Klei­ne Erfolgs­ge­schich­te auf dem Sophien­berg in Bayreuth

Klaus Markolf, Leiter des Netzmanagements bei den Stadtwerken Bayreuth, im Keller des Hochbehälters am Sophienberg

Klaus Mar­kolf, Lei­ter des Netz­ma­nage­ments bei den Stadt­wer­ken Bay­reuth, im Kel­ler des Hoch­be­häl­ters am Sophienberg

Anläss­lich des Welt­was­ser­ta­ges (22. März) wer­fen die Stadt­wer­ke Bay­reuth einen Blick zurück. In jene Zeit vor 15 Jah­ren als sie das Netz der Sophien­ber­ger Grup­pe über­nom­men haben. Mit der Sanie­rung des Hoch­be­häl­ters auf dem Sophien­berg, ursprüng­lich auch Culm­berg genannt, sind nun die wesent­li­chen Anla­gen des ehe­ma­li­gen Zweck­ver­ban­des rundumerneuert.

Rund 340 Kilo­me­ter Was­ser­rohr­lei­tun­gen sowie die zuge­hö­ri­gen Was­ser­wer­ke und Pum­pen betrei­ben die Stadt­wer­ke Bay­reuth. Doch nicht nur die Men­schen in Bay­reuth selbst bekom­men ihr Was­ser von den Stadt­wer­ken: Seit 2003 wer­den auch Tei­le der Gemein­de Haag – haupt­säch­lich Obern- und Untern­schreez – von den Stadt­wer­ken Bay­reuth ver­sorgt. Klaus Mar­kolf, bei den Stadt­wer­ken Bay­reuth für das Netz­ma­nage­ment zustän­dig, erklärt die Hin­ter­grün­de: „Um die Was­ser­ver­sor­gung von Untern- und Obern­schreez, des Sophien­bergs sowie der Bay­reu­ther Stadt­tei­le Destu­ben, Thier­gar­ten, Rödens­dorf und meh­re­rer klei­ne­rer Orts­tei­le hat sich damals der Zweck­ver­band Sophien­ber­ger Grup­pe geküm­mert.“ Zu Beginn des Jahr­tau­sends such­te der Zweck­ver­band einen Nachfolger.

Da das etwa 16 Kilo­me­ter lan­ge Netz der ehe­ma­li­gen Sophien­ber­ger Grup­pe direkt an jenes der Stadt­wer­ke Bay­reuth angrenz­te und der kom­mu­na­le Zweck­ver­band ohne­hin schon län­ge­re Zeit Was­ser von den Stadt­wer­ken bezo­gen hat­te, war es nahe­lie­gend, dass die Stadt­wer­ke die Was­ser­ver­sor­gung über­nom­men haben. „Was dann pas­siert ist, war eine Bestands­auf­nah­me“, sagt Mar­kolf. „Wir haben das Netz, die Pump­sta­ti­on und den Hoch­be­häl­ter am Sophien­berg, die bei­de aus den spä­ten 1970er Jah­ren stam­men, in unse­re Plä­ne über­nom­men und fest­ge­stellt, dass alles in einem ordent­li­chen Zustand war.“

