CO2-Fasten-Staf­fel der Metro­pol­re­gi­on zieht posi­ti­ve Bilanz

Sechs Fasten­wo­chen – sechs The­men – Land­kreis Forch­heim gut aufgestellt

Im letz­ten Jahr hat­ten die Kli­ma­schutz­ma­na­ge­rin­nen und Mana­ger aus der Metro­pol­re­gi­on das Pro­jekt ent­wor­fen und inner­halb der Fasten­zeit für die Reduk­ti­on der Treib­haus­ga­se gewor­ben. Hier­bei wur­den unter­schied­lich­ste Maß­nah­men vor­ge­stellt um die per­sön­li­che CO2-Bilanz zu verbessern.

Die zwei­te Run­de der CO2-Fasten-Staf­fel mit erwei­ter­tem Teil­neh­mer­kreis geht zu Ende und hin­ter­lässt mit über 100 Blog­bei­trä­gen jede Men­ge Erfah­rungs­be­rich­te und Erkennt­nis­se, wie sich der per­sön­li­che CO2-Aus­stoß redu­zie­ren lässt. Wäh­rend der sechs The­men­wo­chen nah­men sich die Teil­neh­mer Fasten­vor­sät­ze für die Berei­che Kon­sum, Ener­gie­spa­ren, Ernäh­rung, Gebäude/​Erneuerbare, Abfall­ver­mei­dung, Mobi­li­tät vor und berich­te­ten von ihrer Umset­zung auf der eigens errich­te­ten Web­sei­te www​.co2​fa​sten​.word​press​.com. So ent­stand ein bun­ter Pool mit Ideen und Tipps für einen nach­hal­ti­ge­ren Lebens­stil – es wur­de in der Fasten­zeit auf to-go-Weg­werf­be­cher und den Wäsche­trock­ner ver­zich­tet, der Fleisch­kon­sum redu­ziert und das Auto ste­hen gelas­sen und dafür das Fahr­rad, E‑Bike oder gar die Skate­boards benutzt. Ein beson­de­res High­light waren die vege­ta­ri­schen und vega­nen Rezep­te von Nor­bert Heim­beck, die jeden Frei­tag ver­öf­fent­licht wur­den. Mit­fa­sten­de waren dabei stets will­kom­men und ein­ge­la­den, sich vom Fasten­blog inspi­rie­ren zu las­sen und Kom­men­ta­re zu ihren eige­nen Erfah­run­gen zu schreiben.

Gute Bei­spie­le aus dem Land­kreis Forchheim

Aus dem Land­kreis Forch­heim hat zunächst das Bio­en­er­gie­dorf Wil­lers­dorf ihr Nah­wär­me­pro­jekt vor­ge­stellt. Hier wird mit der Abwär­me einer Bio­gas­an­la­ge der Groß­teil des Ortes geheizt. Das Beson­de­re am Pro­jekt in Wil­lers­dorf: Die Dorf­ge­mein­schaft hat in einem ehren­amt­li­chen Her­ku­les­akt das Nah­wär­me­netz sel­ber errich­tet. Hier­für fasten die Wil­lers­dor­fer jetzt nicht nur zur Fasten­zeit CO2, son­dern das gan­ze Jahr über. Ein High­light war auch der Titel des Blog-Bei­tra­ges aus Wil­lers­dorf: „Aus einer Bier­lau­ne her­aus 250.000 Liter Heiz­öl pro Jahr eingespart!!“

Im Rah­men der The­men­wo­che „Mobi­li­tät“ hat die Bür­ger für Bür­ger Ener­gie­ge­nos­sen­schaft ihr Car­sha­ring-Pro­jekt in Neun­kir­chen a. Br. vor­ge­stellt: „Kaufst Du noch oder teilst Du schon?“. Der im Jahr 2017 in Betrieb genom­me­ne Stütz­punkt am alten Bahn­hof behei­ma­tet zur­zeit ein Elek­tro­fahr­zeug, dass sowohl von Mit­glie­dern als auch von wei­te­ren Inter­es­sier­ten genutzt wer­den kann. Der elek­trisch ange­trie­be­ne Renault ZOE hat eine rea­li­sti­sche Reich­wei­te von 300 Kilo­me­tern. Ziel­grup­pe des Pro­jek­tes sind Per­so­nen, die ihr eige­nes Auto nur wenig nut­zen oder die­je­ni­gen die fle­xi­bel ein wei­te­res Fahr­zeug zu buchen möch­ten. Gebucht wird das Fahr­zeug über die Inter­net­platt­form (www​.bfb​-ener​gie​.de) der Ener­gie­ge­nos­sen­schaft. Die Stun­de Fahr­zeug­nut­zung kosten zwi­schen drei und vier Euro.

