Universität Bayreuth: Max-von-Laue-Preis für Hochdruckforscherin Elena Bykova

Symbolbild Bildung

Dr. Elena Bykova, die von 2011 bis 2017 an der Universität Bayreuth geforscht und hier promoviert hat, ist mit dem Max-von-Laue-Preis 2018 der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie (DGK) ausgezeichnet worden. Die erst 29-jährige Forscherin, die heute am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg tätig ist, wurde für ihre herausragenden Beiträge zur Ultra-Hochdruck-Kristallographie und zu neuartigen Hochdruckmaterialien geehrt. Im Rahmen der Jahrestagung der DGK in Essen nahm sie den mit 1.500 Euro dotierten Preis am 5. März 2018 entgegen.

Die Preisträgerin hat in Bayreuth maßgeblich an der Entwicklung von Hochdruck- und Hochtemperatur-Experimenten an Einkristallen mitgewirkt, die aus einem völlig regelmäßigen Gitter von Atomen bestehen. Diese Experimente ermöglichen ganz neue Einblicke in die Natur. So hat Dr. Elena Bykova bei hohen Drücken und Temperaturen, wie sie im Erdinneren herrschen, neue Eisenoxide mit ungewöhnlichen Kristallstrukturen und einer unerwarteten chemischen Zusammensetzung entdeckt.

„Als Elena in Bayreuth anfing, ließ sich die Struktur von Einkristallen experimentell kaum bei höheren Drücken als 15 Gigapascal und heißeren Temperaturen als 700 Grad Celsius bestimmen“, erinnert sich ihr Doktorvater Prof. Dr. Leonid Dubrovinsky vom Bayerischen Geoinstitut der Universität Bayreuth. „Die Untersuchung von Einkristall-Strukturen bei Drücken von mehr als 170 Gigapascal und mehreren tausend Grad Celsius ermöglicht es heute, Materialien unter extremen Bedingungen zu erkunden. Zur Realisierung dieses jahrelangen Wunschtraums von Geoforschern, Chemikern, Materialwissenschaftlern und Physikern hat Elena Wesentliches beigetragen.“

Mit ihrer Preisvergabe würdigt die Deutsche Gesellschaft für Kristallographie ausdrücklich auch die Beiträge, die die erfolgreiche Nachwuchswissenschaftlerin an der Röntgenlichtquelle PETRA III – einer noch jungen Forschungsanlage der DESY – geleistet hat. „Elena Bykova hat auf dem Gebiet der Hochdruck- und Hochtemperaturkristallographie Herausragendes geleistet! Ich gratuliere ihr sehr herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung“, sagte Prof. Dr. Edgar Weckert, DESY’s Forschungsdirektor für die Forschung mit Photonen. „Von ihrer Arbeit profitieren auch zahlreiche andere Forschende.“

Der Preis ist nach dem deutschen Physiker Max von Laue (1879 – 1960) benannt, der für die Entdeckung der Beugung von Röntgenstrahlen an Kristallen 1914 den Physik-Nobelpreis erhielt.