Kampf­mit­tel­räu­mung auf ehe­ma­li­gen Spreng­platz Rat­tels­dorf kann nun starten

Ab dem heu­ti­gen Mon­tag, 7. Mai 2018 kann nach inten­si­ven Vor­be­rei­tun­gen auf dem ehe­ma­li­gen Spreng­platz nörd­lich von Rat­tels­dorf die groß­flä­chi­ge Kampf­mit­tel­räu­mung star­ten. Eine ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­rung unter­zeich­ne­ten das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um des Innern und für Inte­gra­ti­on (StMI), das Land­rats­amt Bam­berg und die Markt­ge­mein­de Rat­tels­dorf im Rah­men einer Sit­zung der Pro­jekt­grup­pe am Land­rats­amt Bam­berg. „Ich freue mich, dass unse­re inten­si­ven Bemü­hun­gen und zahl­rei­che Gesprä­che letzt­end­lich von Erfolg gekrönt sind und die Kampf­mit­tel­räu­mung nun unmit­tel­bar bevor­steht“, so Land­rat Johann Kalb. „Mein Dank geht daher an die­ser Stel­le an alle Betei­lig­ten, die maß­geb­lich an die­sem Ergeb­nis mit­ge­wirkt haben.“

Durch­ge­führt wer­den die Arbei­ten von der Fir­ma GfLK (Gesell­schaft für Lie­gen­schafts­kon­ver­si­on) aus Schorf­hei­de. Die Gesamt­ko­sten für die Kampf­mit­tel­räu­mung für den Spreng­platz Rat­tels­dorf belau­fen sich auf ca. 3,5 Mio. € und wer­den nahe­zu voll­stän­dig vom Frei­staat Bay­ern und dem Bund getra­gen. Dane­ben wird das Land­rats­amt Bam­berg wei­ter die Sanie­rung des Bodens betrei­ben. Zunächst ist gegen­über den Grund­stücks­ei­gen­tü­mern eine Anord­nung ergan­gen, dass die­se sich an der not­wen­di­gen Kampf­mit­tel­räu­mung zu betei­li­gen haben. Gleich­zei­tig star­te­ten unter der Feder­füh­rung von Staats­se­kre­tär Ger­hard Eck, Land­rat Johann Kalb, Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner und Bür­ger­mei­ster Bru­no Kell­ner inten­si­ve und letzt­end­lich erfolg­rei­che Gesprä­che zwi­schen dem StMI, dem Markt Rat­tels­dorf und dem Land­rats­amt Bam­berg, um einen Weg für die flä­chi­ge und grund­stücks­über­grei­fen­de Kampf­mit­tel­räu­mung zu fin­den, ohne dabei die aktu­el­len Grund­stück­ei­gen­tü­mer finan­zi­ell über Gebühr zu bela­sten. Das Ende der Maß­nah­me ist vor­aus­sicht­lich Ende des Jah­res zu erwarten.

1.900 kg Muni­ti­on aus dem 2. Weltkrieg

Im Vor­feld der Arbei­ten unter­such­te das Inge­nieur­bü­ro Gar­ti­ser, Ger­man & Pie­wak im Auf­trag des Land­rats­am­tes Bam­berg als Unte­re Umwelt­schutz-/Bo­den-schutz­be­hör­de die betrof­fe­ne Flä­che. Dabei fand man rund 1.900 kg Muni­ti­on. Dies mach­te eine grund­le­gen­de flä­chi­ge Kampf­mit­tel­räu­mung not­wen­dig. Es folg­ten inten­si­ve Gesprä­che zwi­schen dem Markt Rat­tels­dorf und dem Land­rats­amt Bam­berg als den zustän­di­gen Sicher­heits­be­hör­den. Zudem wur­den die betrof­fe­nen Grund­stücks­ei­gen­tü­mer informiert.

Im Früh­jahr 2017 wur­de dann der offi­zi­el­le Antrag vom Markt Rat­tels­dorf und dem Land­rats­amt Bam­berg an das StMI gestellt, eine der­ar­tig groß­flä­chi­ge Kampf­mit­tel­räu­mung durch­zu­füh­ren und vom Bund, ver­tre­ten durch die BIMA, eine Kosten­über­nah­me­er­klä­rung hin­sicht­lich der Kampf­mit­tel­räu­mung ein­zu­ho­len. Das StMI erklär­te sich dan­kens­wer­ter­wei­se bereit, die Feder­füh­rung für die­ses Groß­pro­jekt zu über­neh­men und ein mit Kampf­mit­tel­räu­mung erfah­re­nes Inge­nieur­bü­ro (IBH aus Wei­mar) für die Steue­rung der Maß­nah­me zu beauftragen.

Dar­über hin­aus hat der Fach­be­reich Umwelt­schutz des Land­rats­am­tes Bam­berg gemein­sam mit dem Was­ser­wirt­schafts­amt Kro­nach die boden­schutz­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen abge­stimmt, so dass im März 2018 die boden­schutz­recht­li­che Zustim­mung zur Kampf­mit­tel­räu­mung erteilt wer­den konn­te. Die Koor­di­nie­rung der Arbei­ten und aller Betei­lig­ten obliegt dem Geschäfts­be­reich Öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung am Land­rats­amt Bamberg.

Auf dem Spreng­platz wur­den in den Jah­ren nach dem 2. Welt­krieg Wehr­machts­mu­ni­ti­on aus der Muna Brei­ten­güß­bach durch die US-Streit­kräf­te kampf­un­fä­hig gemacht, indem kon­trol­lier­te Spren­gun­gen her­bei­ge­führt wor­den waren. Bei die­sen geziel­ten Explo­sio­nen waren aber nicht alle Bom­ben deto­niert, sodass noch schar­fe Kampf­mit­tel im Acker­bo­den vor­han­den sind. In den zurück­lie­gen­den Jah­ren wur­de immer wie­der ein­zel­ne, explo­si­ve Wehr­machts­mu­ni­ti­on gefunden.