Erz­bi­schof Schick warnt auf Katho­li­ken­tag vor der Bil­dung von Nationalkirchen

Symbolbild Religion

Katho­li­sche Kir­che muss immer Glo­bal Play­er bleiben

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft die katho­li­sche Kir­che auf, ihre Rol­le als Glo­bal Play­er zu stär­ken. Die Glo­ba­li­sie­rung sei eine Chan­ce für Hori­zont­er­wei­te­rung und den Aus­tausch von mate­ri­el­len, kul­tu­rel­len und reli­giö­sen Gütern zur Berei­che­rung aller Men­schen auf der Welt, sag­te Schick am Frei­tag­abend beim Welt­kir­chen­got­tes­dienst auf dem Katho­li­ken­tag in Münster.

Die­ser Got­tes­dienst mache in Far­ben, Musik und Riten die bun­te und schö­ne Viel­falt der katho­li­schen Kir­che deut­lich, so Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Bischofs­kon­fe­renz ist. Ein Katho­lik sei immer auf die gan­ze Welt aus­ge­rich­tet, was der Begriff katho­lisch – welt­um­span­nend – aus­drücke. Die welt­kirch­li­che Arbeit wol­le durch Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums, durch Ent­wick­lungs­hil­fe und durch den Ein­satz für Gerech­tig­keit, Frie­den und Bewah­rung der Schöp­fung zum Wohl und Heil aller Men­schen bei­tra­gen. Der Bau von Mau­ern und Sta­chel­draht, regio­na­ler Ego­is­mus und Natio­na­lis­mus zeug­ten von fal­schem Den­ken. „Frie­den fin­den wir nur, wenn wir uns dar­auf ein­las­sen, was das Mot­to die­ses Got­tes­dien­stes aus­sagt: ‚Frie­de den Nahen und Frie­de den Fer­nen‘.“ Das Mot­to des Katho­li­ken­ta­ges mit über 1000 Ver­an­stal­tun­gen lau­tet „Suche Frieden“.

Zum Katho­lisch-Sein gehör­ten auch die Öku­me­ne und der Inter­re­li­giö­se Dia­log, die zum Frie­den bei­tra­gen sowie eben­so die kla­re Absa­ge an Anti­se­mi­tis­mus und jede reli­giö­se Into­le­ranz. Die welt­kirch­li­che Arbeit erfor­de­re, die Katho­li­zi­tät der Kir­che zu bewah­ren. „Sie ist ein hohes Gut, das wir in zer­brech­li­chen Gefä­ßen tra­gen“, mahn­te der Erz­bi­schof und füg­te hin­zu, auch die Kir­che in Deutsch­land kön­ne hier eine Lern­ein­heit gut ver­tra­gen: „Wir dür­fen kei­ne Natio­nal­kir­che bil­den und uns von den ande­ren Kir­chen abset­zen. Wir kön­nen von den Kir­chen Afri­kas, Asi­ens und Latein­ame­ri­kas viel an Spi­ri­tua­li­tät und Ein­satz, Glau­bens­treue und Bekennt­nis­mut lernen“.