Zwi­schen­er­geb­nis „Stun­de der Gar­ten­vö­gel 2018“

Erfreu­li­ches Zwi­schen­er­geb­nis? Vogel­ster­ben hat Gär­ten wohl noch nicht erreicht

Gemisch­te erste Zwi­schen­bi­lanz der Stun­de der Gar­ten­vö­gel – Teil­neh­mer­zah­len bei Mit­mach­ak­ti­on wei­ter ansteigend

Ist es bereits posi­tiv, wenn die Vögel vor unse­rer Haus­tür nicht noch weni­ger wer­den? Nach Ein­gang von knapp einem Vier­tel der Mel­dun­gen der Mit­mach­ak­ti­on „Stun­de der Gar­ten­vö­gel“ erge­ben erste Hoch­rech­nun­gen des LBV, dass die Anzahl der beob­ach­te­ten Vögel pro Gar­ten gegen­über dem Vor­jahr zumin­dest nicht wei­ter abge­nom­men hat. „Nach­dem das all­ge­mei­ne Vogel­ster­ben in den ver­gan­ge­nen Mona­ten viel Beach­tung in der Öffent­lich­keit gefun­den hat, haben Bay­erns Natur­freun­de nach dem aktu­el­len Zwi­schen­er­geb­nis nun zumin­dest nicht weni­ger Vögel beob­ach­tet als zuletzt“, so Mar­ti­na Geh­ret, Citi­zen-Sci­ence-Beauf­trag­te des LBV. Ins­ge­samt gilt dies jedoch nicht als Ent­war­nung, da im Ver­gleich zu 2017 bis­her ledig­lich erneut das nied­ri­ge Vor­jah­res­ni­veau erreicht wur­de. „Immer­hin etwas posi­tiv scheint die­se erste Zwi­schen­bi­lanz für den Grün­fink (8.) aus­zu­fal­len, der nach Jah­ren des Rück­gangs heu­er erst­mals auf glei­chem Bestands­ni­veau zu blei­ben scheint“, sagt Geh­ret. Teil­neh­mer kön­nen dem LBV ihre Beob­ach­tun­gen vom Wochen­en­de noch bis zum 21. Mai per Post, Fax oder online mit­tei­len unter www​.stun​de​-der​-gar​ten​voe​gel​.lbv​.de

Eben­falls nach Jah­ren der Bestands­ab­nah­me scheint auch der Haus­sper­ling (1.) zumin­dest gleich zu blei­ben. „Trotz­dem erobert sich der Spatz kei­ne bereits auf­ge­ge­be­nen Gebie­te zurück und tritt nach wie vor nur in ledig­lich zwei Drit­tel der Gär­ten auf“, erklärt Mar­ti­na Geh­ret. In die­sem Zusam­men­hang betont sie die Wich­tig­keit von natur­na­her Gar­ten­ge­stal­tung. „In sol­chen Gär­ten kön­nen vie­le unse­re häu­fi­gen Vogel­ar­ten des Sied­lungs­raums immer­hin noch Nah­rung und Nist­mög­lich­kei­ten fin­den, die Bedeu­tung natur­na­her Gär­ten kann man des­halb gar nicht hoch genug bewer­ten“, erklärt die LBV-Expertin.

Beim Zwi­schen­fa­zit des bis­he­ri­gen Gesamt­ergeb­nis­ses setzt der Feld­sper­ling sei­nen Sie­ges­zug der letz­ten Jah­re fort. Als der­zei­ti­ger Drit­ter über­holt er erst­mals in der 14-jäh­ri­gen Geschich­te der Mit­mach­ak­ti­on den Star (4.). Soll­te sich der Trend des Vogels des Jah­res 2018 ver­fe­sti­gen, dann nimmt der Star gegen­über dem Vor­jahr leicht ab. „Mög­li­che Grün­de dafür sind aktu­ell noch nicht zu erken­nen“, so Geh­ret. Die Top 5 run­den die Amsel als Zwei­ter und die Kohl­mei­se auf Rang 5 ab. Das erste Zwi­schen­er­geb­nis ist aller­dings noch mit Vor­sicht zu inter­pre­tie­ren. „Die Stun­de der Gar­ten­vö­gel ist ja kein Wett­ren­nen zwi­schen Vogel­ar­ten. Inter­es­sant sind die Ent­wick­lung der ein­zel­nen Vogel­ar­ten über einen län­ge­ren Zeit­raum und ihre Gesamt­ent­wick­lung“, weiß die LBV-Expertin.

Auf den ersten Blick erfreu­lich sind in Bay­ern die leich­ten Zunah­men bei Rauch­schwal­be (16.) und Mau­er­seg­ler (12.), und immer­hin zeigt sich auch die Mehl­schwal­be (9.) gleich­blei­bend. „Alle Arten hat­ten in den letz­ten Jah­ren immer wei­ter abge­nom­men, was sich heu­er im rest­li­chen Bun­des­ge­biet fort­setzt“, weiß Mar­ti­na Gehret.

Das Inter­es­se der Bay­ern an der Natur vor ihrer Haus­tür scheint wei­ter unge­bro­chen. Den ersten LBV-Hoch­rech­nun­gen zufol­ge nimmt die Teil­nah­me an der Akti­on wei­ter zu.