Vor­trag in Bam­berg: „Kran­ken­mord im Nationalsozialismus“

Frei­tag, 13.04.2018, 18.30–20.00 h, Refe­rent: Prof. Dr. Tho­mas Beddies (Insti­tut für Geschich­te der Medi­zin; Cha­ri­té – Uni­ver­si­täts­me­di­zin Berlin)

2017 jähr­te sich die Urteils­ver­kün­dung im Nürn­ber­ger Ärz­te­pro­zess 1947 zum 70. Mal. In dem Ver­fah­ren wur­den nicht nur die ver­bre­che­ri­schen medi­zi­ni­schen Ver­su­che in den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern ver­han­delt, son­dern auch die Ermor­dung von annä­hernd 250 000 psy­chisch kran­ken und gei­stig behin­der­ten Men­schen im Ver­lauf des Zwei­ten Welt­kriegs. Die Täter waren Ärz­tin­nen und Ärz­te, die Tat­or­te Kran­ken­häu­ser und Psych­ia­tri­sche Anstal­ten im gesam­ten Deut­schen Reich. Im Vor­trag wer­den zunächst Ursprung und Ver­lauf die­ser Ver­bre­chen dar­ge­stellt, in einem zwei­ten Teil sol­len die juri­sti­sche Auf­ar­bei­tung und ethi­sche Nach­wir­kun­gen in der Bun­des­re­pu­blik dis­ku­tiert werden.

„Das Ver­gan­ge­ne ist nie tot; es ist noch nicht ein­mal ver­gan­gen“ mahnt der Schrift­stel­ler Wil­liam Faul­k­ner. Wie zutref­fend sei­ne Wor­te sind, zeigt ein jün­ge­rer Bericht der ZEIT über akti­ve „Ster­be­hil­fe“ in den Nie­der­lan­den. Dort haben sich die Tötun­gen von Demenz­pa­ti­en­ten in den letz­ten fünf Jah­ren ver­vier­facht haben.

Ver­an­stal­tungs­ort: Stadt­ar­chiv Bam­berg, Unte­re Sand­stra­ße 30a, 96049 Bamberg