Fluss­pa­ra­dies Fran­ken zieht Bilanz der dies­jäh­ri­gen Akti­on „Mein Main muss sau­ber sein!“

Bischberger Fischerzunft bei ihrer 38. Gewässerreinigungsaktion in Bischberg und Oberhaid zusammen mit dem MSC Coburg. Foto: Josef Kröner
Bischberger Fischerzunft bei ihrer 38. Gewässerreinigungsaktion in Bischberg und Oberhaid zusammen mit dem MSC Coburg. Foto: Josef Kröner

Auto­fel­ge bis Liegestuhl

Lkr. Lichtenfels/​Lkr. Haßberge/​Lkr. Bam­berg. Über 20 Grup­pen waren bei der sech­sten land­kreis­über­grei­fen­den Akti­on „Mein Main muss sau­ber sein“ vom Land und vom Was­ser aus in die­sem Jahr aktiv. Das Fluss­pa­ra­dies Fran­ken schätzt, dass die über 200 ehren­amt­li­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fer dabei mehr als 4,5 Ton­nen Müll an den Ufern, Seen und in der Land­schaft sam­mel­ten. „Haupt­säch­lich zerr­ten wir Pla­stik­re­ste und Fet­zen aus den Sträu­chern“, berich­tet Bri­git­te Schä­fer vom Kanu- und Out­door­sport­ver­ein Cobur­ger Land. Die­ser war mit Boo­ten auf dem Main unter­wegs, um den Müll vom Fluss aus ein­zu­sam­meln. Die Berich­te der Grup­pen, was vor Ort alles gefun­den wird, sind teil­wei­se unglaub­lich: von der Auto­fel­ge über das Fahr­rad bis zur Müll­ton­ne, vom Lie­ge­stuhl bis zum Ein­kaufs­wa­gen ist fast alles dabei. Neben den spek­ta­ku­lä­ren Fun­den sind es größ­ten­teils aber acht­los weg­ge­wor­fe­ne Ver­packun­gen aus dem All­tags­ge­brauch, wie Fla­schen, Tüten oder Plastikbecher.

„Das ist nicht mein Müll“ ist meist die lapi­da­re Ant­wort, die ein Ehe­paar zu hören bekommt, das vor ein paar Jah­ren ange­fan­gen hat, pri­vat bei Spa­zier­gän­gen ent­lang des Main-Donau-Kanals in Bam­berg den Müll ein­zu­sam­meln. „Es stört mich ein­fach, dass die Ufer so mit Müll ver­dreckt sind“ sagt die Frau, die manch­mal auch Men­schen vor Ort höf­lich dar­auf anspricht, doch bit­te die lee­re Dose oder den Pla­stik­be­cher mit­zu­neh­men und in den näch­sten Müll­ei­mer zu wer­fen. Ihre kla­re Aus­sa­ge dazu: „Aber es ist Müll!“ Und der gehört eben nicht in die Landschaft.

Erfreu­li­cher­wei­se waren bei der Akti­on „Sau­be­rer Main“ die­ses Jahr wie­der vie­le Kin­der und Jugend­li­che dabei. „Und sie waren sich kei­nes­wegs zu scha­de, sich die Hän­de schmut­zig zu machen. Mit Eifer pack­ten sie beim Arbeits­ein­satz an“ erzählt Hei­ke Wächt­ler von der Gemein­de Ste­gau­rach. Das gemein­sa­me Müll­sam­meln ist für Kin­der und Jugend­li­che nicht nur ein schö­nes Gemein­schafts­er­leb­nis. Es ermög­licht ihnen auch die Natur unmit­tel­bar zu erle­ben. Vor allem ent­wickeln sie so auf ganz natür­li­che Wei­se ein Bewusst­sein dafür, was in die Land­schaft gehört und was nicht. Ein Vater sag­te bei der Sam­mel­ak­ti­on in Kem­mern: „Eigent­lich soll­te jeder mit sei­nen Kin­dern bei einer sol­chen Akti­on mal mit­ma­chen. Dabei erfährt man direkt, wie schnell etwas weg­ge­wor­fen ist und wie müh­sam es ist, den Müll wie­der ein­zu­sam­meln.“ Die Ver­ant­wor­tung für eine sau­be­re Umwelt tra­gen alle gemein­sam. Daher unter­stütz­ten die Ver­wal­tun­gen der Abfall­wirt­schaft der Land­krei­se Bam­berg und Lich­ten­fels und die Kom­mu­nen vor Ort die Akti­on orga­ni­sa­to­risch und mit der fach­ge­rech­ten Ent­sor­gung des Mülls.

Das Fluss­pa­ra­dies Fran­ken plant auch 2019 das Enga­ge­ment der vie­len Grup­pen, die sich wie die Fischer­zunft Bisch­berg teil­wei­se seit über 10 Jah­ren für sau­be­re Flüs­se in der Regi­on ein­set­zen, land­kreis­über­grei­fend zu ver­net­zen. Die Doku­men­ta­ti­on der dies­jäh­ri­gen Müll-Samm­lung fin­det sich unter www​.fluss​pa​ra​dies​-fran​ken​.de in der Rubrik Sau­be­rer Main.