Semi­nar zur archäo­lo­gi­schen Feld- und Gelän­de­be­ge­hung am 24. 02. 2018 in Ebermannstadt

Feldbegehung bei Ebermannstadt
Feldbegehung bei Ebermannstadt

Unse­re Geschich­te – Aben­teu­er und Verantwortung

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag tra­fen sich unge­fähr zwan­zig geschichts­be­gei­ster­te Bür­ger aus dem Land­kreis Forch­heim und ganz Ober­fran­ken im Land­rats­amt Eber­mann­stadt zu einem Semi­nar über archäo­lo­gi­sche Feld- und Gelän­de­be­ge­hung. Der neue Kreis­hei­mat­pfle­ger für Boden­denk­mä­ler, Lutz Wag­ner aus Eber­mann­stadt, konn­te für die­ses Semi­nar den Exper­ten Dr. Ralf Obst vom Baye­ri­schen Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge in Schloss See­hof, unter­stützt von der Land­kreis­ar­chäo­lo­gin Erme­lin­da Spo­let­sch­nik gewin­nen. Dr. Obst ist in See­hof für die Betreu­ung ehren­amt­li­cher Kräf­te auf dem Gebiet der Boden­denk­mal­pfle­ge zustän­dig und konn­te des­halb wert­vol­le Ein­sich­ten vermitteln.

Boden­denk­mä­ler, also im Erd­bo­den ver­bor­ge­ne Hin­ter­las­sen­schaf­ten aus der Ver­gan­gen­heit, sind ein wert­vol­ler Bestand­teil unse­res histo­ri­schen Erbes und daher gesetz­lich geschützt. Die Beschäf­ti­gung mit ihnen setzt nicht nur geschicht­li­ches Wis­sen, son­dern auch ein Bewusst­sein über die gesetz­li­chen Grund­la­gen vor­aus. Wann und wo darf ich in der Land­schaft nach histo­ri­schen Arte­fak­ten suchen? Wie gehe ich dabei syste­ma­tisch vor, um einen mög­lichst voll­stän­di­gen Über­blick über ein Gebiet zu bekom­men? Was mache ich im Fal­le eines Fun­des? Das sind eini­ge der Fra­gen, über die Dr. Obst anhand prak­ti­scher Bei­spie­le kom­pe­tent infor­mie­ren konn­te. Am Nach­mit­tag wur­den die­se The­men bei einer Exkur­si­on zum Burg­stall Schlüs­sel­stein sowie regi­strier­ten Boden­denk­mä­lern in des­sen nähe­rer Umge­bung wei­ter vertieft.

Der Land­kreis Forch­heim ist mit Boden­denk­mä­lern unter­schied­lich­ster Zeit­pe­ri­oden reich aus­ge­stat­tet. Von stein­zeit­li­chen Sied­lun­gen, bron­ze­zeit­li­chen Grab­hü­geln sowie Urnen­feld­erfried­hö­fen über die über­re­gio­nal bekann­te Höhen­sied­lung auf der Ehren­bürg mit kel­ti­schen Befe­sti­gun­gen der Eisen­zeit bis zu mit­tel­al­ter­li­chen Burgstäl­len gibt es die unter­schied­lich­sten Plät­ze der histo­ri­schen Erin­ne­rung. Sol­che Stät­ten ver­die­nen unse­re Auf­merk­sam­keit und unse­ren Schutz, damit sie auch zukünf­ti­gen Gene­ra­tio­nen erhal­ten blei­ben. Die­se Auf­ga­be kön­nen die Pro­fis vom Baye­ri­schen Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge und die weni­gen haupt­amt­li­chen Archäo­lo­gen nicht allei­ne bewäl­ti­gen, son­dern sie brau­chen die Hil­fe der Bevöl­ke­rung. Dafür soll­te die Ver­an­stal­tung in Eber­mann­stadt einen Bei­trag lei­sten, indem sie sowohl recht­li­che als auch fach­li­che Kennt­nis­se für den Umgang mit archäo­lo­gi­schen Fun­den in unse­rer Land­schaft vermittelte.