Ober­frän­ki­sche Braue­rei Mei­nel bei Craft-Beer-Festi­val in Berlin

Ministerin Michaela Kaniber (M.) mit den beiden Brau- und Malzmeisterinnen und Geschäftsführerinnen der Meinel-Brauerei Monika Anneliese und Gisela Maria Hansen (r.). Foto: Schacht / StK

Mini­ste­rin Michae­la Kani­ber (M.) mit den bei­den Brau- und Malz­mei­ste­rin­nen und Geschäfts­füh­re­rin­nen der Mei­nel-Braue­rei Moni­ka Anne­lie­se und Gise­la Maria Han­sen (r.). Foto: Schacht / StK

„Craft Beer“ liegt welt­weit im Trend. Auch im tra­di­tio­nel­len Bier­land Bay­ern mit sei­nen über 640 Braue­rei­en gibt es immer mehr Brau­stät­ten, die neue Wege gehen und inno­va­ti­ve Bie­re auf den Markt brin­gen. Beim „Baye­ri­schen Craft-Beer-Festi­val“ am Diens­tag­abend in der Baye­ri­schen Ver­tre­tung in Ber­lin haben acht Braue­rei­en aus allen Regio­nen des Frei­staats ihre Krea­ti­vi­tät unter Beweis gestellt. 24 ver­schie­de­ne Spe­zia­li­tä­ten mit den unter­schied­lich­sten Geschmacks­no­ten gab es zum Pro­bie­ren – vom ker­ni­gen Kel­ler­bier bis hin zum Wei­zen­bock mit nach Man­da­ri­ne, Man­go und Apri­ko­se duf­ten­den Hop­fen­aro­men. Auch Land­wirt­schafts­mi­ni­ste­rin Michae­la Kani­ber war begei­stert vom Ideen­reich­tum der Brau­er und der Viel­falt ihrer Krea­tio­nen. „Hier zeigt sich, dass unser Baye­ri­sches Rein­heits­ge­bot kein Ein­heits­ge­bot ist“, sag­te Kani­ber. Ihren Wor­ten zufol­ge ver­ste­hen es die Braue­rei­en vor­treff­lich, Tra­di­ti­on mit Inno­va­ti­on und hand­werk­li­cher Brau­kunst zu verbinden.

Bei der Ver­an­stal­tung in Ber­lin mit dabei war auch die ober­frän­ki­sche Fami­li­en­braue­rei Mei­nel aus Hof.

Rede von Mini­ste­rin Michae­la Kaniber

Wer­te König­li­che Hoheiten,
sehr geehr­ter Herr Prä­si­dent Ilgenfritz,
mei­ne ver­ehr­ten Damen und Herren,

24 aus­ge­such­te Craft Beer­Spe­zia­li­tä­ten aus allen sie­ben baye­ri­schen Regie­rungs­be­zir­ken sowie aus der Lan­des­haupt­stadt Mün­chen war­ten auf Sie, um ver­ko­stet zu wer­den. Die Glä­ser ste­hen bereit, auch beim besten Bier steigt irgend­wann die Trink­tem­pe­ra­tur und es zer­fällt die Schaum­kro­ne. Des­halb fas­se ich mich kurz: Sei­en Sie uns alle herz­lich will­kom­men in der Baye­ri­schen Ver­tre­tung, hier in Berlin!

Ja, es gibt ihn immer noch, den Irr­glau­ben: Baye­ri­sches Bier ist ein Hel­les oder ein Wei­zen. Nein, sage ich, denn die Geschmäcker sind ver­schie­den und das ist gut so. Zeit für was Neu­es, das sagen auch immer mehr muti­ge Brau­er, und set­zen auf „Craft Beer“.

Dank außer­ge­wöhn­li­cher Hop­fen­sor­ten und baye­ri­scher Spe­zi­al­mal­ze bewei­sen sie gemein­sam mit den Land­wir­ten und Gastro­no­men, dass unser Baye­ri­sches Rein­heits­ge­bot den Bier­markt mit neu­en Aro­men berei­chern kann. Es ist eben kein Einheitsgebot!

Der Kun­de wünscht Viel­falt und Abwechs­lung. War­um soll­ten wir Bay­ern, im Mut­ter­land des Bie­res, die­sen Mega­trend ande­ren über­las­sen? Mit der baye­ri­schen Brau­ger­ste und dem welt­größ­ten und wich­tig­sten Hop­fen­an­bau­ge­biet, der Hal­ler­tau, haben wir Pfun­de in der Hand wie kaum eine ande­re Regi­on. Hin­zu kommt unser renom­mier­tes Hop­fen­for­schungs­zen­trum Hüll, die brau­wis­sen­schaft­li­che For­schung in Wei­hen­ste­phan, unse­re Genuss­aka­de­mie in Kulm­bach sowie ein ein­ma­lig star­kes Netz­werk aus Gastro­no­mie und Wirtschaft.

Das sind beste Vor­aus­set­zun­gen für die 642 Braue­rei­en in Bay­ern. Erlau­ben Sie mir auch die Anmer­kung: „Craft“ steht für hand­werk­li­che Brau­kunst. Nun, die­se gab und gibt in Bay­ern seit etwa 1.000 Jah­ren. Dafür brau­chen wir kei­ne USBraue­rei­en. Das kön­nen wir selbst und zwar besser.

Und ehr­lich gesagt: Soge­nann­te ame­ri­ka­ni­sche „Bie­re“, die als Zutat Bart­haa­re des Brau­mei­sters ent­hal­ten oder auch Tin­ten­fisch­tin­te (das gibt es wirk­lich, kein Witz!) – soll­ten da nicht wir à la Donald Trump über Straf­zöl­le nach­den­ken? Aber sei­en wir groß­zü­gig und beru­fen uns auf den weiß­blau­en Grund­satz: Leben und leben lassen.

Mein Dank für die her­vor­ra­gen­de Orga­ni­sa­ti­on des Craft-Beer-Festi­vals gilt den acht anwe­sen­den Braue­rei­en aus ganz Bay­ern, dem Baye­ri­schen Brau­er­bund sowie den Pri­va­ten Braue­rei­en Bay­erns, den Mit­or­ga­ni­sa­to­ren Doe­mens, Wey­er­mann Malz und dem Hop­fen­pflan­zerver­band Hallertau.
Und nicht zuletzt dan­ke ich allen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern in der Baye­ri­schen Ver­tre­tung, die für den kuli­na­ri­schen Rah­men sor­gen sowie der Wösse­ner Tanz­l­mu­si für die musi­ka­li­sche Umrah­mung des Abends.

In die­sem Sin­ne: Hop­fen und Malz – Gott erhalt‚s!
Prosit!