Der Ver­ein Natio­nal­park Nord­stei­ger­wald e.V. ehrt Dr. Sper­ber und Dr. Denzler

Überreichung der Ehrenmitgliedschaftsurkunden an Dr. Günther Denzler und Dr. Georg Sperber durch Vorstände Dr. Liebhard Löffler und Adolf Hümmer in den Räumen der Gaststätte Michel in Untersteinbach. Foto: Stephan Hummel, Burgwindheim

Über­rei­chung der Ehren­mit­glied­schafts­ur­kun­den an Dr. Gün­ther Denz­ler und Dr. Georg Sper­ber durch Vor­stän­de Dr. Lieb­hard Löff­ler und Adolf Hüm­mer in den Räu­men der Gast­stät­te Michel in Unter­stein­bach. Foto: Ste­phan Hum­mel, Burgwindheim

Anläss­lich eines Ehren­abends in Unter­stein­bach ver­lieh der Ver­ein Natio­nal­park Nord­stei­ger­wald zwei Vor­kämp­fern des Natur­schut­zes im Stei­ger­wald die Ehren­mit­glied­schaft. In der voll besetz­ten Gast­stät­te Michel wur­den dem Forst­di­rek­tor i.R. Dr. Georg Sper­ber und dem Regie­rungs­prä­si­den­ten von Ober­fran­ken und ehe­ma­li­gen Land­rat des Land­krei­ses Bam­berg Dr. Gün­ther Denz­ler die Urkun­den über­reicht. Bereits in der Weih­nachts­fei­er 2017 hat Dr. Sper­ber die erste Ehren­mit­glied­schaft des Ver­eins erhal­ten, jedoch aus per­sön­li­chen Grün­den Ehrung und Urkun­de nicht ent­ge­gen neh­men können.

In sei­ner Lau­da­tio für das neue Ehren­mit­glied Dr. Denz­ler hob Vor­stand Dr. Lieb­hard Löff­ler her­vor, dass er den Juri­sten und Poli­tik­wis­sen­schaft­ler als einen außer­ge­wöhn­li­chen Men­schen ken­nen­ge­lernt habe. Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein, ethi­sches Han­deln und die Lie­be zur Hei­mat sei­en für ihn nicht Phra­sen son­dern tie­fes Lebens­prin­zip. In Bam­berg gebo­ren und auf dem Lan­de auf­ge­wach­sen habe er bereits früh Ver­ant­wor­tung auf dem elter­li­chen Hof über­neh­men müs­sen. Sei­ne Aus­bil­dung und Erzie­hung hät­ten ihn christ­lich geprägt und nach­hal­tig ethisch sen­si­bi­li­siert. Durch das Leben in und mit der Natur habe er eine sehr enge Bin­dung zu sei­ner frän­ki­schen Hei­mat ent­wickelt, die bis heu­te in kei­ner Wei­se nach­ge­las­sen habe. Auch in 18 Jah­ren als Land­rat sei er nach dem Leit­spruch ver­fah­ren: Ver­ant­wort­lich ist man nicht nur für das, was man tut, son­dern auch für das, was man unter­lässt. Auch heu­te noch als ehren­amt­li­cher, lang­jäh­ri­ger Bezirks­tags­prä­si­dent von Ober­fran­ken hält er den Aus­spruch von Vaclav Havel für bedeu­tungs­voll: „Hoff­nung ist nicht die Über­zeu­gung, dass etwas gut aus­geht, son­dern die Gewiss­heit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“

Löff­ler beton­te, dass er die Ein­stel­lung, in jeder Situa­ti­on auch Chan­cen zu sehen, für einen Segen für die Regi­on hal­te. Die Aus­wei­sung eines geschütz­ten Gebie­tes im Ebra­cher Staats­wald durch den ehe­ma­li­gen Land­rat sei ein Gewinn für die Hei­mat, für die Men­schen wie für die Natur gewe­sen. Besu­cher aus dem In- und Aus­land kämen nicht in die Regi­on, um inten­siv bewirt­schaf­te­te Baum­plan­ta­gen durch­zo­gen von eng­ma­schi­gen Holz­rücke­gas­sen zu sehen. Sie kämen viel­mehr, um ein Para­dies der Natur zu erle­ben, um alte Buchen­wäl­der zu spü­ren, wie sie noch typisch für unse­re Regi­on sind.

Auch ein weit­sich­ti­ger Mensch, wie Dr. Denz­ler, habe nicht vor­her­se­hen kön­nen, dass gezielt Äng­ste in der Bevöl­ke­rung geschürt wur­den, und Wider­stand gegen das Schutz­ge­biet teil­wei­se sogar von der eige­nen Par­tei orga­ni­siert wur­de. Ent­täu­schend für die Natur­schüt­zer war, dass das Vor­ha­ben durch eine Lex Stei­ger­wald aus Mün­chen tor­pe­diert und das Schutz­ge­biet wegen nicht deut­li­cher Abgrenz­bar­keit auf­ge­ho­ben wur­de. Ins­be­son­de­re nach­dem die Schutz­wür­dig­keit und Bedeu­tung des Hohen Buche­nen Wal­des ja nun aus­drück­lich höchst­rich­ter­lich bestä­tigt sei. Dr. Löff­ler dank­te dem enga­gier­ten Bezirks­tags­prä­si­den­ten für sei­nen muti­gen Ein­satz, den er trotz der ratio­nal nicht nach­voll­zieh­ba­ren Feind­se­lig­kei­ten gezeigt habe, mit Erich Käst­ner Wor­ten: „Auch aus Stei­nen, die einem in den Weg gelegt wer­den, kann man Schö­nes bauen.“

Der Bür­ger­ver­ein Natio­nal­park Nord­stei­ger­wald mit sei­nen über 1100 Mit­glie­dern unter­stüt­ze die star­ke Initia­ti­ve der Bevöl­ke­rung für ein Groß­schutz­ge­biet. Vor rund 10 Jah­ren habe das Enga­ge­ment sei­nen Anfang genom­men und die Mit­glie­der las­sen sich nicht durch ein Dik­tat aus Mün­chen ver­un­si­chern. Für den Ver­ein sei­en auf­rech­te Per­sön­lich­kei­ten, wie Dr. Gün­ther Denz­ler und Dr. Georg Sper­ber maß­geb­li­che Vor­bil­der. Von dem sehr gelun­ge­nen Rah­men­pro­gramm des frän­ki­schen Mund­art­dich­ters Hans Mey­er und des Gei­gen­vir­tuo­sen Rai­ner Huth waren die zahl­rei­chen Fest­gä­ste rest­los begeistert.