„Die Pro­jek­te aus dem Land­kreis Forch­heim sind Maß­nah­men, die auch in ande­re Land­krei­se über­tra­gen wer­den kön­nen. Es sind rea­li­sti­sche Bei­spie­le wie wir den Kli­ma­schutz vor­an brin­gen kön­nen“, freut sich Kli­ma­schutz­ma­na­ger Domi­nik Big­ge, der die Bei­trä­ge aus dem Land­kreis für die Fasten-Staf­fel mobi­li­siert hatte.

CO2-Jah­res­bud­get für 2018 schon aufgebraucht?

Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te Deutsch­land bis zum 3. April, also bereits 11 Tage vor dem Ende der Fasten­zeit, sein gesam­tes CO2-Bud­get für 2017 auf­ge­braucht. Ein Drei­vier­tel­jahr über­zie­hen wir folg­lich unser „Kli­ma­gut­ha­ben“. Haupt­ver­ant­wort­lich waren und sind die Mobi­li­tät mit Auto und Flug­zeug, die Ener­gie­ver­sor­gung aber auch Kon­sum und Land­wirt­schaft. Daher ist es umso erfreu­li­cher, dass die ver­meint­li­chen „Ver­zichts­the­men“ Kon­sum, Ernäh­rung und Mobi­li­tät eben­so wie Abfall­ver­mei­dung so star­ken Zuspruch bei der CO2-Fasten-Staf­fel fanden.

Bürger*innen, Orga­ni­sa­tio­nen und bekann­te Per­sön­lich­kei­ten fasten mit

Der Teil­neh­mer­kreis 2018 war breit­ge­fä­chert. Neben Frei­zeit­or­ga­ni­sa­tio­nen wie einer Skate-Initia­ti­ve aus Her­zo­gen­au­rach, Fuß­ball­ver­ei­nen oder Pfad­fin­dern betei­lig­ten sich auch Insti­tu­tio­nen aus dem sozi­al-öko­lo­gi­schen Bereich, bei­spiels­wei­se das Repair-Café der Stadt Selb, Öko­mo­dell­re­gi­on Stein­wald, Tran­si­ti­on Town Coburg, Eine-Welt-Laden-Neu­markt oder „Bio-Ver­ei­ne“. Aus dem Kreis der bekann­ten Per­sön­lich­kei­ten brach­ten sich u.a. Erz­bi­schof Lud­wig Schick aus Bam­berg, Bür­ger­mei­ste­rin Susan­ne Len­der-Cas­sens aus Erlan­gen, Land­rat Dießl (Lkr. Fürth) oder Land­rat Söll­ner (Lkr. Kulm­bach) ein.

Für den Land­kreis Forch­heim hat das Bür­ger­en­er­gie­dorf Wil­lers­dorf (Ober­frän­ki­scher Ener­gie­preis 2016 – Regie­rung von Ofr. gestif­tet von bay­ern­werk AG) und die Bür­ger für Bür­ger Ener­gie­ge­nos­sen­schaft aus Neun­kir­chen wert­vol­le Bei­trä­ge geliefert.

Allen Bei­trä­gen war anzu­mer­ken, dass neben dem „Ver­zicht“ viel Krea­ti­vi­tät und Spaß hin­sicht­lich der Fasten­ge­stal­tung sowie Freu­de beim Mit­tei­len der Erfah­run­gen im jewei­li­gen Blog­bei­trag mit im Spiel war. Es geht beim Kli­ma­schutz eben nicht nur um Effi­zi­enz, son­dern viel­mehr um per­sön­li­chen Wandel.