Stadt­wer­ke inve­stie­ren rund 200.000 Euro

In den Jah­ren 2014 und 2015 ent­schie­den sich die Stadt­wer­ke, die Pump­sta­ti­on am Hein­ers­berg­weg und deren Pen­dant am Sophien­berg zu sanie­ren. Für rund 100.000 Euro haben die Stadt­wer­ke Bay­reuth sämt­li­che Pum­pen und die Ver­roh­rung in den Sta­tio­nen aus­ge­tauscht. Aktu­ell läuft die Sanie­rung des Hoch­be­häl­ter Obern­schreez auf dem Sophien­berg, der 300.000 Liter Was­ser fasst. „Wir haben die Hydrau­lik und die Steue­rung unse­res Was­ser­spei­chers erneu­ert und uns um die Beschich­tung geküm­mert“, sagt Mar­kolf. Die besteht aus einem mine­ra­li­schen Putz, der nach vie­len Jah­ren Ris­se bekom­men kann, in denen sich Kei­me bil­den kön­nen. „Und Kei­me kön­nen wir in unse­rem Trink­was­ser natür­lich nicht gebrau­chen.“ Wenn Mar­kolf von „einem Was­ser­spei­cher“ spricht, meint er eigent­lich zwei, weil der Behäl­ter aus zwei Kam­mern besteht. Soll­ten die Stadt­wer­ke Bay­reuth eine die­ser Kam­mern rei­ni­gen oder repa­rie­ren – wie gera­de im Moment –, läuft die Was­ser­ver­sor­gung ein­fach über die ande­re. „So kön­nen wir die Men­schen immer mit Was­ser ver­sor­gen, selbst wenn wir mal eine der bei­den Kam­mern unter die Lupe neh­men müssen.“

Etwa 100.000 Euro kostet die Sanie­rung des Hoch­be­häl­ters am Sophien­berg. Laut Was­ser­ex­per­te Klaus Mar­kolf von den Stadt­wer­ken Bay­reuth gut inve­stier­tes Geld, denn so habe man in den kom­men­den Jah­ren das gute Gefühl, dass alles auf einem ordent­li­chen Stand sei. Das ist die ratio­na­le Sicht der Din­ge. Für Klaus Mar­kolf gibt es aber noch einen wei­te­ren Aspekt: „Für mich ist das schon eine klei­ne Erfolgs­ge­schich­te. Bestimmt haben sich die Men­schen im ehe­ma­li­gen Ver­sor­gungs­ge­biet der Sophien­ber­ger Grup­pe gefragt, ob wir das genau­so gut machen wer­den. Ich den­ke, wir haben mitt­ler­wei­le bewie­sen, dass wir unse­re Arbeit sehr gut erledigen.“

Über die Was­ser­ver­sor­gung der Stadt Bayreuth:

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth ver­sor­gen das gesam­te Stadt­ge­biet mit Was­ser. Fünf Mil­li­ar­den Liter braucht die Stadt pro Jahr. Die stam­men zu einem Teil aus der Ködel­tal­sper­re der Fern­was­ser­ver­sor­gung Ober­fran­ken, aus Quell­fas­sun­gen im Fich­tel­ge­bir­ge und aus ins­ge­samt vier öst­lich von Bay­reuth gele­ge­nen Brun­nen­fel­dern mit ins­ge­samt 15 Tief­brun­nen. In den Was­ser­wer­ken auf dem Eichel­berg und Löch­le­ins­tal berei­ten die Stadt­wer­ke das Roh­was­ser auf, indem es gefil­tert und über­schüs­si­ge Koh­len­säu­re ent­fernt wird, und lei­ten es zu ins­ge­samt drei Hoch­be­häl­tern. Sie lie­gen auf den Anhö­hen der Hohen War­te und dem Eichel­berg. Dort kön­nen die Stadt­wer­ke gut 24 Mil­lio­nen Liter Trink­was­ser zwi­schen­spei­chern. Durch den Höhen­un­ter­schied ent­steht ein natür­li­cher Druck, der das Was­ser ohne wei­te­re Pum­pen zu den Men­schen in der Stadt flie­ßen lässt. Ledig­lich für die höhe­ren Lagen Bay­reuths benö­ti­gen die Stadt­wer­ke Bay­reuth Pump­sta­tio­nen. Ins­ge­samt betreut das Unter­neh­men ein Rohr­lei­tungs­netz mit einer Län­ge von 340 Kilo­me­tern. Die Qua­li­tät des Trink­was­sers über­prü­fen zum einen Exper­ten der Stadt­wer­ke und zum ande­ren exter­ne und spe­zi­ell hier­für zuge­las­se­ne Labo­re. In den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren haben die Stadt­wer­ke Bay­reuth über 16 Mil­lio­nen Euro in die Was­ser­ver­sor­gung investiert.