Sonn­tags­ge­dan­ken: Der Käm­me­rer aus Mohrenland

Symbolbild Religion

Apo­stel­ge­schich­te des Lukas Kap. 8 V. 26 – 39, Teil V

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die Geschich­te ent­fal­tet erzäh­le­risch die heil­vol­le Bedeu­tung des Taufsa­kra­ments, bild­lich dadurch aus­ge­drückt, dass im Augen­blick der Tau­fe der Hei­li­ge Geist über den Käm­me­rer kam. Unser Glau­be bleibt immer ein­sei­tig, schwach. Aber die Tau­fe wirkt abso­lut, sie ist eben nicht unse­re Bei­tritts­er­klä­rung in einen reli­giö­sen Ver­ein, son­dern das unbe­ding­te Ja Got­tes zum Getauf­ten, wor­auf man sich gera­de in dunk­len Stun­den ver­las­sen kann. Ja selbst ein lan­ges Leben in Gott­lo­sig­keit und der Kir­chen­aus­tritt kön­nen die Tau­fe nicht ent­wer­ten, ein star­ker Trost für die Eltern, die hilf­los mit­an­se­hen müs­sen, wie ihre Kin­der unchrist­li­che, ja ver­häng­nis­vol­le Wege gehen.

Die bei­den, Phil­ip­pus und der Käm­me­rer, tren­nen sich sogleich wie­der. Was aus dem Mann wur­de, wis­sen wir nicht. Gott aber kennt die Sei­nen und nie­mand kann sie aus sei­ner Hand reißen.

Phil­ip­pus lässt ihn gehen, lässt ihm die Frei­heit zu tun, was er mit sei­nem christ­lich gewor­de­nen Gewis­sen für ver­ein­bar hält. Jeder Christ kann und muss selbst ent­schei­den, wie und wie inten­siv er sei­nen Glau­ben leben will. Das führt oft zu Kon­flik­ten. Da brau­chen alle Betei­lig­ten Ver­ständ­nis für die jeweils ande­re Sei­te und die Bereit­schaft, auch die eige­ne Hal­tung zu hin­ter­fra­gen. Dis­kus­sio­nen sind aber nor­mal, sind Zei­chen einer leben­di­gen Bezie­hung. Wo nicht mehr ehr­lich mit­ein­an­der gere­det, nicht mehr mit­ein­an­der offen dis­ku­tiert wird, ist die Bezie­hung tot.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind