Offe­ner Brief: Kom­mu­nal­po­li­ti­sche Posi­tio­nie­run­gen zum Vor­ha­ben „Kul­tur­zen­trum Kol­ping­haus“ in Forchheim

leserbrief-symbolbild

Lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, Par­tei­freun­din­nen und Parteifreunde,
sehr geehr­te Damen und Herren,

um es vor­weg­zu­neh­men und zur Sache an sich: Es ist ein erfreu­li­cher Fort­schritt und gut für die Forch­hei­mer Kul­tur­ent­wick­lung, dass sich die Forch­hei­mer SPD mit OB Dr. Kirsch­stein zuneh­mend zum Kol­ping­haus als Kul­tur­zen­trum bekennt. Man nimmt dort offen­sicht­lich, ob gern und ein­sich­tig oder auf­grund der deut­li­chen Posi­tio­nie­run­gen ande­rer Frak­tio­nen, zur Kennt­nis, was sinn­voll und rea­li­sier­bar ist – und was nicht. Dafür darf ich den kom­mu­na­len SPD-Ver­ant­wort­li­chen an die­ser Stel­le in aller Form danken.

Im aktu­el­len Stadt­an­zei­ger ist aller­dings hin­sicht­lich des kom­mu­nal­po­li­ti­schen Wil­lens­bil­dungs­pro­zes­ses Merk­wür­di­ges zu lesen, nur gut, dass wir zwei gut beob­ach­ten­de und recher­chie­ren­de Tages­zei­tun­gen vor Ort haben. Nach­dem unse­re Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger den Anspruch haben, die gesam­te Wahr­heit zu ken­nen, soll­te man fol­gen­des nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten las­sen: Die Forch­hei­mer SPD woll­te (und will immer noch?) seit vie­len Jah­ren eine Stadt­hal­le auf der grü­nen Wie­se mit 1200 Plätzen.

  • Aus­zug aus deren Home­page: „Der (dama­li­ge) OB-Kan­di­dat der SPD und Sie­mens-Inge­nieur Dr. Uwe Kirsch­stein beton­te, dass ein zeit­ge­mä­ßer Neu­bau  eine Strahl­wir­kung für die gan­ze Stadt habe. Der Orts­vor­sit­zen­de… erin­nert dar­an, dass die Forch­hei­mer SPD bereits seit fast zehn Jah­ren für eine mul­ti­funk­tio­na­le Stadt­hal­le kämpft. Die­se kön­ne dann auch zusam­men mit einem pri­va­ten Inve­stor aus dem Hotel- und Gastro­no­mie­be­reich errich­tet und betrie­ben  werden…“
  • Etwas anders liest sich nun der jüng­ste Stadt­an­zei­ger (O‑Ton OB, Aus­zug): „Ich habe mich stets  für den Erhalt des Kol­ping­hau­ses als Ver­an­stal­tungs­ort aus­ge­spro­chen, war aber immer dage­gen, das Haus von einem exter­nen  gewerb­li­chen Betrei­ber bespie­len zu lassen…“

Jeder mag sich selbst Gedan­ken machen, inwie­weit bei­de Aus­füh­run­gen im Ein­klang stehen.

Die Forch­hei­mer CSU hat­te sich stets auf die Fah­ne geschrie­ben, die Sanie­rung des Kol­ping­hau­ses mit 500 Plät­zen zu rea­li­sie­ren. Seit vie­len Jah­ren setz­te und setzt sich die CSU dafür enga­giert mit Nach­druck und Beharr­lich­keit ein, dies aus guten Grün­den wie z.B. Innen­stadt­an­bin­dung, Charme des Gebäu­des oder der Aus­sicht auf erheb­li­che För­der­mit­tel. Um in die­ser Sache über­haupt wei­ter­zu­kom­men, ent­wickel­te vor etwa drei Jah­ren die CSU- mit der SPD-Stadt­rats­frak­ti­on eine gemein­sa­me Kon­zep­ti­on: Kol­ping­haus mit 800 Plät­zen, auch Kom­mu­nal­po­li­tik besteht teils aus Kom­pro­mis­sen und dem Schlucken man­cher Kröte.

Nun stell­te sich aller­dings durch Kul­tur­puls (super Pro­jekt, herz­li­chen Dank auch an die­ser Stel­le an alle Akteu­re) her­aus, dass die ursprüng­li­che, vor etwa zwei Jah­ren ent­wickel­te Kon­zep­ti­on des Jun­gen Thea­ters Forch­heim hin­sicht­lich einer Kol­ping­haus­nut­zung durch­aus sehr sinn­voll ist und auch grö­ße­re Ver­ei­ne zei­gen sich mit 500 Plät­zen ein­ver­stan­den. Der Zuspruch vie­ler Kul­tur-schaf­fen­der Akteu­re hin­sicht­lich „Kul­tur­zen­trum Kol­ping­haus“ hat unse­re Erwar­tun­gen über­trof­fen und wir sehen unse­re ursprüng­li­che Sicht­wei­se hin­sicht­lich „Kul­tur­zen­trum Kol­ping­haus“ aber auch wegen der Anzahl der Sitz­plät­ze bestätigt.

Vor dem Hin­ter­grund, dass es seit zwei Jah­ren sei­tens der Stadt­spit­ze nach­weis­lich diver­se, teils auch unschö­ne und unfai­re Ver­su­che gab, dem Vor­ha­ben Stei­ne in den Weg zu legen (bei­spiels­wei­se unzu­tref­fen­de Aus­füh­run­gen hin­sicht­lich angeb­lich nicht gege­be­ner För­der­fä­hig­keit oder abso­lut über­höh­ter Erb­pacht-For­de­run­gen, auch dies soll­te nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten), bleibt zu hof­fen, dass dies nun der Ver­gan­gen­heit ange­hört und im Sin­ne der Forch­hei­mer Kul­tur zügig Stadt­rats­be­schlüs­se und Ver­trags­ab­schluss folgen.

In die­sem Sin­ne und mit Kul­tur-freund­li­chem Gruß
Udo Schön­fel­der