Mela­nie Huml: Ärzt­li­che Hil­fe muss wei­ter wohn­ort­nah zu fin­den sein

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin anläss­lich der KVB-Ver­sor­gungs­kon­fe­renz in Bay­reuth – Bedarfs­pla­nung soll sich an den Bedürf­nis­sen vor Ort orientieren

Dr. med. Wolfgang Krombholz, Vorsitzender des KVB-Vorstands und Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml. (Quelle: StMGP)

Dr. med. Wolf­gang Kromb­holz, Vor­sit­zen­der des KVB-Vor­stands und Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml. (Quel­le: StMGP)

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml setzt auf eine enge Zusam­men­ar­beit mit der Ärz­te­schaft bei dem Ziel, dass sich die Men­schen auch auf dem Land wei­ter auf eine hoch­wer­ti­ge medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung ver­las­sen kön­nen. Huml beton­te am Mon­tag anläss­lich der dies­jäh­ri­gen Ver­sor­gungs­kon­fe­renz der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung Bay­erns (KVB) in Bay­reuth: „Ärzt­li­che Hil­fe muss wohn­ort­nah zu fin­den sein. Das gilt auch für die länd­li­chen Regio­nen. Die Ver­sor­gung in Bay­ern ist der­zeit auf hohem Niveau. Das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um will im Zusam­men­wir­ken mit der KVB dazu bei­tra­gen, die weni­gen Lücken in der Ver­sor­gung in Bay­ern zu schlie­ßen und die regio­na­le Ver­sor­gung nach­hal­tig zu gestalten.“

Die Mini­ste­rin füg­te hin­zu: „Für die Sicher­stel­lung der ver­trags­ärzt­li­chen Ver­sor­gung im Frei­staat ist grund­sätz­lich die KVB zustän­dig. Hier­bei ist sie auch erfolg­reich: Mit ihren Sicher­stel­lungs­maß­nah­men aus dem gemein­sam mit den Kran­ken­kas­sen finan­zier­ten Struk­tur­fonds konn­te sie seit 2014 bereits in ins­ge­samt 4 Pla­nungs­be­rei­chen bestehen­de Unter­ver­sor­gung besei­ti­gen und in 13 wei­te­ren Pla­nungs­be­rei­chen dro­hen­de Unter­ver­sor­gung zum Bei­spiel mit der För­de­rung von Nie­der­las­sun­gen, Zweig­pra­xen oder Anstel­lun­gen abwenden.“

Huml erläu­ter­te: „Auch das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um hat früh­zei­tig die Wei­chen gestellt, damit die Men­schen auch künf­tig Haus- und Fach­ärz­te in ihrer Nähe haben. So hat Bay­ern als eines der ersten Bun­des­län­der ein Pro­gramm auf­ge­legt, mit dem die Nie­der­las­sung von Haus- und Fach­ärz­ten im länd­li­chen Raum geför­dert wird. Fer­ner bie­tet das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um jun­gen Medi­zi­nern bereits im Stu­di­um mit einem Sti­pen­di­um Anrei­ze, auf dem Land als Arzt tätig zu wer­den. Im Dop­pel­haus­halt 2017/2018 ste­hen dafür ins­ge­samt 11,2 Mil­lio­nen Euro zur Verfügung.“

Die Mini­ste­rin unter­strich: „Wir sind in Deutsch­land gut damit gefah­ren, ein System der Selbst­ver­wal­tung in der Gesund­heits­ver­sor­gung zu haben. Das gilt auch für die Sicher­stel­lung der ver­trags­ärzt­li­chen Ver­sor­gung in Bay­ern. Unser gemein­sa­mes Ziel ist, dass die Men­schen über­all in Bay­ern gut ver­sorgt sind.“

Huml ergänz­te: „Wir müs­sen den Selbst­ver­wal­tungs-Part­nern in Bay­ern noch mehr Mög­lich­kei­ten geben, um auf die regio­nal unter­schied­li­chen Bedürf­nis­se der Ver­si­cher­ten gezielt reagie­ren zu kön­nen. Des­we­gen bleibt die Poli­tik gefor­dert, einen geeig­ne­ten Rah­men abzu­stecken – und auch kor­ri­gie­rend ein­zu­grei­fen, wenn dies erfor­der­lich ist. Bestehen­de regio­na­le Struk­tu­ren soll­ten noch bes­ser genutzt wer­den, eine wei­te­re Ver­net­zung för­dern wir auch im Rah­men unse­rer ‚Gesund­heits­re­gio­nen plus‘.“

Bay­ern hat­te sich bei den Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen unter ande­rem erfolg­reich dafür ein­ge­setzt, dass der Struk­tur­fonds zur Sicher­stel­lung der ärzt­li­chen Ver­sor­gung erhöht, ver­bind­li­cher aus­ge­stal­tet und fle­xi­bi­li­siert wird. Zudem wur­den Ver­bes­se­run­gen in der Bedarfs­pla­nung für nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te ver­ein­bart. Huml erläu­ter­te: „Erfreu­lich ist, dass die Bedarfs­pla­nung jetzt stär­ker an den Bedürf­nis­sen vor Ort aus­ge­rich­tet wer­den soll. Sie soll klein­räu­mi­ger, bedarfs­ge­rech­ter und fle­xi­bler gestal­tet wer­den. Gleich­zei­tig erhal­ten Ärz­tin­nen und Ärz­te in unter­ver­sorg­ten länd­li­chen Regio­nen regio­na­le Zuschläge.“

Die Mini­ste­rin ergänz­te: „Noch dazu sieht der Koali­ti­ons­ver­trag Regio­na­li­sie­run­gen, ver­knüpft mit einer stär­ke­ren sek­toren­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit und Ver­net­zung im Gesund­heits­we­sen vor. Ent­spre­chen­de Vor­schlä­ge soll eine eige­ne Bund-Län­der-Arbeits­grup­pe erar­bei­ten. Ich könn­te mir auch die flä­chen­decken­de Ein­rich­tung regio­na­ler Ver­sor­gungs­kon­fe­ren­zen vor­stel­len, bei denen auch die Kom­mu­nal­po­li­tik eine star­ke Stim­me hat.“