Vögel zäh­len am lan­gen Wochenende

Stun­de der Gar­ten­vö­gel Plus vom 10. bis 13. Mai – Wo nisten noch Mehl- und Rauchschwalben?

Von Vater­tag bis Mut­ter­tag ruft der LBV alle Natur­freun­de im Frei­staat wie­der dazu auf, die Vögel in ihrem Gar­ten zu zäh­len. Bei der „Stun­de der Gar­ten­vö­gel Plus“ 2018 ste­hen neben den Gar­ten­vö­geln auch Mehl- und Rauch­schwal­be im Fokus. Denn mitt­ler­wei­le sind bei­de Schwal­ben­ar­ten in Bay­ern bedroht. „Mit der Hil­fe der Akti­ons­teil­neh­mer wol­len wir des­halb her­aus­fin­den, wo die Schwal­ben noch nisten“, erklärt Mar­ti­na Geh­ret, die Citi­zen-Sci­ence Beauf­trag­te beim LBV. Alle Teil­neh­mer sind des­halb vom 10.–13. Mai dazu auf­ge­ru­fen, nicht nur eine Stun­de lang alle Vögel zu zäh­len, son­dern zusätz­lich auch ein­fa­che Anga­ben zu Schwal­ben zu machen. Bereits zum vier­zehn­ten Mal ruft der LBV und sein bun­des­wei­ter Part­ner NABU zur Gar­ten­vo­gel­zäh­lung auf. Die Ergeb­nis­se des „Citi­zen Science“-Projekts lie­fern Aus­kunft über die Ent­wick­lung der hei­mi­schen Vogel­welt und die Bedeu­tung des Lebens­raums Garten.

Im ver­gan­ge­nen Jahr haben über 10.500 baye­ri­sche Vogel­freun­de bei der Stun­de der Gar­ten­vö­gel Plus mit­ge­macht und aus über 7.000 Gär­ten ins­ge­samt knapp 238.000 Vögel gemel­det. Gemein­sam mit der Schwe­ster­ak­ti­on, der „Stun­de der Win­ter­vö­gel“, han­delt es sich damit um Deutsch­lands größ­te wis­sen­schaft­li­che Mitmach-Aktion.

Der LBV möch­te des­halb die gro­ße Teil­neh­mer­zahl nut­zen und im Rah­men sei­ner Mit­mach­ak­ti­on zusätz­lich her­aus­fin­den: An wel­chen baye­ri­schen Gebäu­den brü­ten noch Rauch- oder Mehl­schwal­ben und gibt es in der nähe­ren Umge­bung (der Nester) eine Lehm­sam­mel­stel­le, zum Bei­spiel an einer Bau­stel­le oder eine selbst ange­leg­te Lehm­pfüt­ze? „Die Anga­ben der Teil­neh­mer zu den Schwal­ben sind unab­hän­gig davon, ob die flin­ken Vögel wäh­rend der Zähl­stun­de beob­ach­tet wur­den“, erklärt die Citi­zen-Sci­ence Beauftragte.

Die Rauch­schwal­be steht auf der Vor­warn­li­ste und die Mehl­schwal­be als „gefähr­det“ auf der baye­ri­schen Roten Liste. „Frü­her gal­ten Schwal­ben als Glücks­bo­ten für Haus und Hof, doch heu­te brau­chen die aus­dau­ern­den Flie­ger selbst Glück bei der Woh­nungs­su­che“, so Mar­ti­na Geh­ret. Als Gebäu­de­brü­ter fin­den die Schwal­ben immer schwe­rer geeig­ne­te Nist­plät­ze und Nist­ma­te­ri­al. Für ihre kunst­vol­len Nester sam­melt ein Schwal­ben­paar bis zu 1000 klei­ne Lehm­klümp­chen und mör­telt dar­aus ein halb­run­des Nest. Wäh­rend die Mehl­schwal­be ihr Heim unter dem Dach­über­stand von Gebäu­den bezieht, bevor­zugt die Rauch­schwal­be die „Gemüt­lich­keit“ von geschütz­te­ren Stellen.

Und so funk­tio­niert die Teil­nah­me an der Stun­de der Gar­ten­vö­gel Plus: Von einem ruhi­gen Plätz­chen im Gar­ten oder vom Zim­mer­fen­ster aus wird von jeder Vogel­art die höch­ste Anzahl notiert, die im Lau­fe einer Stun­de ent­deckt wer­den kann. Als Bestim­mungs­hil­fe bie­tet der LBV zusätz­lich Steck­brie­fe mit den 30 häu­fig­sten Gar­ten­vö­geln auf sei­ner Home­page an. Die beob­ach­te­ten Vögel kön­nen ganz ein­fach über die gro­ße Akti­ons­sei­te www​.stun​de​-der​-gar​ten​voe​gel​.lbv​.de ein­ge­ge­ben wer­den oder per Post und Fax an den LBV gesen­det wer­den. Mel­de­schluss ist der 21. Mai.

Aktu­el­le Zwi­schen­stän­de und erste Ergeb­nis­se sind ab dem ersten Zähl­tag auf www​.stun​de​-der​-gar​ten​voe​gel​.lbv​.de abruf­bar und kön­nen mit ver­gan­ge­nen Jah­ren ver­gli­chen wer­den. Inter­ak­ti­ve Kar­ten stel­len dar, wie sich eine Vogel­art bun­des­weit oder in einem aus­ge­such­ten Bun­des­land oder Land­kreis ent­wickelt hat.