens­wert. Doch der Vor­stoß der ÖDP, das Insek­ten­ster­ben mit­tels Lan­des­ge­setz­ge­bung zu stop­pen, kann aus Sicht von LBV und BN nicht zum Erfolg füh­ren. Bür­ger­ge­setz­ge­bung durch ein Volks­be­geh­ren ist ein schwer­wie­gen­des und mit sehr hohem Auf­wand ver­bun­de­nes Instru­ment, das ziel­ge­rich­tet ein­ge­setzt wer­den soll­te. BN und LBV unter­stüt­zen aktu­ell bereits das von der ÖDP mit­in­iti­ier­te Volks­be­geh­ren „Beton­flut ein­däm­men“, wel­ches gemein­sam zum Erfolg geführt wer­den muss.

Richard Mer­gner, Lan­des­vor­sit­zen­der des BUND Natur­schutz kom­men­tiert: „Das heu­te von der ÖDP gestar­te­te Volks­be­geh­ren zum Bie­nen­schutz ver­folgt ein wich­ti­ges Ziel, wel­ches jedoch nur maß­geb­lich auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebe­ne gelöst wer­den kann, wie z.B. das wei­te­re Ver­bot von Agrar­gif­ten, die Reduk­ti­on von Nähr­stoff- und Schad­stoff­ein­trä­gen oder die Bin­dung von Agrar­sub­ven­tio­nen an Auf­la­gen zur För­de­rung der Bio­di­ver­si­tät. Auf baye­ri­scher Ebe­ne sind beson­ders die staat­li­chen Stel­len gefragt, die eben­so wie die 50 pesti­zid­frei­en Kom­mu­nen bie­nen­freund­lich mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­hen könnten.”

„Das Insek­ten­ster­ben und der Ver­lust an Bio­lo­gi­scher Viel­falt ins­ge­samt ist eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit. Die Ursa­chen las­sen sich nicht ein­fach mit einem Gesetz stop­pen“, so Dr. Nor­bert Schäf­fer, Vor­sit­zen­der des LBV. „Zen­tra­ler Fak­tor ist unbe­strit­ten die inten­si­ve Land­wirt­schaft. Wir kön­nen den Erhalt der Bio­lo­gi­schen Viel­falt nur in Zusam­men­ar­beit mit den Land­wir­ten errei­chen. Dazu brau­chen wir drin­gend eine Reform der euro­päi­schen För­der­richt­li­ni­en, die hier den Rah­men setzen.“