Huml rät vor Beginn der Zecken­sai­son zur FSME-Impfung

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin: Von April bis Okto­ber ist die Gefahr am größ­ten – Im Jahr 2018 bis­lang ein FSME-Fall

Gesundheitsministerin Huml, Dr. Markus Frühwein, Basketball-Nationalspieler Patrick Heckmann. Bei der Pressekonferenz wurde Patrick Heckmann von Dr. Markus Frühwein gegen FSME geimpft.

Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Huml, Dr. Mar­kus Früh­wein, Bas­ket­ball-Natio­nal­spie­ler Patrick Heck­mann. Bei der Pres­se­kon­fe­renz wur­de Patrick Heck­mann von Dr. Mar­kus Früh­wein gegen FSME geimpft. Foto: StMGP

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml ruft dazu auf, sich recht­zei­tig vor der Infek­ti­ons­ge­fahr durch Zecken zu schüt­zen. Huml beton­te am Mon­tag bei einer Pres­se­kon­fe­renz in Bam­berg: „Von April bis Okto­ber ist das Risi­ko am größ­ten, sich mit der von Zecken über­tra­ge­nen Hirn­haut­ent­zün­dung (Früh­som­mer-Menin­go­en­ze­pha­li­tis, kurz FSME) anzu­stecken. Des­halb ist es jetzt höch­ste Zeit für eine Schutzimpfung.“

Huml ver­wies dar­auf, dass die Zahl der FSME-Fäl­le in Bay­ern im ver­gan­ge­nen Jahr deut­lich gestie­gen ist – und zwar auf 234 Fäl­le. Im Jahr 2016 waren es nur 159 und im Jahr 2015 128 Fäl­le. Im lau­fen­den Jahr 2018 wur­de bis­lang ein FSME-Fall in Bay­ern gemel­det, und zwar aus Unterfranken.

Exper­ten zufol­ge infi­zie­ren sich 90 Pro­zent der an FSME Erkrank­ten bei Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten. Die Mini­ste­rin unter­strich: „Gera­de wer sich oft in der Natur auf­hält – sei es beim Sport, beim Wan­dern oder im eige­nen Gar­ten – soll­te sich imp­fen las­sen.“ Seit der Mel­de­pflicht für FSME-Erkran­kun­gen im Jahr 2001 wur­den immer mehr Regio­nen in Bay­ern zum FSME-Risi­ko­ge­biet erklärt. Aktu­ell sind bereits 83 von 96 baye­ri­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten FSME-Risikogebiet.

Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Aktu­ell ist in Bay­ern nur etwa ein Drit­tel der Schul­an­fän­ger gegen FSME geimpft. Gera­de Kin­der zwi­schen fünf und neun Jah­ren sind aber beson­ders häu­fig betrof­fen. Daher emp­feh­le ich den Eltern, den Impf­schutz ihrer Kin­der beim Kin­der­arzt über­prü­fen zu lassen.“

Dr. Mar­kus Früh­wein, Vor­stands­mit­glied der Baye­ri­schen Gesell­schaft für Immun‑, Tro­pen­me­di­zin und Impf­we­sen, erläu­ter­te bei der gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz: „Für einen kom­plet­ten Impf­schutz sind drei Imp­fun­gen inner­halb eines Jah­res erfor­der­lich. Ab 14 Tagen nach der zwei­ten Imp­fung besteht für 90 Pro­zent der Geimpf­ten bereits ein Schutz. Die­ser ist für die lau­fen­de Sai­son zunächst ausreichend.“

Früh­wein füg­te hin­zu: „Unser Ziel muss eine Durch­imp­fungs­ra­te für FSME in Bay­ern von deut­lich mehr als 50 Pro­zent sein. Erst dann kann über­haupt eine Wir­kung auf die Erkran­kungs­zah­len bemerkt werden.“

Zecken kön­nen auch die Infek­ti­ons­krank­heit Lyme-Bor­re­lio­se über­tra­gen. Bei ihr kann es auch Wochen bis Mona­te nach dem Stich noch unter ande­rem zu schmerz­haf­ten Ner­ven­ent­zün­dun­gen kom­men. Seit Beginn der Mel­de­pflicht am 1. März 2013 wur­den dem Lan­des­amt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (LGL) 20.102 Fäl­le von Lyme-Bor­re­lio­se gemel­det (Stand: 05.03.2018). Im ver­gan­ge­nen Jahr (01.01.2017 bis 31.12.2017) waren es 3.535 Fäl­le von Lyme-Borreliose.

Gegen Bor­re­lio­se schützt kei­ne Imp­fung, sie kann aber gut mit Anti­bio­ti­ka the­ra­piert wer­den. Huml beton­te: „Je frü­her dies geschieht, umso bes­ser. Zudem ist es wich­tig, Zecken mög­lichst schnell und mit einem dafür geeig­ne­ten Werk­zeug zu entfernen.“

Mit dem Natio­na­len Refe­renz­zen­trum am LGL lei­stet Bay­ern einen wich­ti­gen Bei­trag, Bor­re­lio­se bes­ser zu erfor­schen. LGL-Prä­si­dent Dr. Andre­as Zapf unter­strich: „Die Emp­feh­lung des Robert Koch-Insti­tuts, das Natio­na­le Refe­renz­zen­trum für wei­te­re drei Jah­re am LGL anzu­sie­deln, ist ein Beleg für die hohe fach­li­che Kom­pe­tenz und das stim­mi­ge Gesamt­kon­zept des LGL im Rah­men von For­schung, Dia­gno­se und bei der Bera­tung zur The­ra­pie der Borreliose.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es unter:

www​.stmgp​.bay​ern​.de/​v​o​r​s​o​r​g​e​/​i​n​f​e​k​t​i​o​n​s​s​c​h​u​t​z​/​z​e​c​k​en/ und www​.zecken​.bay​ern​.de