Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken (JSO) geht Ende März/​Anfang April wie­der auf Tour

Abso­lu­te Leich­tig­keit als ober­stes Ziel

Robert Schina, junger Oboist aus Bayreuth, studiert derzeit am Royal College of Music in London. Bei den Konzerten des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken wird er den Solopart in Mozarts Oboenkonzert C-Dur KV 314 spielen.

Robert Schi­na, jun­ger Obo­ist aus Bay­reuth, stu­diert der­zeit am Roy­al Col­lege of Music in Lon­don. Bei den Kon­zer­ten des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Ober­fran­ken wird er den Solo­part in Mozarts Obo­en­kon­zert C‑Dur KV 314 spielen.

Das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken (JSO) geht Ende März/​Anfang April wie­der auf sei­ne klei­ne Tour durch den Regie­rungs­be­zirk und gibt Kon­zer­te in Nai­la, Coburg und Ste­gau­rach. Unter der Stab­füh­rung von Till Fabi­an Weser ste­hen die Nuss­knacker-Suite von Peter Iljitsch Tschai­kow­sky, die 8. Sym­pho­nie von Anton Dvor­ák und das Obo­en­kon­zert C‑Dur KV 314 von Wolf­gang Ama­de­us Mozart auf dem Pro­gramm. Dafür konn­te der Diri­gent den jun­gen Soli­sten Robert Schi­na aus Bay­reuth gewin­nen. Der 19-Jäh­ri­ge stu­diert am Roy­al Col­lege of Music in Lon­don. Er war in den zurück­lie­gen­den Jah­ren nicht nur im Baye­ri­schen Lan­des­ju­gend­or­che­ster aktiv, son­dern wirk­te auch schon im Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken mit.

Wir spra­chen mit Robert Schi­na über sei­nen Wer­de­gang, das Mozart-Kon­zert und sei­ne Zukunftspläne.

Fra­ge: Herr Schi­na, sie über­neh­men in die­sem Jahr bei den Kon­zer­ten des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Ober­fran­ken den Solo­part, wie sind Sie zu ihrem Instru­ment der Oboe gekommen?

Robert Schi­na: „Ange­fan­gen habe ich in der drit­ten Klas­se als ich acht Jah­re alt war, nach­dem ich in einem Kon­zert die Oboe gehört habe. Danach habe ich sofort zu mei­ner Mut­ter gesagt, die­ses Instru­ment will ich ler­nen und ein paar Wochen spä­ter hat­te ich dann schon mei­ne erste Unter­richts­stun­de gehabt.“

Fra­ge: Sie sind wasch­ech­ter Ober­fran­ken, stam­men aus Bay­reuth und haben bereits im Baye­ri­schen Lan­des­ju­gend­or­che­ster gespielt. Was waren Ihre son­sti­gen musi­ka­li­schen Stationen?

Robert Schi­na: „Schon kurz nach­dem ich ange­fan­gen habe, Oboe zu spie­len, habe ich regel­mä­ßig in Kon­zer­ten gespielt und schon nach einem Jahr jähr­lich bei Jugend Musi­ziert und ande­ren Wett­be­wer­ben teil­ge­nom­men. Ein erster gro­ßer Erfolg war defi­ni­tiv, als ich mit zehn Jah­ren das erste Mal als Solist mit Orche­ster auf­ge­tre­ten bin, dann wären auf jeden Fall die Prei­se auf Bun­des­ebe­ne bei Jugend Musi­ziert und die Teil­nah­me an ver­schie­den­sten Orche­ster­pro­ben­pha­sen und an ver­schie­de­nen Mei­ster­kur­sen zu nen­nen, dar­un­ter bei Yeon Hee Kwak und Ingo Goritzki.“

Fra­ge: Was war Ihnen sonst noch wichtig:

Robert Schi­na: „Sehr wich­tig für mei­nen musi­ka­li­schen Wer­de­gang waren defi­ni­tiv auch mei­ne Leh­rer und Pro­fes­so­ren, vor allem Gun­ther Sie­berth am Musik­gym­na­si­um Schloss Bel­ve­de­re, Wei­mar, Solo­obo­ist der Jena­er Phil­har­mo­nie. Dann in mei­nen letz­ten zwei Schul­jah­ren das Jung­stu­di­um bei Pro­fes­sor Jochen Mül­ler-Brin­cken an der Hoch­schu­le für Musik Würz­burg und jetzt Oli­vi­er Stan­kie­wicz am Roy­al Col­lege of Music Lon­don, dem Solo­obo­isten des Lon­don Sym­pho­ny Orchestras.“

Fra­ge: Zur Auf­füh­rung kommt das Obo­en­kon­zert in C‑Dur, KV 314, von Wolf­gang Ama­de­us Mozart. Haben Sie die­se Kom­po­si­ti­on selbst aus­ge­wählt, was schät­zen Sie dar­an beson­ders, wo lie­gen die Schwierigkeiten?

Robert Schi­na: „Als die Fra­ge auf­kam, wel­ches Kon­zert gespielt wer­den soll­te, war es nicht schwer zu ant­wor­ten, da vor allem das Mozart-Kon­zert eines mei­ner Favo­ri­ten ist. Da es das Pro­be­spiel­kon­zert für so gut wie alles und ein­fach so unheim­lich wich­tig ist, war sofort klar, dass die­ses Kon­zert per­fekt für die­se Mög­lich­keit ist. Jedoch darf man es kei­nes­wegs unter­schät­zen. Bei Mozart all­ge­mein ist eine abso­lu­te Leich­tig­keit im Spie­len das ober­ste Ziel. Nicht nur muss man tech­nisch abso­lut sicher sein, son­dern auch das kom­plet­te Werk ana­ly­sie­ren, um alle Zusam­men­hän­ge und musi­ka­li­schen Höhe­punk­te her­aus­zu­ar­bei­ten. Und dann muss man noch irgend­wie eine eige­ne Inter­pre­ta­ti­on fin­den, etwas eige­nes, das das kom­plet­te Kon­zert sehr per­sön­lich wer­den lässt.“

Fra­ge: Sie haben schon in den zurück­lie­gen­den Jah­ren im Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster mit­ge­wirkt. Was bringt das JSO jun­gen Musikern?

Robert Schi­na: „Das JSO ver­bin­det jun­ge Hob­by­mu­si­ker mit ehr­gei­zi­gen, wer­den­den pro­fes­sio­nel­len Musi­kern. Nach jeder Pro­ben­pha­se spürt man, wie jeder ein­zel­ne an sei­ne Gren­zen gebracht wur­de und wirk­lich das Beste aus dem Orche­ster her­aus­ge­holt wur­de. Das JSO bringt einem so viel orche­stra­le Erfah­run­gen, die einem in der Zukunft unheim­lich hel­fen, denn man lernt von Berufs­mu­si­kern, die ihre jah­re­lan­gen Erfah­run­gen mit uns Musi­kern tei­len. Somit wer­den wir nicht nur auf die Zukunft vor­be­rei­tet, son­dern wir ler­nen auch, was es heißt in einem Orche­ster zu spie­len und in kür­ze­ster Zeit ein anspruchs­vol­les Pro­gramm zu erarbeiten.“

Fra­ge: Sie stu­die­ren der­zeit am Roy­al Col­lege of Music in Lon­don. Ver­ra­ten Sie den Musik­freun­den in Ober­fran­ken ihre Plä­ne für die Zukunft:

Robert Schi­na: „ Natür­lich ist mein erstes Ziel eine Orche­ster­stel­le zu bekom­men. Was dann pas­siert, weiß man natür­lich nicht und es wird auch sehr viel Glück invol­viert sein, aber da las­se ich mich voll­kom­men überraschen.“

Die Kon­zer­te des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Ober­fran­ken 2018:

  • Kar­sams­tag, 31. März, 18 Uhr, Fran­ken­hal­le Naila
  • Oster­sonn­tag, 1. April, 17:30 Uhr, Kon­gress­haus Rosen­gar­ten Coburg
  • Oster­mon­tag, 2. April, 17:30 Uhr Aurach­t­al­hal­le Stegaurach