„Woche für das Leben“ in Bam­berg eröffnet

Symbolbild Religion

Erz­bi­schof Schick: „Auch das nicht per­fek­te Leben lieben!“

In der Dis­kus­si­on um vor­ge­burt­li­che Dia­gno­stik ruft der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick dazu auf, auch die „nicht per­fek­ten Men­schen“ zu lie­ben. „Sie gehö­ren zum Leben und tra­gen zur Fül­le des Lebens aller bei“, sag­te Schick am Frei­tag zur Eröff­nung der „Woche für das Leben“ in Bam­berg. Sie steht in die­sem Jahr unter dem Mot­to „Kin­der­wunsch. Wunsch­kind. Unser Kind!“

Es sei nicht leicht, einen Men­schen mit Behin­de­rung anzu­neh­men und zu inte­grie­ren. Aber wer es trotz­dem tut, wird reich beschenkt, sag­te der Erz­bi­schof und ver­wies auf sei­ne eige­ne Erfah­rung: „Das Leben und Arbei­ten mit Men­schen mit Behin­de­rung hat mir für mein Leben mehr gege­ben, als ich ihnen geben konn­te. Ich wur­de von behin­der­ten Mit­men­schen mehr beschenkt, als ich sie beschen­ken konnte.“

Erz­bi­schof Schick appel­lier­te an die Gesell­schaft, das Leben nicht auf das Per­fek­te und Makel­lo­se zu redu­zie­ren, wenn es um Kin­der­wunsch und Wunsch­kind gehe. „Die heu­ti­gen Mög­lich­kei­ten von For­schung und Tech­nik brin­gen Segen, ber­gen aber auch die Gefahr in sich, die Men­schen auf die eige­nen Vor­stel­lun­gen zu redu­zie­ren.“ Damit wer­de die Fül­le des Lebens redu­ziert. Eine Gesell­schaft, die nur Gesun­de und Per­fek­te zulas­sen wol­le, ver­fal­le dem begei­ster­ten Selbst­mord. Das Evan­ge­li­um siche­re zu, dass Gott jedes Geschöpf lie­be und sich um es sor­ge. Zugleich ent­hal­te es die War­nung: „Ent­reißt nicht die Schöp­fung der Hand Got­tes!“ Der Erz­bi­schof rief auf, das Leben der Men­schen und der gan­zen Schöp­fung in Got­tes guten Hän­den zu lassen.

Erz­bi­schof Schick fei­er­te den öku­me­ni­schen Eröff­nungs­got­tes­dienst der „Woche für das Leben“ für Ober­fran­ken mit der evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Regio­nal­bi­schö­fin für den Kir­chen­kreis Bay­reuth, Doro­thea Grei­ner. Die „Woche für das Leben“ wird seit mehr als 20 Jah­ren von der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz und der Evan­ge­li­schen Kir­che in Deutsch­land gemein­sam ver­an­stal­tet. Sie lenkt die Auf­merk­sam­keit auf die Wür­de des Men­schen und nimmt vor allem Schwa­che und Schutz­be­dürf­ti­ge am Anfang und Ende des Lebens in den Blick. In die­sem Jahr steht das The­ma „Schwan­ger­schaft und Prä­na­tal­dia­gno­stik“ im Mit­tel­punkt. Es soll um eine kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit den Metho­den vor­ge­burt­li­cher Unter­su­chun­gen gehen und um mög­li­che Fol­gen neu­er Anwen­dungs­tech­ni­ken für den Schutz mensch­li­chen Lebens.

Die bun­des­wei­te Eröff­nung der „Woche für das Leben“ fin­det am Sams­tag in Trier mit Kar­di­nal Rein­hard Marx und dem EKD-Rats­vor­sit­zen­den Hein­rich Bedford-Strohm statt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Akti­ons­wo­che sind unter www​.woche​-fuer​-das​-leben​.de verfügbar.