Afri­ka in den 1980er Jah­ren: Iwa­le­wa­haus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth eröff­net neue Ausstellung

Symbolbild Bildung

Am 28. April 2017 star­tet im Iwa­le­wa­haus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth die Aus­stel­lung „Feed­back: Art, Afri­ca and the 1980s“. Sie ent­wickelt aus histo­ri­schen und zeit­ge­nös­si­schen Per­spek­ti­ven ein Bild der 1980er Jah­re in Afri­ka. Künst­le­ri­sche Visio­nen von damals und heu­te wer­fen ein Licht auf sozia­le, poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Rea­li­tä­ten in die­sem beweg­ten und bewe­gen­den Jahr­zehnt. Die Aus­stel­lung bleibt bis zum 30. Sep­tem­ber 2018 geöffnet.

Zur Ver­nis­sa­ge sind die Öffent­lich­keit und die Medi­en herz­lich ein­ge­la­den, der Ein­tritt ist frei:

  • Ter­min: Frei­tag, 27. April 2018
  • Zeit: 19.00 Uhr
  • Ort: Iwa­le­wa­haus, Ecke Wöl­fel­stra­ße / Münz­gas­se, in 95444 Bayreuth

Eini­ge Aus­stel­lungs­stücke hat die Make­re­re Art Gal­lery in Kampala/​Uganda, eine der bedeu­tend­sten insti­tu­tio­nel­len Kunst­samm­lun­gen Afri­kas, bereit­ge­stellt. Auch der Video­künst­ler Theo Eshe­tu ist betei­ligt, der 2016 auf der docu­men­ta in Kas­sel mit Refle­xio­nen über glo­ba­le und natio­na­le Iden­ti­tät auf inter­na­tio­na­le Auf­merk­sam­keit stieß.

Die 1980er Jah­re in Afri­ka waren geprägt von Pro­te­sten, Bür­ger­krie­gen, Staats­strei­chen, Dik­ta­tu­ren und Hun­gers­nö­ten. Wirt­schaft­li­che und poli­ti­sche Expe­ri­men­te hat­ten nicht sel­ten kata­stro­pha­le sozia­le Fol­gen, vie­ler­orts mach­te sich eine End­zeit­stim­mung breit. Zahl­rei­che afri­ka­ni­sche Län­der wur­den zum Spiel­ball für Kon­flik­te, die ihre Wur­zeln im Kal­ten Krieg hat­ten. Gleich­zei­tig ist in die­sem Jahr­zehnt aber auch eine kul­tu­rel­le Mobi­li­sie­rung zu beob­ach­ten: Künst­le­rin­nen und Künst­ler began­nen, sich mit den Ver­feh­lun­gen post­ko­lo­nia­ler Staa­ten aus­ein­an­der­zu­set­zen. Glo­ba­li­sie­rung, inter­na­tio­na­le Mobi­li­tät und die zuneh­men­de Urba­ni­sie­rung wur­den kri­tisch reflek­tiert, neue Uto­pien tauch­ten auf. Der Lebens­all­tag der Men­schen ent­wickel­te sich zu einem wich­ti­ges Sujet künst­le­ri­scher Arbei­ten. Die Aus­stel­lung setzt sich daher mit der Fra­ge aus­ein­an­der: Wie kann eine Geschich­te post­ko­lo­nia­ler afri­ka­ni­scher Kunst erzählt wer­den, in der die 1980er Jah­re eine zen­tra­le Rol­le spie­len? Wie lässt sich die­se Deka­de als Bin­de­glied zwi­schen der post­ko­lo­nia­len Moder­ne der 1960er und 1970er Jah­re und der Dyna­mik zeit­ge­nös­si­scher Kunst der 1990er Jah­re verstehen?

Der Schwer­punkt von „Feed­back: Art, Afri­ca and the 1980s“ liegt auf künst­le­ri­schen Ent­wick­lun­gen in Nige­ria, Sene­gal, D.R. Kon­go, Süd­afri­ka und Kenia. Zugleich reflek­tiert das 1981 gegrün­de­te Iwa­le­wa­haus in die­ser Aus­stel­lung auch sei­ne eige­ne Geschich­te: In den 1980er Jah­ren war es welt­weit eine der weni­gen Insti­tu­tio­nen, die sich der moder­nen und zeit­ge­nös­si­schen afri­ka­ni­schen Kunst widmete.

Die neue Aus­stel­lung wird von Ugochuk­wu-Smooth C. Nze­wi vom Cleve­land Muse­um of Art in Cleveland/​Ohio kura­tiert. Der aus Nige­ria stam­men­de Kura­tor war 2014 Teil des Kura­to­ren-Teams der Dakar Bien­na­le, einer der wich­tig­sten inter­na­tio­na­len Aus­stel­lun­gen zeit­ge­nös­si­scher Kunst, und beglei­tet das Iwa­le­wa­haus bei sei­ner For­schung zur afri­ka­ni­schen Moderne.

„Feed­back: Art, Afri­ca and the 1980s“ ist eine Koope­ra­ti­on mit dem Welt­kul­tu­ren Muse­um in Frank­furt am Main und der Make­re­re Art Gal­lery in Kampala/​Uganda. Das For­schungs­pro­jekt wird von der Volks­wa­gen­Stif­tung im Rah­men des För­der­schwer­punkts „For­schung in Muse­en“ gefördert.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Aus­stel­lung: www​.iwa​le​wa​haus​.uni​-bay​reuth​.de

Das Iwa­le­wa­haus ist von Mitt­woch bis Sonn­tag jeweils von13 bis 17 Uhr geöff­net, der Ein­tritt beträgt 5 Euro / 3 Euro (ermä­ßigt). An jedem ersten Sonn­tag im Monat ist der Ein­tritt frei.