Neu­es Güte­sie­gel: „Her­ge­stellt in Deutschland“

Übergabe des Zertifikats in der Steingraeber-Klaviermanufaktur v. l.: HWK-Geschäftsführer Rainer Beck .und Udo Schmidt-Steingraeber Foto: Stefan Dörfler
Übergabe des Zertifikats in der Steingraeber-Klaviermanufaktur v. l.: HWK-Geschäftsführer Rainer Beck .und Udo Schmidt-Steingraeber Foto: Stefan Dörfler

ZDH-Zert ent­wickelt zusam­men mit der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken und Bay­ern Hand­werk Inter­na­tio­nal ein neu­es Zer­ti­fi­kat für die Steingraeber-Klaviermanufaktur

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Bay­ern Hand­werk Inter­na­tio­nal (BHI) und der Begut­ach­tungs­part­ner für Hand­werk und Mit­tel­stand, die ZDH-Zert, haben ein Güte­sie­gel „Her­ge­stellt in Deutsch­land“ ent­wickelt. Es beschei­nigt Her­stel­lern in Deutsch­land, dass min­de­stens 80 Pro­zent aller ver­wen­de­ten Roh­stof­fe eines Pro­duk­tes aus Deutsch­land stam­men und die­se Roh­stof­fe auch zu min­de­stens 80 Pro­zent in Deutsch­land ver­ar­bei­tet werden.

Die Initia­ti­ve für die Ent­wick­lung des neu­en Güte­sie­gels ging von der Kla­vier­ma­nu­fak­tur Stein­grae­ber in Bay­reuth aus. Fir­men­chef Udo Schmidt- Stein­grae­ber war die Nut­zung her­kömm­li­cher Sie­gel wie „Made in Ger­ma­ny“ für sei­ne Zie­le ein­fach zu wenig. Dafür reicht es bei­spiels­wei­se, wenn 50 Pro­zent der Wert­schöp­fung in Deutsch­land erzielt wer­den, oder es ist mög­lich, Ein­zel­tei­le welt­weit ein­zu­kau­fen, und nur in Deutsch­land zusammenzubauen.

Dass dem oft so ist, das hat sich natür­lich auch in Asi­en her­um­ge­spro­chen, so Schmidt- Stein­grae­ber. „In unse­rem Unter­neh­men ist der Qua­li­täts­an­spruch ein ganz ande­rer. 90 Pro­zent der Mate­ria­li­en, die wir ver­wen­den, stam­men bei uns aus Deutsch­land, ja bevor­zugt sogar aus der Regi­on; Aus­nah­men sind z.B. Ham­mer­filz-Wol­le aus Austra­li­en, Fich­ten­holz aus Hoch­la­gen der Alpen und Stimm­stock-Ahorn aus Kana­da. Und sämt­li­che Mate­ria­li­en wer­den zu 100 Pro­zent in Bay­reuth ver­ar­bei­tet. Das hat mir bis­her kei­nes der vor­han­de­nen Güte­sie­gel ver­läss­lich absi­chern können.“

Sein Pro­blem brach­te Schmidt-Stein­grae­ber bei einem Bera­tungs­ge­spräch mit Export-Bera­ter Gün­ther Wag­ner von BHI zur Spra­che. Wag­ner stell­te den Kon­takt zu Klaus Kai­nath von ZDH-Zert her, der dar­auf­hin ein Ver­fah­ren für das Sie­gel „Her­ge­stellt in Deutsch­land“ ent­wickelt hat. Klaus Kai­nath ist Lei­ter des Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trums Coburg der HWK für Ober­fran­ken und Geschäfts­stel­len­lei­ter für ZDH-Zert in Süddeutschland.

Das Zer­ti­fi­kat stellt nun sicher, dass min­de­stens 80 Pro­zent der ver­wen­de­ten Mate­ria­li­en aus Deutsch­land stam­men und eben­falls 80 Pro­zent der Arbei­ten in Deutsch­land getä­tigt wer­den. Die Grund­la­ge 80 Pro­zent wur­de gewählt, damit auch ande­re Betrie­be die­ses Güte­sie­gel nut­zen kön­nen. Klaus Kai­nath hat die Zer­ti­fi­zie­rung bei Stein­grae­ber per­sön­lich durch­ge­führt: „Ich habe mit Mit­ar­bei­tern gespro­chen und sämt­li­che Lie­fer­schei­ne ein­ge­se­hen, Stein­grae­ber pro­du­ziert zu 100 Pro­zent in Bay­reuth und fast aus­schließ­lich mit deut­schen Mate­ria­li­en.“ Ein Umstand, den Udo Schmidt-Stein­grae­ber jetzt auch gesi­chert nach­wei­sen kann.

Mit dem neu­en Zer­ti­fi­kat – Her­ge­stellt in Deutsch­land HID 0618001 in der Tasche geht es jetzt vom 11. bis 14. April 2018 auf die Musik­mes­se nach Frank­furt und im Herbst nach China.